Erbauer des Adlon-Hotels wirft Versicherung Rufmord vor

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Der Bauunternehmer Anno August Jagdfeld wirft der Versicherung Signal Iduna vor, ihn mittels Rufmord sittenwidrig geschädigt zu haben. Er fordert Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe.

Adlon Anno August Jagdfeld Signal Iduna Rufmord
Adlon-Erbauer Anno August Jagdfeld wirft der Signal Iduna Rufmord vor. (Bildlizenz: Public Domain)

Der Bauunternehmer Anno August Jagdfeld hat in Berlin unter anderem den Bau des Quartier 206 an der Friedrichstraße und des Luxushotels Adlon am Pariser Platz verantwortet. Nun wirft er der Versicherungsgruppe Signal Iduna Rufmord vor und verklagt sie auf Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe.

Hintergrund der Klage vor dem Dortmunder Landgericht seien Ansprüche „wegen einer beispiellosen Rufmordkampagne gegen Herrn Jagdfeld und seine Familie“, sagte Christian Plöger, Sprecher der Jagdfeld-Gruppe, der Berliner Morgenpost.

Warum Anno August Jagdfeld klagt

Bereits vor rund achtzehn Monaten habe Anno August Jagdfeld Klage gegen die Versicherung erhoben. Er werfe der Versicherungsgruppe Signal Iduna „sittenwidrige Schädigung und Kreditgefährdung“ vor. Das Gericht müsse nun klären, ob die Versicherung schadensersatzpflichtig ist.

Die Jagdfeld-Gruppe sagt, die Versicherung habe zahlreiche unwahre Behauptungen gegen Anno August Jagdfeld, dessen Familie und die Unternehmensgruppe verbreiten lassen. Ziel der Signal Iduna sei es gewesen, die vielen Anteilseigner zu beeinflussen, die am Jagdfeld-Fonds beteiligt waren. Der Fonds sollte den Bau und Betrieb des Adlon-Hotels finanzieren.

Signal Iduna investierte selbst in Adlon-Fonds

Auch die Signal Iduna selbst hatte in den Adlon-Fonds investiert. Die von der Versicherung „initiierte und finanzierte“ Kampagne führte laut dem Jagdfeld-Sprecher dazu, dass die Fondsanteile am Hotel Adlon völlig zusammenbrachen und sich erst nach Jahren wieder erholten.

Zudem hätten die „kreditschädigenden Falschbehauptungen der Signal Iduna […] Reputations- und Vermögensschäden der Mitglieder der Familie Jagdfeld und deren Unternehmen“ ausgelöst, sagt Christian Plöger.

Die Rechtslage entspricht nach Ansicht des Jagdfeld-Sprechers in weiten Teilen derjenigen im Prozess zwischen der Deutscher Bank und dem Medienunternehmer Leo Kirch. Dieser hatte im Jahr 2002 wenige Wochen nach einem Interview des damaligen Deutsche-Bank-Vorstands Rolf Breuer, Insolvenz anmelden müssen.

In dem Interview hatte Rolf Breuer Zweifel an Leo Kirchs Kreditwürdigkeit geäußert. Bis zu seinem Tod im Jahr 2011 prozessierte Kirch gegen die Deutsche Bank. Erst im Jahr 2014 endete der Streit, die Deutsche Bank zahlte den Erben von Leo Kirch 900 Millionen Euro.

Ein Sprecher der Signal Iduna sagte zu den Vorwürfen gegen die Versicherungsgruppe: „Wir halten die Vorwürfe für völlig abwegig und räumen der Klage keine Erfolgschancen ein.“

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1 KOMMENTAR

  1. Noch mehr Desaströses, was sich ganz zwanglos dem Internet durch Eingabe des Namens von Herrn Jagdfeld bzw. der von ihm initiierten Gesellschaften dem Internet entnehmen läßt?

    Wahrscheinlich ist der Prozeß so etwas wie eine Kreditsicherheit und der zu erstreitende Schadenersatzanspruch an Gläubiger abgetreten bzw. verpfändet!

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