Berlin: Prozess gegen Taliban-Kämpfer Sinan Sefik A. (27)

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Deutscher Taliban Mujahideen beim Schießtraining in Afghanistan (Youtube/DTM)
Deutscher Taliban Mujahideen beim Schießtraining in Afghanistan (Youtube/DTM)

Schießübungen und Überlebenstrainingscamp in Afghanistan. In einem Internet-Video zeigt die deutsche Terrorvereinigung  Deutsche Taliban Mujahideen (DTM), wie sie sich auf die Zerstörung einer amerikanischen Basis im Juni 2012 in Afghanistan vorbereiten. Der Berliner Sinan Sefik A. (27) soll laut Generalbundesanwalt am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ein Deutscher Taliban Mujahideen gewesen sein. Drei Jahre wurde international nach ihm gefahndet.

Deutsche Taliban Mujahideen bereiten sich in einem Überlebenstrainingscamp in Afghanistan auf die Zerstörung einer amerkanischen Basis in Afganistan im Juni 2012 vor (Foto: Youtube/DTM)
Deutsche Taliban Mujahideen bereiten sich in einem Überlebenstrainingscamp in Afghanistan auf die Zerstörung einer amerikanischen Basis in Afghanistan im Juni 2012 vor (Foto: Youtube/DTM)

Bei seiner Wiedereinreise nach Deutschland wurde der ausgebildete mutmaßliche Dschihadist Sinan Sefik A. am 18. Dezember 2015 auf dem Flughafen Tegel von der Bundespolizei festgenommen (Berlin Journal berichtete) und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Unter strengen Sicherheitsverfügungen beginnt nun gegen Sinan Sefik A. am kommenden Montag (13. Juni 2016) um 9 Uhr vor dem 1. Strafsenat des Kammergerichts im Saal 700 in der Turmstraße 91 in 10559 Berlin Moabit ein Strafprozess. Es sind 14 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird am 29. Juli 2016 erwartet.

Wie die Pressestelle der Berliner Strafgerichte gestern mitteilte, wird gegen Sinan A. wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Deutsche Taliban Mujahideen“  (DTM) verhandelt werden.

Der Angeklagte soll laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Berlin im September 2009 in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist sein, um dort gemeinsam mit Gleichgesinnten die Soldaten der von der NATO geführten Streitkräfte der ISAF sowie des afghanischen und des pakistanischen Militärs anzugreifen, um so Afghanistan von den „ungläubigen Besatzern“ zu „befreien“ und ein allein auf dem islamischen Recht basierendes Gesellschaftssystem wieder herzustellen.

Unter dem Banner der „Islamischen Emirate Afghanistan" soll Afghanistan vom Westen befreit und ein Scharia-Staat nach dem Willen Allahs hergestellt werden (Foto: Youtube/DTM)
Unter dem Banner der „Islamischen Emirate Afghanistan“ soll Afghanistan vom Westen befreit und ein Scharia-Staat nach dem Willen Allahs hergestellt werden (Foto: Youtube/DTM)

Zu diesem Zwecke habe er sich etwa im Oktober 2009 der DTM als Kämpfer angeschlossen. Er sei als Mitglied der Organisation in Waffen- und Sprengstoffkunde und im Bereich des Spionagewesens ausgebildet worden und habe auch in einem Propagandavideo der DTM mitgewirkt. Ende Januar/Anfang Februar 2010 sei der Angeklagte nach einer Auseinandersetzung aus der DTM ausgeschieden.

Die im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet bestehende terroristische Vereinigung DTM soll erstmals am 25. September 2009 mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit getreten sein. Ihre Mitglieder stammten laut Anklageschrift entsprechend der Namensgebung überwiegend aus Deutschland. Vorrangiges Ziel der DTM sei der Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan, die „Befreiung“ Afghanistans von westlichem Einfluss sowie die Wiederherstellung eines allein auf dem islamischen Recht (Scharia) basierenden Gesellschaftssystems unter dem Banner der „Islamischen Emirate Afghanistan“ gewesen. Die Verübung von Anschlägen sei als ein legitimes Mittel der Kriegsführung angesehen gewesen.

Journalisten, die zum Prozess wollen, müssen sich einem Akkreditierungsverfahren unterziehen.

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