120 Millionen Euro Kredit für Flüchtlingsunterkünfte: Brandenburg verschuldet sich als 1. Bundesland

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Trotz Warnung des Bundes der Steuerzahler, die ab 2020 geltende Schuldenbremse nicht mit Flüchtlings-Krediten zu fährden, holte sich Brandenburg heute 120 Millionen Euro Kredit für Flüchtlingsunterkünfte aus Brüssel. Von links nach rechts: Gabriela Pantring, Vorstand der ILB Brandenburg, Ambroise Fayolle, EIB- Vize-Präsident in Brüssel, und Tillmann Stenger, CEO der ILB Brandenburg. (Foto: EIB)
Trotz Warnung des Bundes der Steuerzahler, die ab 2020 geltende Schuldenbremse nicht mit Flüchtlings-Krediten zu gefährden, holte sich Brandenburg heute einen Kredit über 120 Millionen Euro  für Flüchtlingsunterkünfte aus Brüssel. Von links nach rechts: Gabriela Pantring, Vorstand der ILB Brandenburg, Ambroise Fayolle, EIB-Vize-Präsident in Brüssel, und Tillmann Stenger, CEO der ILB Brandenburg. (Foto: EIB)

Trotz Warnung des Bundes der Steuerzahler, die ab 2020 geltende Schuldenbremse nicht mit Flüchtlings-Krediten zu gefährden, holte sich Brandenburg heute einen 120-Millionen-Euro Kredit für Flüchtlingsunterkünfte aus Brüssel.

Als erste Region überhaupt erhält Brandenburg von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen, das dem Land dabei helfen soll, die Herausforderungen der Flüchtlingsfrage besser zu bewältigen. Dazu unterzeichneten die EIB und die Investitionsbank das Landes Brandenburg (ILB) mit Sitz in der Steinstraße 104-106 in Potsdam heute einen Rahmenvertrag in Höhe von bis zu 120 Millionen Euro. Die Mittel unterstützen den Bau und Umbau von Unterkünften für Asylbewerber in verschiedenen Gemeinden des Bundeslandes. Bis 2018 sollen so Wohnstätten für viele der in Brandenburg ankommenden Flüchtlinge entstehen.

„Die Bank der EU hat die klare Verantwortung, die europäischen Ländern in dieser Notlage finanziell zu unterstützen“, sagte der für Deutschland zuständige EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle in Berlin. „Der heutige Vertrag wird ländlichen und städtischen Gebieten in Brandenburg helfen, Unterkünfte für tausende von Menschen zu schaffen, die ihre Heimat verlassen mussten. Die EIB ist bereit, in den kommenden Monaten ähnliche Projekte auch anderswo in der EU zu unterstützen.

Das Darlehen ermöglicht es dem Land Brandenburg und der ILB, die eigenen Ausgaben für diesen Bereich, die unabhängig von dem Rahmenvertrag aufgebracht werden, günstiger zu refinanzieren. Die Mittel fließen in Form von Zuschüssen des Landes Brandenburg (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie) und Darlehen (ILB) an die Empfänger. Für die Umsetzung einzelner Projekte sind die jeweiligen Lokalbehörden, beziehungsweise nachgeordneten Stellen, wie etwa staatliche Wohnungsbaugesellschaften, zuständig. Allein bis zum Ende dieses Jahres dürften durch die günstige Refinanzierung indirekt etwa hundert Vorhaben in ganz Brandenburg profitieren.

Tillmann Stenger, Vorsitzender des Vorstandes der ILB, führt aus: „Als Förderbank des Landes sehen wir es als unsere Pflicht an, in Zeiten besonderer Herausforderungen auch besondere Maßnahmen zu ergreifen. Daher haben wir im Februar 2015 bereits den ‚Brandenburg-Kredit für Kommunen – Flüchtlingseinrichtungen‘ aufgelegt. Der heute unterschriebene Finanzierungsvertrag über 120 Millionen Euro eröffnet nun das EIB/ILB-Gesamtprojekt ‚Wohnraum für Flüchtlinge Brandenburg‘. Gemeinsam mit der EIB haben wir in den letzten 20 Jahren öffentliche und private Investitionen in Höhe von zirka Gemeicht Milliarden Euro in Brandenburg unterstützt. Die EIB-Mittel im Bereich Flüchtlingshilfe werden  nun Gemeinschaftsunterkünften,  Wohnverbünden,  vorübergehenden Unterkünften und Notunterkünften zugutekommen.“

Die Zahl der Asylsuchenden in Brandenburg ist 2015 sprunghaft gestiegen: 2014 kamen 6.000 Flüchtlinge in das Land, in diesem Jahr sind es voraussichtlich mehr als 30.000.

Mit einem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von weniger als 90 Prozent des EU-Durchschnitts gehört Brandenburg zu den weniger entwickelten und ländlich geprägten Regionen Deutschlands. Dementsprechend groß ist die Herausforderung, vor der das Land angesichts der massiven Zuwanderung steht.

EIB-Analysen gehen davon aus, dass die durch das Darlehen geförderten Vorhaben sich in vielerlei Weise positiv auf Brandenburg auswirken werden: Zum einen dürfte die verbesserte räumliche und soziale Integration der Flüchtlinge dazu beitragen, die  Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung zu fördern. Darüber hinaus werden diese Projekte auch spürbare Auswirkungen auf den lokalen Arbeitsmarkt haben. Schließlich können die Gemeinden damit rechnen, dass die vorerst als Flüchtlingsunterkünfte genutzten (Neu)Bauten später mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu Büros, Studentenunterkünften, Bildungszentren oder Wohnraum für ältere Menschen umgestaltet werden können.

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43 KOMMENTARE

  1. Europa braucht Lösungen die mehrheitsfähig sind – kein Merkel Diktat! Wer meint eine Reduzierung der Migranten ohne Aufnahmegrenzen erreichen zu können wird 2016 bei entsprechender Witterung belehrt. Stimmen Sie hier ab: https://www.change.org/p/b%C3%BCrger-fordern-demokratischen-volksentscheid?recruiter=394312428&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink TEILEN ERWÜNSCHT Diese Petition ist primär die Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung die Flüchtlingskrise ist hierbei nur sekundär der aktuelle Anlass. Es bedarf gesamteuropäischer Lösungen die funktionieren.

  2. Denkt dran. Die Flüchtlinge treiben die Wirtschaft an. Teilweise sind ganze Wirtschaftszweige ausverkauft. Die Unterkünfte müssen gebaut werden etc… das ist ne Branche. Es geht nur ums Geld. Da gehts nicht um Flüchtlinge oder das Volk. Das sind nur Vorwände. Nur Geld…Geld….Geld… ohne Rücksicht auf Verluste.

  3. Als ich heute wieder hörte, was sich die „armen“ Krankenkassen vom Bürger an Zusatzbeiträgen holen, der Arbeitgeber wird nicht zusätzlich zur Kasse gebeten, dann platzt mir der Kragen!! Und dann diese fadenscheinige Begründung von der DAK! Wo soll das alles hinführen? Der Bürger wird geschröpft aber Menschen, die nie in Deutschland auch nur einen Cent in die Staaatskasse gezahlt haben, bekommen alles in den Arsch geblasen! Für die öffnen sich sämtliche Kassen und für deren Wohlstand wird gesorgt – wo bleibt die Leistung des Staates für uns Bürger? Die scheiß Politiker schweigen dazu oder betiteln besorgte Bürger als Pack! Wann wird das Pack aus dem deutschen Bundestag gejagt!?

    • Und was bringt das? Wo kommen die Steuern für den Bund her??? Die Rechnung hat Amerika/Großbritannien und auch Frankreich zu bezahlen oder wer hat u.a. Syrien ins Mittelalter zurückgebombt?

  4. Dieses Gejammer. Jeder Euro, der fuer Unterbringung und Sachleistung ausgegeben wird, fliesst in unsere Wirtschaft, sichert Arbeitsplaetze, Sozial- und Steuereinnahmen. Gleiches gilt zum Grossteil fuer das gewaehrte Taschengeld. Es handelt sich eigentlich um ein riesiges Investitionsprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft.

  5. Deutschland ist ein so reiches Land! Wir können die Krankenversicherung noch weiter raufsetzen und das Renteneintrittsalter erhöhen. Wir schaffen das! Frohe Weihnachten (Saudi-Arabien und Somalia ausgenommen)!

  6. Ich möchte nicht für andere Menschen aus fremden Ländern bezahlen müssen. Ich möchte nicht für andere Menschen bezahlen müssen und auch noch für meine eigenen Landsleute. Ich möchte nicht mehr…..ich habe 16 Jahre meine Kinder erzogen und war in der Zeit zu Hause. Ich habe dafür jetzt einen Rentenanspruch der nicht einmal an die Grundsicherung reicht. Meinen Kindern habe ich mit meinem verstorbenem Mann zu der Zeit keine Klassenfahrten, keinen geforderten Computer, Nachhilfe, da Lehrer monatelang krank waren und nicht ersetzt wurden (Real/Gymnasium) vom Mund absparen müssen. Mein Schwiegervater hat sein ganzes Leben gearbeitet selbstständig/alleine und hatte zum Schluß auch fast nichts mehr übrig. Jetzt als Pflegefall reichts hinten und vorne nicht.
    Ich will das wir, nicht die Mutter Theresia der Welt spielen. Ich will, dass alle anderen auch in ihren Ländern sich mal selbst was erarbeiten und nicht hier die Hände aufhalten.
    Es ging meiner Familie auch mit sehr wenig immer noch gut, jetzt bin ich alleine, arbeite Vollzeit und habe weniger zur Verfügung. Irgendwie stimmt mich das sehr traurig.

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