Blindgänger in Berlin – Kampfmittelverdachtsflächen in der Hauptstadt

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    Blindgänger in Berlin – Auch mehr als 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es auch in der Haptstadt Berlin keine Entwarnungen. Nach Schätzungen werden in den Böden von Berlin noch mindestens 4.600 nicht gezündete Fliegerbomben vermutet. Damit gilt die Hauptstadt von Deutschland als eine der am stärksten mit Weltkriegs-Blindgängern und Altmunition belastete Stadt.

    Blindgänger in Berlin - Kampfmittelverdachtsflächen in der Hauptstadt
    Blindgänger in Berlin – Kampfmittelverdachtsflächen in der Hauptstadt

    Blindgänger – Luftangriffe der Alliierten

    Die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin im Zweiten Weltkrieg wurden von Einheiten der britischen Royal Air Force (RAF), der US-amerikanischen USAAF, den sowjetischen Luftstreitkräften und der französischen Armée de l’air geflogen. Die drei schwersten Großangriffe auf die Stadt in den letzten drei Monaten vor Kriegsende wurden in der Zeit vom 3. bisd 26. Februar sowie am 18. März 1945 geflogen. Von den insgesamt gezählten 363 Luftangriffen der US-amerikanischen und britischen Luftstreitkräfte auf die Region galten 310 der Stadt selbst, darunter 40 schwere und 29 Großangriffe. Dabei wurden 45.517 Tonnen Bomben abgeworfen.

    Unentdeckte Gefahren

    Aber nicht nur Fliegerbomben liegen noch unentdeckt in den Berliner Böden. Auch Mörser-Granaten, Panzerabwehr- und Flakmunition sowie unzählige Patronen aus der Schlacht um Berlin liegen im Boden oder in Flüssen. Vieles davon landete in den letzten Kriegstagen auch in den Berliner Seen, weil die Soldaten der Wehrmacht es nicht den Feinden überlassen wollten.

    Verordnung zur Verhütung von Schäden durch Kampfmittel

    Bauunternehmen die in der Hauptstadt Berlin Bautätigkeiten ausführen wollen und dabei auch Arbeiten im Boden durchführen müssen sich deshalb immer mit der Berliner Verordnung zur Verhütung von Schäden durch Kampfmittel auseinandersetzen. Geplante Bodenarbeiten müssen an die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr gemeldet werden. Die prüft dann, ob es sich bei dem Baugrundstück um eine sogenannte Kampfmittelverdachtsfläche handelt. Auch nach Jahrzehnten durchgeführter Bergungen befinden sich noch immer unentdeckte Kampfmittel im Berliner Boden. Die von diesen Kriegsaltlasten ausgehende Risiken und Gefahren erfordern geeignete Untersuchungen, um Risiken gering zu halten und Gefahrensituationen zu vermeiden. Eine Kampfmittelberäumung in der Stadt ist seit dem Ende des Krieges nur punktuell oder anlassbezogen erfolgt. Die Realisierung eines nachweislich kampfmittelfreien Berlin ist bis heute nicht möglich. Werden z.B. bei Erdarbeiten Kampfmittel oder verdächtige Gegenstände aufgefunden, müssen die Arbeiten sofort eingestellt und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) verständigt werden. (AH)

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    1 KOMMENTAR

    1. Wie wäre es einmal eine Karte zu erstellen, wo man die meisten Blindgänger vermutet. Traurig das
      es wieder Menschen gibt ,welchen diese noch nicht genug sind. Ja die bösen bösen “ Russen “ und
      die gute Nato

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