Angefangen als lokaler Geheimtipp wurde die Bergmannstrasse zur Touristenhochburg. Exemplarisch sieht man hier, was wache Augen in ganz Berlin beobachten. Die Stadt ist nicht mehr das, was sie einmal war.
Kleine Läden müssen für große Ketten Platz machen, Restaurants dominieren die Gehwege und alteingesessene Kneipen werden zu Cocktailbars umfunktioniert. Hauptsache man bekommt seinen Caipi für 5,50 Euro.
Inzwischen fahren jeden Tag 6500 Autos durch die Bergmannstraße. 6000 Radfahrer und 9000 Fußgänger addieren sich zu den unzähligen Verkehrsteilnehmer dazu, und machten ein einfacheres Überqueren der Straße unmöglich.
Die neue Bergmannstraße
Der Senat und Bezirk haben sich endlich auf einen konkreten Plan einigen können. Nach langem Hin und Her gibt es jetzt den Entwurf für eine neue Bergmannstraße. Ab dem Frühsommer 2017 wird sich in der beliebten Touri-Meile einiges ändern.
Anwohner des Bergmannkiez beschweren sich schon seit langem über zu viel Verkehr und überlaufende Gehwege. Im letzten Jahr liefen die Diskussionen dann schließlich auf Hochtouren – Senat, Anwohner und Initiativen wollen mit einer veränderten Bergmannstraße einen Kompromiss für alle finden.
Diesen Donnerstag wurden in der Columbiahalle die ersten, konkreten Vorschläge vorgestellt. Das Komitee hat Ideen von allen Seiten begutachtet und versucht, einen Mittelweg zu finden. Sogar die Idee eines Fußballplatzes wurde diskutiert; dazu wird es aber vorerst nicht kommen, so die Berliner Morgenpost.
Nur 35 von 110 Parkplätzen bleiben
Mehr Platz soll her. In der Vision von Senat und Bezirk wird es in der Bergmannstraße weitaus weniger Parkplätze geben. Anstatt den 110 vorhandenen, wird es ab dem Frühsommer 2017 nur noch 35 mögliche Stellplätze für Pkws geben.
Diese Entscheidung deckt sich mit den politischen Plänen Berlins, langfristig vom Auto wegzukommen. Die künftige Rot-Rot-Grüne Regierung will den gesamten Innenbereich des S-Bahn-Rings zu einer Parkzone erklären. Der Pkw wird schon bald zum Luxusobjekt in der Hauptstadt werden.
Die Parkplatzfrage war auch hier die „größte Kontroverse“, so Eckhart Heinrichs vom beauftragten Planungsbüro LK Argus. Vorgeschlagen wurde alles: von einer kompletten Fußgängerzone bis hin zu mehr Parkplätzen. Vor allem die Gewerbetreibenden hatten sich gegen eine massive Reduzierung von Parkplätzen gewehrt. Ursprünglich wollten sie mindesten 90 erhalten, jetzt müssen sich die Geschäfte in der Bergmannstraße mit der Hälfte zufrieden geben.
Eine Fußgängerzone wird die beliebte Touri-Straße aber dann auch nicht. Es gehe schließlich „darum, den Straßenraum gerecht aufzuteilen“, so Baustadtrat des Bezirks, Hans Panhoff. Man müsse einen Kompromiss zwischen den Wünschen der Anwohner und den Forderungen der Gewerbetreibenden finden.
Geplantes Tempolimit: 20 km/h
Der Raum der vielen obsoleten Parkplätze, 75 an der Zahl, schaffen sehr viel Platz. Als Ersatz sollen „Module“ für Fußgänger geschaffen werden. Zwölf mal drei Meter große Holz Bänke sollen mit Grünpflanzen umrankt eine moderne Sitzmöglichkeit für Touristen bieten.
Alle Ideen seien aber „reversibel“. Für eine 18-monatige Testphase werden die Vorschläge erst einmal so übernommen. Danach ist alles offen. Angenommen die Holzbänke scheitern, dann werden sie einfach wieder abgebaut.
Außerdem sollen mehr Lieferzonen und mehr Fahrradstellplätze entstehen. Gerade lange Anlieferungen der Lkws machen der Bergmannstraße zu schaffen. Oft parken sie in zweiter Reihe und halten so den gesamten Verkehr auf. Neue Zonen müssten aber vom Ordnungsamt kontrolliert werden, sonst würde die Einhaltung unwahrscheinlich sein, so Hinrichs.
Um mehr Ruhe in die Straße zu bringen, soll ein Tempolimit von 20 Kilometern pro Stunde eingeführt werden. Zudem werden mehr Bäume die Bergmannstraße noch attraktiver und schöner machen, also sie ohnehin schon ist.
Bloß nicht. Ist schon bei der Maaßenstr. In die Hose gegangen.
richtig geplant und wenn es etwas länger dauert sollte es nicht in die Hose gehen
Mal wieder grüner Schwachsinn.
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