Seit 9 Uhr morgens warteten am heutigen Sonntag 11.500 Berliner, die ihre Häuser rund um das Jüdische Museium in der Lindenstraße in Kreuzberg verlassen mussten, auf die Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe amerikanischer Bauart, die am Freitagvormittag an der LIndenstraße 91 in Kreuzberg von Bauarbeitern endteckt worden war.
Trotz Flugblättern, die die Polizei seit Freitag verteilte hatte, verzögerte sich die Bombenensperrung immer wieder. Insbesondere weil ein Mann liegend mit seinem Bettgestell in Sicherheit gebracht werden musste. Nach Polizeiinformationen habe für den Krankentransport erst ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr angefordert werden müssen.
Um kurz vor 18 Uhr dann die erlösende Nachricht. Die Bombe konnte entschärft werden. Die Polizei hat die Entschärfung gefilmt und und auf Twitter gepostet.
Im Anschluss wurden die beiden Zünder vor Ort gesprengt. Dann konnten alle wieder zurück. Die Sperrung wurde aufgehoben. Auch der U-Bahnverkehr, der vorsorglich unterbrochen war, wurde wieder aufgenommen.
Im Asprerrkreis lagen unter anderem die Berlinische Galerie und das Jüdische Museum. Die Einrichtungen blieben geschlossen. Auch die Redaktion der Zeitung taz musste in andere Räume umziehen. Der Axel-Springer-Verlag, der am Rand des Sperrgebiets liegt, war nicht betroffen.
Der Sperrkreis reichte nach Auskunft der Polizei im Norden an die Rudi-Dutschke-Straße heran. Im Osten wurde er von der Alten-Jacob-Straße und im Süden von der Gitschiner Straße und dem Halleschen Ufer begrenzt, im Westen von der Wilhelmstraße.