Polens Politiker streiten über Auschwitz

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Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo zieht aus Auschwitz die Lehre, „dass wir alles tun müssen, um die Sicherheit und das Leben unserer Bürger zu verteidigen“. Der polnische EU-Ratspräsident Donald Tusk tadelt dies.

Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo nimmt sich Auschwitz als Mahnung, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. (Screenshot: YouTube)
Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo nimmt sich Auschwitz als Mahnung, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. (Screenshot: YouTube)

Auf einer Gedenkfeier am Konzentrationslager Auschwitz soll Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo eine Verbindung zur aktuellen Flüchtlingskrise gezogen haben. Kritiker warfen ihr vor, das Gedenken an die Opfer von Auschwitz für eine Rechtfertigung ihrer Anti-Flüchtlings-Politik zu missbrauchen.

Ministerpräsidentin Beata Szydlo hatte in ihrer Rede am Mittwoch in Auschwitz gesagt: „In unserer turbulenten Zeit müssen wir aus Auschwitz die Lehre ziehen, dass wir alles tun müssen, um die Sicherheit und das Leben unserer Bürger zu verteidigen.“

Der frühere polnische Ministerpräsident, Donald Tusk, kritisierte die Äußerungen seiner Nachfolgerin Beata Szydlo. Auf Twitter schreib der aktuelle EU-Ratspräsident: „Solche Worte sollten niemals an einem solchen Ort von einer polnischen Ministerpräsidentin ausgesprochen werden.“

Die Chefin der liberalen Oppositionspartei Nowoczesna, Katarzyna Lubnauer, warf Beate Szydlo vor, „den Horror von Auschwitz zu missbrauchen, um den Polen Angst vor Flüchtlingen zu machen“, zitiert sie die Rheinischen Post. Doch nach Ansicht der polnischen Regierung haben die Polen gute Gründe für ihre Angst vor einer Massenzuwanderung.

Beate Szydlos Parteikollege in der „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) und EU-Abgeordneter Ryszard Czarnecki sagte nach dem letzten Terroranschlag von London: „Wenn man das Risiko für Terroranschläge in Polen verringern will, dann gibt es nur eine bewährte Methode: muslimische Migranten nicht ins Land lassen.

Muslimische Migranten seien für eine große Zahl von Angriffen in Europa verantwortlich gewesen, die durch den Islamischen Staat inspiriert waren, so der PiS-Politiker. Polen lerne von den Fehlern anderer westlicher Staaten und weigere sich, seine „Türen für islamische Migranten zu öffnen“.

Wie Ungarn und Tschechien weigert sich derzeit auch Polen, die dem Land der EU zugeteilten Migranten aus Italien und Griechenland aufzunehmen. Zur Not wolle man lieber eine Strafe nach Brüssel zahlen. Daher hat die EU-Kommission am Dienstag ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die drei Staaten beschlossen.

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19 KOMMENTARE

  1. Was hat Auschwitz mit Flüchtlingen zu tun?? Hier wurde angestammte Bevölkerung ermordet. Übrigens auch in Russland, Italien, Polen. Bedingt durch extreme Doktrinen, die bis heute nicht eliminiert sind. Das Flüchtlinsproblem ist ein Problem unkontrollierter temporärer Zuwanderung.

  2. Neuerdings ist es sehr verwerflich, wenn ein Präsident für sein Volk einsteht und seinen Amtseid ernst nimmt. Wobei, es ist ja nun auch schon verwerflich, wenn ein Präsident seine Wahlversprechen einhält. Was kommen da noch für Zeiten auf uns zu. ??

  3. Hitler wollte auch die Weltmacht sowie einige andere Großwahnsinnige .Aber geklappt hat das nie und die EU sowie die Merkel wollen ihre Interessen und Weltanschauung andere Länder mit Gewalt und Zwangsandrohungen aufzwingen.Ich hoffe das die damit nicht durch kommen.

  4. Und wieder zeigt sich, dass unsere Nachbarn so klug sind, aus unseren Fehlern zu lernen!!! Bravo!!!

    Schade nur, dass unsere Politelite dafür zu wenig Rückgrat hat und unser Volk zu bequem, um diese eben dazu zu „zwingen“!
    Wo sind denn die brennenden LKW, wie in Frankreich, wenn das Maß voll ist? Wo sind die Montagsdemos, wie damals, als es um das Recht auf Freiheit ging? Und wo sind unsere eigenen Freiheitskämpfer (für die Politelite auch Terroristen)?

    Nein das ist KEIN Aufruf zur Gewalt, dennoch ist es ein Aufruf dazu den verwöhnten Arsch von der Couch zu heben und statt Kommentare zu schreiben (die eh nix bringen) die Stimme zu erheben. Wenn nur genug Menschen mitmachen, dann verhallt das nicht ungehört!

    Wie viele LKW müssen noch über Weihnachtsmärkte rasen, wie viele Frauen noch vergewaltigt werden, Kinder getötet und Menschen angezündet bis angekommen ist, dass jeder von Euch hier, der nächste sein könnte?

    In jedem Geschäft gilt „Wer sich nicht benimmt, fliegt raus!“, ebenso wie in jedem Restaurant und sogar jeder Behörde … so wie in jedem Privathaushalt, warum nicht in unserem LAND?

    Reingelassen haben wir viele und viele wollen sich auch hier integrieren, doch der Rest SOLL wieder ZURÜCK!!!!!

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