Alte S-Bahnen müssen noch bis 2030 durchhalten

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Die Wagen der Baureihe 481 müssen noch mindestens bis 2030 durchhalten. (Foto: Matthew Black)
Die Wagen der Baureihe 481 müssen noch mindestens bis 2030 durchhalten. (Foto: Matthew Black)

Die S-Bahnen der Baureihe 481 bilden derzeit den größten Teil der Berliner S-Bahn-Flotte. Nun sollen sie deutlich länger in Betrieb bleiben, als ursprünglich geplant: mindestens bis zum Jahr 2030. Mit dem neuen Kurs bei den S-Bahn-Ausschreibungen will der Berliner Senat schlicht Geld sparen.

Die Baureihe 481 hat in der Vergangenheit einige Negativ-Schlagzeilen produziert, weil es immer wieder Bremsprobleme gab. Im harten Winter 2011 wurden die Wagen von Amts wegen zeitweise komplett aus dem Verkehr gezogen. Die weniger anfällige Reihe aus DDR-Zeiten war leider vorschnell verschrottet worden und steht nun als Ersatz nicht zur Verfügung. So wird die 481er Reihe die Berliner wohl noch über Jahrzehnte begleiten, berichtet die Berliner Zeitung.

Denn die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung plant, dass die S-Bahnen mindestens bis 2030 betrieben werden können und wenn möglich sogar noch länger. Das geht zumindest aus dem aktuellen Ausschreibungskonzept des Berliner S-Bahn-Verkehrs hervor.

Das Vergabeverfahren für die Ringbahn und den Südosten war sehr teuer. Daher haben Berlin und Brandenburg nun offenbar umgedacht. Bei der Neuvergabe zwei weiterer Teilnetze in den kommenden Jahren soll es billiger werden. Konkret sind dies:

  • Nord-Süd-S-Bahnen für die Jahre 2023 bis 2031
  • Die Ost-West-Linien für die Jahre 2023 bis 2027

Neu bei den beiden Ausschreibungen ist, dass anders als bisher auch Bewerber zugelassen werden, die den Weiterbetrieb von „Altfahrzeugen“ planen. Das heißt, die Deutsche Bahn (DB), die heute alle S-Bahn-Linien betreibt, darf sich auch mit der Baureihe 481 bewerben.

Für das neue Ausschreibungskonzept nennt der Berliner Senat ausdrücklich wirtschaftliche Gründe. Experten seien der Ansicht, dass die von 1996 bis 2004 von Bombardier gelieferten Züge der Baureihe 481 noch über das Jahr 2030 hinaus halten werden.

Erstes Teilnetz wird sehr teuer

Bei dem ersten Vergabeverfahren für die Ringbahn und für den Südosten für die Jahre 2020 bis 2035 hatte die Politik alte S-Bahnen noch untersagt und fabrikneue S-Bahnen gefordert. Dies führt jedoch zu enormen Kosten.

Die nötigen 400 neuen S-Bahn-Wagen kosten rund 900 Millionen Euro. Daher ist offenbar nur noch die Deutsche Bahn als Bewerber übriggeblieben. Sie erhält voraussichtlich Ende Oktober auch den Zuschlag.

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1 KOMMENTAR

  1. Die S-Bahnen sind schon okay. Wenn sie bis 2030 halten. Das Problem ist eher, dass es immer mehr stinkende Fahrgäste gibt.

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