Es saßen vor allem Russen in der Flydubai-Boing 737-800, die zuvor in der Wüsten-Metropole Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ihren Urlaub verbracht hatten. Wegen schlechter Sicht und eines Sturms stürzte die Boing am gestrigen Samstag (19. März 2016) um 1:50 Uhr auf dem Heimflug der Urlauber kurz vor dem Flugplatz Rostow am Don beim Landeanflug ab, den der Pilot abbrechen wollte. Alle 55 und alle sieben Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Wie Flydubai heute mitteilte, werde die als Billigflieger bekannte Fluggesellschaft den Angehörigen für jeden Toten 20.000 US-Dollar (rund 18.000 Euro) zahlen. Die Identifizierung der Toten sei aber noch in vollem Gange.
Die Maschine der Fluggesellschaft Flydubai kreiste laut den russischen Behörden nach einem abgebrochenen Landeversuch rund zwei Stunden über der etwa 1.000 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Stadt, bevor sie trotz der schlechten Wetterbedingungen zum zweiten Mal zur Landung ansetzte.
Berichte deuten darauf hin, dass der Pilot auch den zweiten Landeversuch abbrechen wollte. Davon spricht etwa der Fernsehsender Rossija24. „In dem Moment, als er eine weitere Schleife fliegen wollte, ist etwas geschehen und die Maschine ist abgestürzt“, sagte der Korrespondent unter Berufung auf Ermittler. Zu einem ähnlichen Schluss kamen auch Experten von flightradar24, die mit GPS-Satellitendaten arbeiten. Die Boeing 737-800 der Gesellschaft Flydubai sei schon wieder gestiegen, als sie plötzlich wie ein Stein vom Himmel gefallen sei.
Mehrere Flüge wurden nach dem Flugzeugabsturz umgeleitet
Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte heftiger Regen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Tass. Das Katastrophenschutzministerium hätte zudem vor starkem Wind mit mehr als 75 Stundenkilometern gewarnt. Mehrere Flüge wurden nach Informationen von LifeNews auf den Flughafen im benachbarten Krasnodar umgeleitet. „Das Wetter war schrecklich“, erzählte einer der Passagiere, deren Maschine in Krasnodar gelandet war. „Das Flugzeug schwankte furchtbar“. Die Behörden leiteten strafrechtliche Ermittlungen wegen Verletzung der Sicherheitsbestimmungen ein. Sie schlossen auch einen Pilotenfehler nicht aus. An der Unglücksstelle wurden mittlerweile beide Flugschreiber geborgen.
Die Frage der Ermittler lautet: Warum ist der Pilot nicht auch nach Krasnodar geflogen, wie seine Kollegen in anderen Maschinen?