In rund 5 Jahren gibt es endlich neue U-Bahnen und Trams. Sie werden im nächsten Jahr von der BVG bestellt und sollen 2020 rollen. Die dafür notwendigen Geldmittel, rund 3,1 Milliarden Euro, kommen auf Pump und sollen über 35 Jahre abbezahlt werden.
Für den Erwerb wird die BVG zum 1. Januar 2016 eine Finanzierungsgesellschaft gründen, die einen Großteil der nötigen Mittel als Kredite aufnimmt.
Die BVG geht also in Vorleistung, der Senat steigt dann mit den ersten rollenden Zügen ein. Diese Konstruktion zur Finanzierung der Investitionen hat Berlins Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) jetzt dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses offiziell vorgestellt.
Die Maßnahme ist bitternötig. U-Bahnen sind nach 20 Jahren marode. Die Kleinprofil-Linien U1 bis U4 sind im Durchschnitt 24 Jahre alt, die breiteren Züge auf den Linien U5 bis U9 haben im Schnitt sogar schon 26 Jahre auf dem Buckel. Ähnlich marode sind Teile der Tramflotte.
Um die bisherigen U-Bahnwaggons und Trams zu ersetzen würden eigentlich 2,3 Milliarden Euro reichen. Weil aber auch die Planer der BVG von einer wachsenden Stadt mit mehr Einwohnern, mehr Touristen und auch zusätzlichen Strecken ausgehen, werden nach den Berechnungen 800 Millionen Euro zusätzlich für einen modernen Wagenpark benötigt.
Auch sollen Busse für 1 Milliarde Euro auf Kredit angeschafft werden. Die Finanzierung muss die BVG allein stemmen. Sie soll bis ins Jahr 2030 hineinlaufen.
Bedingung für den neuen Verkehrsvertrag ab 2020 zwischen BVG und Berlin, bei dem Berlin jährlich aus dem Haushalt 600 Millionen Euro plus Raten für die neuen U-Bahnen und Trams übernimmt, ist jedoch, dass die BVG sicherstellt, dass es seine Kosten stets zu 55 Prozent aus eigenen Einnahmen, vor allem also aus dem Verkauf von Tickets, deckt.