1. Mai Kampftag in Sachsen: Pfiffe für Maas, Straßenschlacht in Plauen

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Im sächsischen Plauen kam es am gestrigen 1. Mai zu blutigen Straßenschlachten zwischen 500 Rechten, 1.000 Linken und 1.000 Polizisten (Screensot: MDR aktuell)
Im sächsischen Plauen kam es am gestrigen 1. Mai zu blutigen Straßenschlachten zwischen 500 Rechten, 1.000 Linken und 1.000 Polizisten (Screensot: MDR aktuell)

Der gestrige 1. Mai war in Sachsen ein Kampftag. In Zwickau konnte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) seine Rede nur unter Polizeischutz halten und wurde von 100 rechten Demonstranten mit Trillerpfeifen und Sprechchören „Maas muss weg!“ übertönt. Die Demonstranten forderten auf Plakaten Meinungsfreiheit vom Bundesjustizminister und weg mit der Zensur. Nach Angaben der Polizei gab es aber keine körperlichen Übergriffe. Deshalb hätten die Beamten auch nicht einschreiten müssen. Maas habe seine Rede allerdings verkürzt. Der SPD-Politiker verließ die Kundgebung umgehend danach – gefolgt von „Hau ab“- und „Wir sind das Volk“-Rufen.

Die DGB-Vorsitzende der Region Südwestsachsen, Sabine Zimmermann, sagte, sie habe noch nie erlebt, dass bei einer Gewerkschaftskundgebung am 1. Mai die Bühne geschützt werden müsse.

Kurz-Krieg in Plauen

Ein paar Kilometer weiter in Plauen kam es zu „massiven Gewaltausbrüchen“, wie die Polizei twitterte. 500 Neonazis aus ganz Deutschland wollten durch die Stadt marschieren. Doch doppelt so viele Gegendemonstranten versuchten, das zu verhindern. Rund 1.000 linke Gegendemonstranten haben sich am Vormittag am Bahnhof versammelt, sogar in Bussen aus Tschechien kamen die teilweise vermummten Autonomen.

Doch die Autonomen rannten in verschiedene Richtungen, versuchten, mit Sitzblockaden den Aufmarsch der Rechten zu verhindern oder die Polizeisperren zu durchbrechen.

Trotzdem zog mittags der Zug Neonazis aus ganz Deutschland („Der III. Weg“ und andere Gruppen) durch die Stadt.

Laut BILD eskalierte die Situation um 13.45 Uhr am Albertplatz, als ein Rechter von einem Stein getroffen wird. Polizisten wurden von Neonazis mit Rauchbomben, Steinen und Pfefferspray angegriffen.

Die Polizei ging gegen die Gewalttäter mit Schlagstöcken vor, setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Sie wurde zeitweise von beiden Lagern gleichzeitig angegriffen. Es gab mehrere Verletzte, darunter fünf Beamte.

Ein mutmaßlicher Anhänger der rechten Szene schlug plötzlich mit einem Stativ einer Frau ins Gesicht, die am Rand der Demo gerufen hatte „Nazis raus!“. Die Frau ging zu Boden, verlor das Bewussteins. Ein Polizist hatte die Szene gefilmt und auf Twitter veröffentlicht.

Erst am späten Nachmittag, als die Demonstranten die Heimreise antraten, beruhigte sich die Lage in der Stadt. Die Straßensperren wurden aufgehoben.

Ausschreitungen auch in Erfurt

Auch in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt gab es Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Demonstranten. Eine Polizeisprecherin sagte, eine Polizistin sei durch Pyrotechnik verletzt worden. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei dem Aufzug der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ gab nach Aussagen der Sprecherin außerdem Flaschenwürfe von beiden Seiten. Die Polizei sei mit Schlagstöcken und Pfefferspray dazwischengegangen, um die Beteiligten zu trennen. Zur Abschreckung seien auch Wasserwerfer aufgefahren worden. Nach Schätzungen der Polizei beteiligten sich etwa 250 Menschen an der Neonazi-Demonstration. Wie viele Gegendemonstranten es gab, konnte sie zunächst nicht sagen.

Ausschreitungen im Hamburger Schanzenviertel

In Hamburg hatte es bereits am Vorabend des 1. Mai kleinere Ausschreitungen gegeben. So zogen nach einer Demonstration mit rund 1.800 Teilnehmern viele Demonstrationsteilnehmer durch das Schanzenviertel. 50 von ihnen sollen Bundespolizisten mit Steinen und Flaschen beworfen haben. Auf der offiziellen Demonstration wurden außerdem Bengalofeuer und Böller gezündet, außerdem stellte die Polizei Verstöße gegen das Vermummungsverbot fest.

In Berlin, wo es in den letzten Jahren häufig Krawalle gab, gab es ein vergleichsweise ruhiges Wochenende. In Berlin-Wedding hätten etwa 2.300 Menschen gegen steigende Mieten und Rassismus demonstriert, in Neukölln zogen rund 760 Demonstranten durch die Straßen.

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9 KOMMENTARE

  1. Sie verharmlosen die Gewalt von linken und rechten Nazis im extremen Maße. Ich hoffe das die Polizisten alle heil nach Hause gekommen sind.

  2. Die Mehrheit der Deutschen wollte keinen Euro, will kein TTIP und will auch nicht mit Wirtschaftsflüchtlingen überschwemmt werden…… und da wunderst Du Dich Heiko, dass die Leute pfeiffen — wie realitäsfern seid Ihr Politiker mittlerweile geworden…….

    • Die wohnen alle wie früher in Wandlitz. Nur ja nichts mit dem dummen Volk zu tun haben. Ausser bei den Wahlen, da braucht man leider noch diese Idioten. Wird aber schon daran gearbeitet um auch das abzuschaffen. Dann wählen sich die Politiker nur noch selber.

  3. Die Zecken und Gutmensch_Innen sollten den 1. Mai den Deutschen ueberlassen.
    Schliesslich war es unser Fuehrer, der diesen Tag „arbeitsfrei“ erklaert hat.

    Um diese Tatsache zu „bewaeltigen“, sollten die antideutschen, arbeitsscheuen Lottel und die Gutmenschen aus den Quatschberufen erst recht „arbeiten“. Wenigstens an diesem Tag. /;=)

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