Ausgangssperre für Asylanten in Bautzen

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Seit den Ausschreitungen am Mittwoch patroullieren Polizisten mit Schäferhunden um das Asylheim in der Dresdener Straße in Bautzen (Screenshot: Tagesschau)
Seit den Ausschreitungen am Mittwoch patroullieren Polizisten mit Schäferhunden um das Asylheim in der Dresdener Straße in Bautzen (Screenshot: Tagesschau)

Polizisten mit Schäferhunden patroullieren um das Asylbewerberheim in der Dresdener Straße in der sächsischen Stadt Bautzen. Nach schweren Ausschreitungen zwischen jungen Asylanten und rechten Bürgergruppen am Kornmarkt am vergangen Mittwochabend hat der Landkreis gegen alle 32 alleinreisenden Jungmänner aus verschiedensten Nationen des Asylheims eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Sie gilt ab 19 Uhr. Außerdem wurde gegen alle Asylanten ein Alkoholverbot ausgesprochen. Nach Angaben des Landkreises Bautzen wurden vier Rädelsführer aus dem Wohnheim an andere Standorte gebracht, damit sie keinen Einfluss mehr auf ihre Mitbewohner ausüben könnten.

Seit Monaten vermeiden es die meisten Bautzener, nach 17 Uhr noch vor die Tür zu gehen. Die tausendjährige Spreestadt hat ihren Glanz verloren. Die Einwohner wollen nicht von den jugendlichen Asylanten angepöbelt werden, die jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit angetrunken durch die Straßen ziehen. Seit Monaten kommt es auf dem Kornmarkt vor dem Einkaufscenter immer wieder zu Rempeleien und Prügelein zwischen Ausländern und Einheimischen. 70 Mal war die Polizei seit April 2016 allein auf dem Kornmarkt im Einsatz.

Am Mittwochabend (14. September 2016) wollten 80 junge Frauen und Neonazis auf dem Kornmarkt als Bürgerwehr für Ordnung sorgen und die etwa 20 streitlustigen Jungasylanten von der Straße zurück in ihre Unterkunft drängen. Die einheimischen Demonstranten riefen dabei: „Wir sind das Volk“, „Ausländer raus“ und „Die Stadt gehört uns“.

Handy-Szene vom Gewaltausbruch am Mittwochabend am Kornmarkt in Bautzen (Quelle: Youtube)
Handy-Szene vom Gewaltausbruch am Mittwochabend am Kornmarkt in Bautzen (Quelle: Youtube)

Die Situation drohte zu eskalieren.  Im Polizeibericht liest sich, was dann geschah, so:

Am Mittwochabend ist es in der Bautzener Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen jungen deutschen Frauen sowie Männern und jungen Asylbewerbern gekommen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz und verhinderte weitere Übergriffe zwischen den beiden Lagern.

Gegen 20:50 Uhr riefen mehrere Bürger über den Notruf die Polizei. Auf dem Kornmarkt war es zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen mehreren Personen gekommen. 

Als die Polizei wenige Minuten später mit mehreren Streifen am Kornmarkt eintraf, hatte sich dort eine Gruppe von etwa 80 jungen Männern und Frauen zusammengerottet. Die augenscheinlich gewaltbereiten Personen waren in großer Zahl dem politisch rechten Spektrum zuzuordnen. Sie skandierten Parolen, wonach Bautzen und der Kornmarkt den Deutschen gehören würde. Ihnen gegenüber stand eine Gruppe von etwa 20 jungen Asylbewerbern. 

Zwischen beiden Lagern war es bereits zu verbalen und tätlichen Auseinandersetzungen gekommen. Zeugen berichteten von mehreren Flaschenwürfen sowie Körperverletzungen. Auslöser der Tätlichkeiten sollen den Angaben nach Asylsuchende gewesen sein.

Die Beamten trennten mit einer Polizeikette die beiden Gruppierungen und forderten alle Anwesenden auf, den Platz zu verlassen. Aus der Gruppe der Asylbewerber wurden die Polizisten mit Flaschen, Holzlatten und anderen Gegenständen beworfen, worauf die Beamten Pfefferspray und den Einsatzmehrzweckstock einsetzten. 

Die Gruppe der Asylbewerber verließ danach den Kornmarkt und zog durch die Innenstadt in Richtung der Friedensbrücke. Die Gruppe der Deutschen teilte sich auf und folgte den Asylbewerbern auf verschiedenen Wegen. Die Streifen setzten beiden Lagern nach und hielten diese soweit wie möglich voneinander getrennt.

Über das Führungs- und Lagezentrum wurden alle verfügbaren Streifen der Polizeireviere in den Landkreisen Bautzen und Görlitz nach Bautzen beordert. Zusätzlich wurden Einsatzkräfte der Bundespolizeidirektion Pirna sowie der Polizeidirektionen Dresden, Leipzig und Zwickau alarmiert. 

Im weiteren Verlauf und getrennt von der Polizei zogen beide Gruppen über die Friedensbrücke zu einer Asylbewerberunterkunft an der Dresdener Straße. Hier flüchteten sich die Asylbewerber in das Gebäude. Die Polizei positionierte sich mit einer großen Anzahl Beamten vor der Unterkunft und verhinderte Übergriffe. Gleichzeitig patroulierten mehrere Streifen durch das Stadtgebiet und positionierten sich vor den drei weiteren Asylbewerberunterkünften in Bautzen und Niedergurig. 

In dem Wohnheim an der Dresdener Straße hielten sich insgesamt  32 Jugendliche und junge Männer unterschiedlicher Nationalitäten auf. Die Polizei forderte die Asylsuchenden auf, das Gebäude nicht zu verlassen. Dieser Weisung kamen die Bewohner nach. 

In der Unterkunft befand sich auch ein 18jähriger Marokkaner. Der junge Mann wies Schnittverletzungen an den Armen auf. Woher diese stammten, ist gegenwärtig ungeklärt. Die Polizei forderte einen Rettungswagen an. Dieser wurde von mehreren augenscheinlich rechtsmotivierten Männern an der Friedensbrücke an der Anfahrt gehindert und mit Steinen beworfen. Daraufhin brachen die Sanitäter die Anfahrt ab. Nach erneuter Alarmierung erreichte ein Rettungswagen unter Polizeischutz die Asylbewerberunterkunft. Der 18-Jährige wurde zur Versorgung seiner Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. 

Später wurde bekannt, dass sich ein 20jähriger libyscher Staatsbürger mit einer Bierflasche offensichtlich selbst am Kopf verletzt haben soll. Hierzu sind der Polizei gegenwärtig keine weiteren Informationen bekannt.

Am Donnerstag kam es erneut zu einer Demo. Diesmal kamen rund 350 Einheimische, die gegen Asylmissbrauch demontrierten. Sie standen sich 50 linken Antifa-Demonstrationen der Gruppierung Kaltlandreisen gegenüber, die gegen Rassismus demonstrierten. Die Polizei konnte die Gruppen trennen, es blieb friedlich.

Am Februar 2016 hatte das Dach einer leerstehenden künftigen Asylbewerberunterkunft gebrannt. Im März 2016 war Bundespräsident Joachim Gauck in der Stadt zu Besuch – er wurde dabei von Bautzenern als Volksverräter beschimpft.

Für die kommenden Tage kündigte die Polizei eine massive Präsenz in Bautzen an. Man werde in den kommenden Tagen mit zusätzlichen Kräften vor Ort sein, sagte Bautzens Polizeichef Uwe Kilz. Für den heutigen Freitag und kommenden Sonntag sind neue Demonstrationen rechter Gruppen angekündigt.

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108 KOMMENTARE

  1. Der Oberbürgermeister muß zurücktreten, wenn nach 70 Polizeieinsätzen nicht für die Sicherheit der Bevölkerung gesorgt wird. Wenn die Bürger das selbst in die Hand nehmen, ist das nur verständlich. Die politische Korrektnis muß endlich beendet werden.

    • Ich bin dafür dass alle flüchtlinge,die zurzeit in der Türkei sind, sollen nach Europa bzw. nach DE kommen. Wir haben genug gehabt. schluß mit flüchtlinge. Uns ist egal was deutschland mit denen tun wird.

  2. Bei einem Interview in nt-v hat der Bürgermeister von Bautzen sich wieder einmal schön aus der Schlinge gezogen und mal wieder die Vorfälle den rechten in die Schuhe geschoben. Ein erbärmlicher Auftritt und so etwas darf sich Bürgermeister von Bautzen nennen. So eine gehört einfach entfernt.

  3. Bei einem Interview in nt-v hat der Bürgermeister von Bautzen sich wieder einmal schön aus der Schlinge gezogen und mal wieder die Vorfälle den rechten in die Schuhe geschoben. Ein erbärmlicher Auftritt und so etwas darf sich Bürgermeister von Bautzen nennen. So eine gehört einfach entfernt.

  4. Diese besoffenen Jungs-Asylanten sollen froh sein, dass sie nur bis ins Flüchtlingsheim „gejagt“ wurden……diesem kriminellen Pack muss sofort ein Ende gemacht werden….abschieben….per Fußmarsch……

  5. Diese besoffenen Jungs-Asylanten sollen froh sein, dass sie nur bis ins Flüchtlingsheim „gejagt“ wurden……diesem kriminellen Pack muss sofort ein Ende gemacht werden….abschieben….per Fußmarsch……

  6. Schön, dass man im facebook sich auch mal so richtig nach Herzenslust auskotzen kann. Die Kotzer bedenken dabei nicht, dass Kinder und Jugendliche dadurch gründlich versaut werden. Deutschland ist doch zivilisiert. Demnach die Deutschen doch auch?

  7. Schön, dass man im facebook sich auch mal so richtig nach Herzenslust auskotzen kann. Die Kotzer bedenken dabei nicht, dass Kinder und Jugendliche dadurch gründlich versaut werden. Deutschland ist doch zivilisiert. Demnach die Deutschen doch auch?

  8. Die Merkel ist genau so geistig nicht mehr auf der Höhe wie Clinton!!! Und der andere trump ist genau so wenig in der Lage!!! Auch wenn es keiner war haben möchte..Beide Kandidaten in der USA und der pflegefall Merkel muss auch weg!!!

  9. Die Merkel ist genau so geistig nicht mehr auf der Höhe wie Clinton!!! Und der andere trump ist genau so wenig in der Lage!!! Auch wenn es keiner war haben möchte..Beide Kandidaten in der USA und der pflegefall Merkel muss auch weg!!!

  10. Schlimm das die Bewohner als Nazis bezeichnet werden! Deutsch=Nazi ^^ Sie werden bedroht, sie werden verletzt und das seit Monaten! Dann sagt man einmal was und setzt sich zur Wehr und dann kommt die eigene Regierung und beschimpft die Opfer als Nazis!

  11. Schlimm das die Bewohner als Nazis bezeichnet werden! Deutsch=Nazi ^^ Sie werden bedroht, sie werden verletzt und das seit Monaten! Dann sagt man einmal was und setzt sich zur Wehr und dann kommt die eigene Regierung und beschimpft die Opfer als Nazis!

  12. RICHTIG SO … U DEN KEIN BAUTZNER DULDET ES MEHR

    DIE WOLLTEN DIE SCHON MIT DEM TRAKTOR 4 TEILEN

    FRAGT EUXH MAL WARUM FRIEDLICHE BÜRGER PLÖTZLICH SO AUSRASTEN KÖNNEN

    WIE KRASS DIE FLÜCHTLINGE PROVOZIEREN IST NICHT MEHR NORMAL

    BALD WIRD ES TOTE GEBEN
    BALD WIRD BLUT FLIESEN
    DEN MITLERWEILE IST JEDER BEWAFFNET

  13. Ist doch klar das sich die Leute irgendwann zur Wehr setzen. Im Osten haben sie noch Eier in der Hose. Man hat doch die Nase voll,das man abends nicht megr allein auf die Strasse gehen kann. Im Schwimmbad wird man bekästigt,weil die alles frei haben.
    Auf Polizeibeamte mit Knüppeln losgehen,geht garnicht. Da sieht man doch welchen respekt die haben. Bin gespannt ob da Anzeigen gefertigt werden. Frust lässt grüssen

  14. Ich wundere mich das in Ostdeutschland so viele polnischen Nachnamen haben oder französischen das errinernt auf pressischen König der sehr tolerant war und viele Hugenotten und Juden aufnahm diese besoffene können nicht entscheiden

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