Berlin braucht zusätzlich 6.200 Altenpfleger

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Berlins Sozialsenator Mario Czaja rechnet wegen des demografischen Wandels mit einem steigenden Bedarf an Pflegekräften. Doch auf 100 offene Stellen für Altenpfleger melden sich im Schnitt nur 46 Bewerber.

Berlin braucht zusätzlich 6.200 Altenpfleger
Drei Viertel der pflegebedürftigen Alten werden zuhause betreut. (Screenshot: YouTube/bgwonline)

Bis zum Jahr 2030 wird sich die Zahl der über 80-jährigen Berliner auf 270.000 mehr als verdoppeln. Daher wächst voraussichtlich auch der Bedarf an Pflegekräften. Laut dem neuen Landespflegeplan, den Sozialsenator Mario Czaja (40, CDU) am Mittwoch vorstellte, braucht Berlin mindestens 6.200 Pfleger.

„Altenpflege ist schon heute ein Engpassberuf“, zitiert die B.Z. den Sozialsenator. Die Belastungen seien hoch, es fehle an Wertschätzung und Geld. Auf 100 offene Pflegestellen melden sich im Schnitt nur 46 Bewerber. Dennoch sind in den vergangenen vier Jahren die Einkommen um etwa 12,5 Prozent gestiegen.

Senat übernimmt Schulgeld für Altenpfleger-Azubis

Der Senat will den Pflegeberuf jetzt attraktiver machen. So soll das Land Berlin ab September das Schulgeld von 126 Euro im Monat übernehmen, das Auszubildende bisher meist zu zahlen haben.

Zudem soll zur Unterstützung der Pflege-Fachkräfte der Beruf des Pflegehelfers in Berlin wieder eingeführt werden. Mit anderthalb Jahren ist die Ausbildungszeit des Pflegehelfers nur etwa halb so lang wie die des Altenpflegers. Der Pflegehelfer wird mit rund 2.100 Euro brutto vergütet.

Drei Viertel werden zuhause gepflegt

Derzeit gibt es etwa 112.000 pflegebedürftige Alte in Berlin, drei Viertel von ihnen werden zuhause betreut. „Angehörige leisten den größten Pflegedienst“, sagt Senator Mario Czaja.

Abgesehen vom Fachkräftemangel sei Berlin in Sachen Pflege derzeit aber gut aufgestellt. Es gibt 290 stationäre Einrichtungen mit 33.000 Plätzen und einer Auslastung von 89,1 Prozent.

Auch die Zahl der Berliner Pflege-Wohngemeinschaften wächst. „Ein Modell für die Zukunft, für das wir uns mehr finanzielle Unterstützung vom Bund wünschen“, sagt der Sozialsenator.

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4 KOMMENTARE

  1. einer der schönsten berufe die ich kenne aber miese bezahlung ,und mehr geschreibe als pflege für die bewohner.es geht um menschen nicht ums papier

  2. Wenn solche verantwortungsvollen Berufe auch mal vernünftig bezahlt werden würden… trifft auch auf viele andere Berufe zu, gerade im Handwerk wo auch Fachkräfte fehlen. Ich kann heute kündigen und hab morgen einen neuen Job, zwar schlecht bezahlt, aber Arbeit ist mehr da als Arbeiter.

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