Sonntag stellen sich Berlins Privatschulen vor

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Privatschulen in Berlin boomen. Am Sonntagnachmittag präsentieren sich Berlins freie Schulen interessierten Familien. Sie wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass sie nur für Reiche infrage kommen.

Am Sonntag stellen sich Berlins Privatschulen interessierten Familien vor. (Screenshot: YouTube)
Am Sonntag stellen sich Berlins Privatschulen interessierten Familien vor. (Screenshot: YouTube)

Die Nachfrage nach Privatschulen in Berlin ist anhaltend stark. Daher sind zum neuen Schuljahr vier weitere allgemeinbildende Schulen in freier Trägerschaft hinzugekommen. Die Gesamtzahl der Schüler an privaten Schulen, inklusive der beruflichen Schulen, ist erneut um 1.500 gestiegen.

Der Anteil der Privatschüler an der Gesamtschülerzahl liegt wie im Vorjahr bei 11,6 Prozent. Nach Angaben der Bildungsverwaltung lernen insgesamt 51.390 Berliner Schüler an Einrichtungen in freier Trägerschaft. Damit halten die freien Schulen Schritt mit der wachsenden Stadt.

Die Bedingungen für die Neugründung einer Privatschule sind derzeit schwierig. Denn infolge des starken Zuzugs herrscht in Berlin nicht nur ein Mangel an Wohnungen. Sondern es ist ebenfalls schwer, geeignete leer stehende Gebäude oder freie Grundstücke zur Gründung einer Schule zu finden.

Nach Ansicht des Berliner SPD-Abgeordneten Joschka Langenbrinck verstoßen viele Privatschulen gegen Artikel 7 des Grundgesetzes, wonach eine „Sonderung der Schüler nach Besitzverhältnissen der Eltern“ nicht gefördert werden darf.

An 96 auffälligen Berliner Privatschulen hat Joschka Langenbrinck mithilfe einer parlamentarischen Anfrage eine Quote der lernmittelbefreiten Schüler aus armen Familien von nur 3,7 Prozent festgestellt.

„Die soziale Wirklichkeit muss sich deshalb auch in den Privatschulen abbilden, arme Schüler dürfen nicht vom Besuch einer Privatschule ausgeschlossen sein“, zitiert ihn die Berliner Morgenpost. Die Privatschulträger weisen diesen Vorwurf zurück. In einer Stellungnahme heißt es:

Das derzeitige Finanzierungssystem setzt darauf, dass ein erheblicher Teil der Finanzierung freier Schulen über Schulgeld von den Eltern erhoben wird. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die kostenpflichtigen freien Schulen nicht dieselbe soziale Zusammensetzung haben wie die kostenfreien staatlichen Schulen.

Dennoch haben die freien Schulen nach eigenen Angaben ein Interesse daran, in ihrer Schülerschaft die gesamte Gesellschaft abzubilden. Die Arbeitsgemeinschaft der freien Schulen hat daher vorgeschlagen, dass das Schulgeld für einkommensschwache Familien vom Staat übernommen wird.

Auch die Montessori Stiftung Berlin, die sechs Schulen betreibt, wehrt sich gegen die Vorwürfe. An ihren Schulen erhielten 44 Prozent der Schüler eine Ermäßigung des Schulgeldes. Alternative Schulen könnten Kinder aus einkommensschwachen und vor allem aus bildungsferneren Familien schwerer erreichen.

Allerdings gibt es auch private Schulen, wo mehr als die Hälfte der Kinder aus sozial schwachen Familien kommen. In Berlins Bonusprogramm, das Brennpunktschulen mit zusätzlichen finanziellen Mitteln unterstützt, befinden sich in diesem Schuljahr neben 261 öffentlichen Schulen auch 16 Schulen in privater Trägerschaft.

An diesem Sonntag präsentieren sich die freien Schulen von 13 bis 16 Uhr auf einem Bildungsmarkt in der Katholischen Akademie in der Hannoverschen Straße 5 in Berlin-Mitte. Zahlreiche freie Schulen wollen den Tag der Freien Schulen am Sonntag dazu nutzen, Familien zu informieren und mit Vorurteilen aufzuräumen.

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4 KOMMENTARE

  1. Wen wundert es, wenn finanziell gut situierte Eltern ihre Kinder in Schulen schicken, in denen diese Kinder ungestört lernen können. Schulen, in denen sie nicht gedemütigt werden, keine Angst haben müssen, in denen deutsch gesprochen wird, der Speiseplan Schweinefleisch enthalten darf und an denen man sich nicht ständig mit irgendwelchen abstrusen moslemischen Forderungen rumärgern muss.
    Kann das sehr gut nachvollziehen, wenn Eltern ihre Kinder vor der moslemischen Bereicherung schützen wollen.

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