Bayern soll Berliner Abitur nicht mehr anerkennen

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In einigen Bundesländern wie Berlin werden immer bessere Abiturnoten vergeben, obwohl die Leistungen der Schüler eher zurückgehen. Daher sollte Bayern das Berliner Abitur nicht mehr anerkennen, sagt Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbands.

Berliner Abitur Josef Kraus Deutscher Lehrerverband
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus findet es ungerecht, dass das Berliner Abitur immer leichter wird. (Screenshot: YouTube)

Der Deutsche Lehrerverband beklagt eine „Inflation“ guter Schulnoten in einer Reihe von Bundesländern. In Berlin etwa gebe es heute 14 Mal so viele Abiturzeugnisse mit einem Notendurchschnitt von 1,0 wie noch vor zehn Jahren, sagte Verbandspräsident Josef Kraus gegenüber der Bild-Zeitung.

Diese Verbesserung der Noten bedeute aber nicht etwa eine Verbesserung der Schülerleistungen, sondern ein Nachlassen der Anforderungen. Zeugnisse dürften aber „nicht zu ungedeckten Schecks werden“. Die „Inflation“ bei den Schul- und Abiturnoten müsse daher ein Ende haben, so Josef Kraus.

Auch der bildungspolitische Sprecher der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus Paul Fresdorf sagt, dass die Leistungsniveaus an den Berliner Schulen rapide gesenkt worden sind. Es handle sich dabei um eine „Manipulation der Ergebnisse durch Absenkung der Anforderungen“, zitiert ihn die B.Z.

Josef Kraus kritisiert anspruchsloses Berliner Abitur

Daher fordert der Präsident des Deutschen Lehrerverbands „anspruchsvolle Bundesländer“ wie Bayern dazu auf, Abiturzeugnisse „anspruchsloser Bundesländer“ nicht mehr anzuerkennen. Zu letzteren zählt offenbar auch das Berliner Abitur.

Das Abitur müsse wieder „ein Attest für Studienbefähigung“ werden und nicht nur eine „Studienberechtigung“, so Josef Kraus. Er fordert, dass die Lehrpläne der verschiedenen Bundesländer für die letzten beiden Schuljahre vor dem Abitur auf hohem Niveau vereinheitlicht werden.

Der Berliner Landesverband der Bildungsgewerkschaft GEW weist die Forderungen des Lehrerverbands zurück. „Die Aussage von Josef Kraus entspricht einer rückwärtsgewandten Bildungspolitik, er strebt damit offenbar die Rückkehr in die Kleinstaaterei im Bildungsbereich an”, sagte GEW-Landeschef Tom Erdmann.

Seit diesem Schuljahr gebe es für alle Bundesländer einen gemeinsamen Pool an Prüfungsaufgaben und damit einheitliche Standards. „Die Vergleichbarkeit ist also vorhanden”, so Tom Erdmann. Die Forderung von Josef Kraus sei nichts als Populismus. Zudem liege der Abiturdurchschnitt in Berlin seit der Einführung des Zentralabiturs konstant bei etwa 2,5.

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39 KOMMENTARE

    • In der Bildungspolitik war es schon immer so. Warum auch immer, da wird nix „zerstückelt“, das war schon immer ein Unsinn. Ganz spannend für Kinder und Eltern, die in ein anderes Bundesland umziehen…

    • Jedenfalls ist der Lebens Standard einiges Hoeher … Sie fuehlen sich wohl ; und moechten nicht mehr zurueck … Das ist sehr sehr traurig ! Ihre Eltern hatten gearbeitet bis zur Hochkonjuktur ! … Nun seit 11 Jahren wird die Innenpolitik dermassen vernachlaessigt … Die Staatsschulden sind so hoch dass es zumindest 2 Generationen braucht ! Das westdeutsche Volk hat diese Politik nicht verdient ! …

    • Jedenfalls ist der Lebens Standard einiges Hoeher … Sie fuehlen sich wohl ; und moechten nicht mehr zurueck … Das ist sehr sehr traurig ! Ihre Eltern hatten gearbeitet bis zur Hochkonjuktur ! … Nun seit 11 Jahren wird die Innenpolitik dermassen vernachlaessigt … Die Staatsschulden sind so hoch dass es zumindest 2 Generationen braucht ! Das westdeutsche Volk hat diese Politik nicht verdient ! …

    • Leider wird international gewarnt ; Deutschland nicht anzuliegen ueber die Festtage ! … So muss man warten um meine berlinerfreunde wieder zu sehen ! … Die sprechen wieder von Ost & West Trennung !

  1. Unsere Elite hat echt keinen Überblick mehr im eigenen Land. Und die will in Europa noch was bewegen? Haha! Ausser dicken Autos bekommen die nichts mehr bewegt! Und das finanziert noch der kleine Mann! Und schon wieder ein Grund mehr keinen von denen zu wählen. Und jetzt auch noch Angst, dass Russland die Wahlen manipuliert! Unsere Elite hat wohl jede Menge Dreck am Stecken, sonst sind diese Äusserungen unbegründet.

    • Wie gut, oder schlecht man etwas findet, es gibt leider eine Faktenlage, Bildung ist Ländersache und da gibt es qualitativ riesige Unterschiede, ist leider so. Warum das so ist und bleibt, wird wohl vielen ein Rätsel bleiben. Was in Zeiten von Fakebook und Co. eher unzweifelhaft ist, ist die Realität von Falschmeldungen, genutzt bspw. gegenüber den Grünen, Frau Künast wehrt sich gerade dagegen, ohne dass ich diese Partei mag, aber mal aufwachen, wozu Medien gerne gebraucht werden…

  2. Nun ganz ehrlich, unser Bildungsnivaue ist gesunken wie die Titanic.
    Sonst würden unsere Jugendlichen nicht die Ökologie Lüge wie E10 Sprit und Energiesparlampe glauben.
    Genauso würden sie die Mitte Meinung akzeptieren und nicht alles politisch verteidigen aufgrund von fehlenden allgemein Bildungslücken.

    • Weil… es unterschiedliche Termine für Prüfungen gibt und die Schüler die zuerst dran sind, die Fragen austauschen könnten…zumindest das letzte Statement… Das Argument, bevor es Internet gab, kenne ich allerdings nicht. 😉

  3. Das macht Sinn!!Das Berliner Schulsystem steht am Abgrund!! Nur leider müssen das die Schüler ausbaden, obwohl sie dafür am wenigsten können!! Aber es muss was passieren!!! Evtl. wird man dadurch in dieser Stadt wieder wach und erkennt, dass geschönte Schulnoten den Schülern nicht in der zukünftigen Laufbahn helfen!!! Es müssen genug Lehrer dasein, damit der erforderliche Lehrstoff vermittelt wird und nicht zuviel Unterrichtsstunden ausfallen!!

  4. Das Problem ist schon länger bekannt und betrifft nicht nur Berlin. So lange Bildung Ländersache ist, kann jeder mauscheln und das Niveau geht den Bach runter!

  5. Die GEW ist eh der letzte Gutmenschenverein und in rotgrünen Hochburgen wie Berlin toppt sie sich noch selbst.
    Der Oberpuper dieses Vereins kann ja mit seinen linken Begriffsklappern „rückwärtsgewandte Bildungspolitik Kleinstaaterei Populismus Pool an Blabla…“ lustig weiter klappern. Trotzdem steigt die Zahl der Anmeldungen an Privatschulen, wo die Einser nicht so locker zufliegen, die erworbenen Fähigkeiten dafür aber solider sind.

    Die zahlreichen Einser-Genies an Berliner Gymnasien im Innenstadtbereich tauschen sich dafür häufiger in Rassismus-Leistungskursen über Ausgrenzungen und Diskriminierungen aus, wenn sie nicht gerade in Breakdance-Workshops brillieren bzw. im Drogenbiz.
    Deshalb wurde auch die Rütli-Schule in Rütli-Campus umbenannt. Ein Excellenzcluster, der seines gleichen sucht – ischschwöryallaschlampe

  6. Die Verdummung der Jungen Menschen ist doch gewollt. Dumme Menschen glauben alles was man ihnen sagt und die rebellieren nicht. Ein wenig Fussball, Playstation und Pokémon reicht denen dann und wenn nicht noch Cannabis legalisieren und deren Welt ist in Ordnung.

  7. Die Lösung(?): Nach dem Abi die Klausuren einer unabhängigen nationalen Kommission zur Auswertung überlassen.

  8. Alle reden vom vereinten Europa, aber im eigenen Land keine einheitlichen Gesetze und Regeln. Dabei würde das vieles einfacher und billiger machen. Und es gäbe keine Verwirrung wenn etwas in einer Stadt anders geregelt wird als in der Nachbarstadt.

  9. Alle die den Mund so aufreißen sollen doch erst mal das Abi in Berlin schaffen. Ich glaube die so dumme Kommentare abgeben haben noch nicht mal mittlere Reife.

  10. @ Radde: Es dreht sich hier nicht um qualitative Unterschiede zwischen dem Abitur und anderen Abschlüssen.
    Es dreht sich um qualitative Unterschiede zwischen den Abituranforderungen der einzelnen Bundesländer.
    Und zwar speziell bei den vom Staat betriebenen Gymnasien.
    Und hier gibt es ein nachweisbares Gefälle zu Ländern wie Bayern und zwar zu Ungunsten Berlins und noch genauer – zu Ungunsten der vom Berliner Senat betriebenen Gymnasien. Es ist Fakt, dass die Zahl der Anmeldungen an Privatgymnasien in Berlin steigt – und das seit Jahren.
    Ich habe schon Sätze gehört wie „Mir ist mein 3er Notendurchschnitt an der Schule x lieber als ein 1er-Abitur an einer staatlichen Berliner Baumschule.“

    Die verbreitete Ansicht (im übrigen gerade bei sog. Linken) ganz schlau sei Abitur, mittelschlau sei mittlere Reife und wenig schlau sei Hauptschule kann auch nicht stimmen.
    Dafür gibt es zu viele Leute ohne Abitur, die Interessanteres vorzuweisen haben, als viele Seminarrutscher von den Universitäten, z.B. der Erfinder und Schlosser Artur Fischer (Fischerdübel). Oder jeder kleine Handwerksmeister (m/w), der trotz immer schwieriger werdender Zeiten seinen Betrieb am Laufen hält und den Angestellten akzeptable Löhne zahlt. Das ist schwieriger als Parteibuchkarrieren mit einem Logie-Diplom (Polito-, Psycho-Sozio-, Theo-…logie).

    @Jakobi: wird wohl so kommen – am schnellsten in SPDGrün-Hochburgen wie München.

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