Nach Sex-Angriffen: Taz fordert Einhaltung des Pressekodex

4431
30
TEILEN
Daniel Bax fordert Einhaltung des Pressekodex
Daniel Bax erinnert seine Journalisten-Kollegen an den Pressekodex. (Screenshot: TV.Berlin)

Daniel Bax ist Inlandsredakteur bei der Tageszeitung Taz aus Berlin. Er muss zugeben, dass „Pegida und andere Rechtspopulisten“ schon lange genau davor gewarnt haben, was in der Silvesternacht in Köln nun tatsächlich geschehen ist: Eine Horde Männer arabischer Herkunft ist über deutsche Frauen hergefallen, um sie sexuell zu belästigen oder sogar zu vergewaltigen.

Doch Daniel Bax spricht lieber nicht von „Nordafrikaner und Arabern“, sondern von einer „Gruppe von Kriminellen“, die das Chaos vor dem Kölner Hauptbahnhof ausgenutzt hätten. Und der Taz-Redakteur kritisiert, dass ein zunehmender Teil der Journalisten sich nicht mehr an die journalistischen Standards hält, wonach man Nationalität oder Herkunft nicht nennen soll.

„Im Pressekodex, den sich die im Deutschen Presserat zusammen geschlossenen Medien einmal freiwillig und aus gutem Grund auferlegt haben, heißt es dazu, die Nennung der Religion oder Herkunft der Täter sei nur dann erwähnenswert, wenn es einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat gebe.“

Laut dem selbst auferlegten Pressekodex müssen Journalisten nämlich beachten, „dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte“. Doch nach Ansicht von Taz-Redakteur Daniel Bax werden diese Standards längst nicht mehr eingehalten. Auch seriöse Medien seien „dazu übergegangen, die Herkunft von Straftätern offensiv zu benennen“.

Daniel Bax: Schuld ist das Internet

Daniel Bax kritisiert, dass sich die Journalisten dem „Druck der rechten Gegenöffentlichkeit aus dem Netz“ beugen. Doch der Taz-Radakteur weiß, dass er vorerst verloren hat. „Denn in Zeiten von sozialen Medien und Internet ist es ohnehin eine Illusion zu glauben, bestimmte Informationen ließen sich außen vor lassen“, schreibt er.

Damit hat Daniel Bax sicherlich Recht. Ohne das Internet wären Informationen wie zum Beispiel der Erlebnisbericht des Türstehers Ivan Jurcevic über die Kölner Silvesternacht (Video unten) wohl niemals an die Öffentlichkeit gelangt. Doch anders als die Taz sind wir beim Berlin Journal darüber nicht betrübt, sondern froh. Fakten und Informationen sind nun einmal notwendig, um Lösungen zu finden.

Comments

comments

TEILEN

30 KOMMENTARE

  1. Denen Ihr angeblicher Kodex, ist die billige Ausrede für die Verstaatlichung der Zeitungen und der damit verbundenen Zensur!!! Aber es gibt ein Glück schon mehrere Zeitungen, die sich zur Wehr setzen, und anfangen, wahrheitsgemäß zu berichten!!!! Und diese Zeitungen werden überleben,- weil sie gekauft werden!!! Die anderen gehen über die Klinge des Volkes!!!

  2. Solche Journalisten sollten Berufsverbot erhalten, was natürlich bei unserer linksgesteuerten Regierung kaum durchzusetzen ist. Es ist einfacher, Kritiker in die rechte Ecke zu stellen.

  3. West soll das Gequatsche . Zu feige zu benennen was Sache ist. An welchem Sylvesterabend war sowas schon mal ? Und was sind Nachrichten ohne genaue Bezeichnung des Geschehens. Bloß nicht ins Visier der Gutmenschen mit Nazikeule geraten. Es geht nicht um Deutschland den Deutschen sondern um normale Verhaltensweisen in Europa und eigentlich auch im Rest der Welt. Wo ist es erlaubt zu rauben zu stehlen. Bei Vergewaltigung muss man leider differenzieren .

  4. Eure Zeitung ist schon immer ein gutes Satireblatt gewesen, das unangenehme Fragen stellt.
    Schade das viele Kommentatoren dies nicht verinnerlichen.
    Bei den eindeutigen Vorfällen in der Silvesternacht kann man bitteschön auch Roß und Reiter nennen. Daran ist nichts verwerfliches.

  5. Da gibt es auch den Kodex, von Berufsdemonstranten die für 10 Euro die Std demonstrieren . Die gern bei gegen Demos geordert werden ( nachlesbar auf Google )

  6. Natürlich haben die Straftaten dieser „kriminellen“ mit der Herkunft zu tun. Wenn ich junge, wahabirische Muslime zu Tausenden einlade, muss ich mich nicht darüber wundern. Bei den Wahabiten ist die Frau nicht mal als vollwertiger Mensch anerkannt. Und das hat AUSSCHLIEßLICH MIT HERKUNFT UND GLAUBEN ZU TUN.

  7. „…die Nennung der Religion oder Herkunft der Täter sei nur dann erwähnenswert, wenn es einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Tat gebe.“

    ??? Die Taten haben also seiner Meinung NICHTS mit der Religion oder der Herkunft der Täter zu tun? Da fällt einem nichts mehr zu ein… Herr lass Hirn vom Himmel regnen….

  8. Verlogener geht’s wohl nicht. Als die Bild vor wenigen Wochen sogenannte Facebook Hetzer, wie im wilden Westen, samt Foto und Namen öffentlich an den Pranger stellte , war der Pressekodex den meisten Journalisten völlig egal.

  9. Herr Bax scheint den Pressekodex nicht zu kennen. Natürlich dürfen Herkunft und Religion erwähnt werden falls das zum Verständnis beiträgt. Es kann ja wohl nicht bestritten werden, dass es bei den Ereignissen einen Zusammenhang gibt. Der Leser hat ein Recht auf die ganze Geschichte.

  10. Kodex heißt in dem Zusammenhang wohl: erst wenn die „Wahrheit“ durch unsere Hände ging ist sie wahr. Alles andere zählt nichts. Die Meinung der Menschen draußen vor Ort zum Beispiel. Da soll bewußt eine Tatsache verschwiegen werden um keine Vorurteile oder Diskriminierung zu fördern. Durch diese Praxis spielt die ganze Medienwelt den Rechten aber genau in die Hand. Haben sich die schlauen Presseleute das mal überlegt? Diese weißen Flecken der Berichterstattung werden die Rechten dann gezielt ausnutzen. Wenn ein „wo auch immer her“ Kriminell ist, sollte man offen damit umgehen. Punkt aus Ende. Außer man möchte bewußt Unruhen und Stimmung im Land machen, dann ist es die richtige Strategie!

Comments are closed.