Massiver Anstieg der Beschwerden über Bankberater

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Im ersten Halbjahr haben sich 18 Prozent mehr Kunden bei der Finanzaufsicht über ihren Bankberater beschwert. Vor allem bei den Genossenschaftsbanken gab es einen massiven Anstieg der Beschwerden.

Beschwerden über Bankberater
Die Beschwerden über Bankberater haben massiv zugenommen. (Bildlizenz: Public Domain)

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben sich 2.926 Bankkunden bei der Finanzaufsicht BaFin über die Anlageberatung ihrer Bank beschwert. Das sind knapp 18 Prozent mehr als noch im ersten Halbjahr 2015.

Seit 2011 erfasst die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Beschwerden von Bankkunden. Wenn sich bei einzelnen Banken oder Beratern die Beschwerden häufen, dann handelt es sich möglicherweise um schwarze Schafe.

So ahndete die BaFin im vergangenen Jahr 111 Verstöße. Es handelte sich dabei etwa um fehlerhafte Beratungsprotokolle, um unvollständige Produktinformationen oder um offensichtlich untaugliche Anlageempfehlungen.

Viele Beschwerden gegen Bankberater bei Genossenschaftsbanken

Mit einem Plus von 29 Prozent sind die Beschwerden gegen Genossenschaftsbanken besonders stark gestiegen, berichtet die Rheinische Post. Im ersten Halbjahr 2016 beschwerten sich bei der BaFin 809 Kunden über die Beratung durch ihre Genossenschaftsbank.

Auch die Sparkassen und Landesbanken verzeichnen mit 23 Prozent einen überdurchschnittlichen Anstieg der Beschwerden. Im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete die BaFin in diesem Bereich 1.089 Beschwerden. Der überwältigende Teil davon waren Beschwerden von Sparkassenkunden.

„Es ist ja nicht gesagt, dass die Beschwerden auch begründet sind“, sagte dazu ein Sprecher des Sparkassen- und Giroverbandes. Gegen die 60.000 Sparkassenberater hätten im vierten Quartal 2015 nur 417 Beschwerden vorgelegen. Das sei eine Quote von weniger als 1 Prozent. Der Anteil der berechtigten Beschwerden sei nicht bekannt.

Weniger Beschwerden über Finanzdienstleister

Die Beschwerden bei der BaFin über Finanzdienstleistungsunternehmen sind hingegen massiv zurückgegangen. Während sich im ersten Halbjahr 2015 noch 88 Kunden beschwert hatten, waren es im ersten Halbjahr 2016 nur noch 29. Über die Anlageberatung der Privat- und Auslandsbanken beschwerten sich bei der BaFin im ersten Halbjahr dieses Jahres 999 Kunden.

Wenn die BaFin aufgrund einer Beschwerde an der Sachkunde oder an der Zuverlässigkeit eines Mitarbeiters zweifelt, so leitet sie entsprechende Ermittlungen ein. Im Extremfall kann die Finanzaufsicht einer Bank sogar den Einsatz des verantwortlichen Mitarbeiters untersagen.

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