Was sind Foodsharing Kühlschränke?
Zuerst: Warum gibt es Foodsharing Kühlschränke? Hunger ist eins der größten Probleme, mit den wir in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Während der Westen Nahrungsmittel im Überfluss hat, sterben andere den Hungertod. Diese gigantische Ungerechtigkeit lässt sich natürlich mit hunderten Faktoren versuchen zu erklären – Fakt ist aber nur eins. Jeden Tag verschwenden wir tonnenweise brauchbare Lebensmittel.
In Berlin haben rund 2.000 Aktivisten der systematischen Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt. Die so genannten Lebensmittelretter sammeln Essen aus Supermärkten, Bio-Läden und Bäckereien. Was nicht mehr verkauft werden soll, darf, oder kann wird von den Aktivisten zusammengetragen und für die Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung gestellt: Foodsharing Kühlschränke.
Freunde der Sharing-Kultur können auch geben, anstatt nur zu nehmen. Man kann etwa mit einer Banane bewaffnet zu einem der Kühlschränke gehen und diese mit einem Apfel tauschen. Nur Gehacktes und rohe Eier dürfen nicht geteilt werden.
Die Kühlschränke werden regelmäßig gefüllt und gereinigt. Lebensmittel werden im geheimen transportiert, denn ob Unternehmen Lebensmittel einfach so verschenken dürfen, ist rechtlich nicht klar definiert.
Bezirk Pankow ist gegen Foodsharing Kühlschränke
Dem Stadtrat Torsten Kühne (CDU) gefällt die eigentliche Idee zwar sehr gut, „es müssten aber alle lebensmittel-hygienischen Vorgaben eingehalten werden.“ Im Klartext: Pankow will die Foodsharing Kühlschränke verbieten lassen. Das Projekt soll sich bald schon dem Ende zuneigen. Gesetzliche Bestimmungen für die Sicherheit von Lebensmitteln seien in öffentlichen Kühlschränken nicht gegeben, schreibt die Berliner Zeitung. Im Fall der Fälle könnten ja vergiftete oder verdorbene Lebensmittel ihren Weg in die Kühlschränke finden.
Rückschlag für Lebensmittelretter
In der Senefelderstraße hat die Macht der Politik bereits zugeschlagen. Ein öffentlicher Kühlschrank wurde bereits offiziell entfernt. Auch die restlichen Foodsharing Kühlschränke sollen nun nach und nach entfernt werden. Erst Pankow, dann Kreuzberg und Wedding. In ganz Berlin soll bald eine einheitliche Verordnung den Stecker aller öffentlichen Kühlschränke ziehen.
Foodsharing-Szene ist erstaunt
Bundesweit werden rund 250 öffentliche Kühlschränke von Lebensmittelrettern befüllt. Bisher gab es noch nie Probleme mit dem Gesetzgeber.
In Hamburg und Köln hat man sich sogar mit der Lebensmittelaufsicht beraten. Foodsharing Kühlschränke sind nämlich in einer Grauzone. Als die Lebensmittelgesetze verfasst wurden hat niemand an die Idee des Foodsharings gedacht. Auch in Österreich und der Schweiz wird dieses Konzept ohne Verbote betrieben. Es sei Auslegungssache der Kontrolleure. Wenn man etwas verbieten will finden man einen weg.
Politik: Retter oder Heuchler?
Ist es nicht schön, dass sich die Politik um unser Wohlbefinden sorgt? Ja eigentlich schon! Verordnungen gibt es nicht umsonst. Wenn sich der Gesetzgeber und offizielle Behörden nicht um eine klare Linie in der Lebensmittelindustrie kümmern, wer tut das dann sonst? Im Supermarkt können wir uns über die Qualität des Produkts immer sicher sein, oder?
Andererseits könnte man die Konsistenz der politischen Bestreben kritisch anzweifeln. Tiere werden in der Massentierhaltung gezüchtet, gequält und mit Anabolika vollgestopft – Studien über Langzeitfolgen für den Menschen gibt es so gut wie nicht. In den letzten fünf Jahren hat ein Lebensmittelskandal den anderen gejagt. Wahrscheinlich kommt auch bald das Chlor Huhn in unsere Regale. Vielleicht sind die Foodsharing Kühlschränke nur unser geringstes Problem.
was die politiker stört ist:foodsharing generiert keine steuern für ihre taschen.also sind sie dagegen,alles andere ist hinterfoziges gelabere.
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