Bundesbank will Rente mit 69, Gabriel hält die Idee für „bekloppt“

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Die Ökonomen der Bundesbank fordern die Rente mit 69. Sigmar Gabriel hält das aber für „eine bekloppte Idee“. Somit geht die Debatte um das Renteneintrittsalter weiter, am Ende muss man den Fakten auf den Grund gehen und sich einigen.

Bundesbank will Rente mit 69, Gabriel die Idee für „bekloppt“ (Foto: Frank Jakobi)
Bundesbank will Rente mit 69, Gabriel die Idee für „bekloppt“ (Foto: Frank Jakobi)

Bundesbank will Rente mit 69

Bundesbanker analysieren unsere Wirtschaft und berechnen viele wichtige Sachen, unter anderem eine Empfehlung für das Renteneintrittsalter. Laut ihnen soll die Rente mit 69 das Ziel sein, auf welches langsam hingearbeitet werden müsse. Spätestens im Jahr 2060 soll es soweit sein.

Sigmar Gabriel versteht die Banker. Aus ökonomischer Sicht wäre die späte Rente durchaus nachvollziehbar. Für Krankenschwestern, Altenpfleger und Facharbeiter sei diese Idee jedoch nichts. Gabriel stellt sich mit ihnen in eine Reihe und bezeichnet den Vorschlag der Bundesbank als „bekloppt“.

Doch ist es nicht die Bundesbank alleine, die sich für die Rente mit 69 stark macht. Finanzminister Schäuble von der CDU, die Junge Union und viele weitere Ökonomen stehen für den späten Ruhestand. Dabei reicht ihnen das geplante Eintrittsalter von 67 im Jahr 2030 definitiv nicht aus.

Auch Gabriel steht nicht alleine da: Gewerkschaften argumentieren, dass die Alten immer seltener von Unternehmen angestellt würden. Im Moment arbeitet nur jeder sechste 64-Jährige in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.

Die Fakten

Wir, die Deutschen, werden immer älter. Auf längere Sicht verändert sich das Bevölkerungsbild drastisch, es gibt mehr Alte als Junge und damit weniger Arbeitskräfte, die unsere Rentner finanziell tragen könnten.

Das kommt einerseits von höheren Lebenserwartung, die innerhalb der letzten 50 Jahre um vier Jahre angestiegen ist, andererseits von der sinkenden Zahl der Neugeburten. Anschaulich wird das ganze im sogenannten Altenquotient.

Im Altenquotient wird die Zahl zwischen Rentnern und 100 Mitbürgern zwischen 20 und 65 Jahren ausgedrückt. 1990 waren 100 jüngere Menschen für 23,9 Rentner verantwortlich, heute sind es bereits 34. Die Prognose sagt, dass wir im Jahr 2040 sogar 57 Ältere je 100 Mitbürger versorgen müssen.

Sozialabgaben könnten steigen

Das Problem wird erst real werden, wenn die Babyboomer aus den 60er Jahren in Rente gehen. Die Bundesregierung begrenzt ihre Berechnungen allerdings auf das Jahr 2030, wobei doch gerade die Rentenzahlen der legendären Geburtenzahlen im Jahr 2040 interessant werden. In den USA wird 75 Jahre in die Zukunft geplant, hier wäre „die Angst der Regierenden vor der Wahrheit” zu groß, so zitiert SPIEGELONLINE Axel Börsch-Supan vom Max-Planck-Institut.

Einer Prognose zufolge werden auch die Sozialabgaben steigen. Die Beitragssätze sollen auf 26 Prozent klettern, was wiederum einen Jobverlust von 100.000 Stellen nach sich ziehen würde.

Wer 1995 oder früher geboren wurde, sollte sich mit dem umstrittenen Thema des Rentenbeitrittsalters durchaus auseinandersetzen. Denn, wenn wie vorgeschlagen die Rente mit 69 im Jahr 2060 in Kraft treten soll, sind es die jetztigen 20-Jährigen, die davon betroffen sein werden. Zwischen 2030 und 2060 würde das Rentenbeitrittsalters jedes Jahr ein Monat angehoben. Wer heute schon 40 Jahre alt ist, hat nichts zu befürchten.

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65 KOMMENTARE

    • Ja eben ich hab im Handwerk auch Leute unter 60 gesehen die vorher schon arbeitsunfähig waren… da sieht man wieder wie realitätsfern unsere Politiker sind.

    • Ich bin 61 und Dachdecker, hatte die letzten 2 Jahre 7 Bandscheiben Vorfälle. Habe mit 15 Jahren angefangen. Verstehe nicht was dieses Dreckspack von uns will. Hauptsache wir wehren uns, solange ich noch krauchen kann.

    • Herbert Kruska Ich kenne jemand mit 60 der musste schon dreimal ins Krankenhaus gebracht werden, da er kaum noch gerade stehen kann und sich dadurch schon mehrere Knochen gebrochen hat. Die Rentenversicherung sagte dazu „es ist ihm zuzumuten bis 64 zu arbeiten“. Wenn er bis dahin mal auf den Kopf fällt, hat sich das alles zum Wohlgefallen der Rentenversicherung gelöst…

    • Ebenso Pflegekräfte, Bauarbeiter was wirklich Knochenarbeit ist
      Ärzte die mit zitternden Händen Operationen durchführen
      ihr Politiker seid die größte Schande Deutschlands
      noch nie Körperlich gearbeitet, aber täglich immer neue Scheiße rausbringen die meisten Arbeiter sind nicht mal 60 Jahre alt und schon fertig auf die Knochen
      naja mit einem Schiss im Schädel anstatt Hirn ist denken nicht möglich, versinkt im Boden und bleibt auch da

    • Erich Balling, ich habe Schwer Beschädigung eingereicht, weil ich auch 2011 einen schweren Hinterwand Herzinfarkt hatte. 20 Prozent wurden mir bewilligt. Voll Einsatzfähig.

  1. im Geheimen wünscht sich dieser Fettsack das schon, aber es geht auf das Wahljahr 2017 zu, da braucht man vor dem Totalabsturz Stimmen! Leute lasst euch von dieser Qualle nicht blenden und täuschen!

  2. Langsam muss man sich mal fragen wo das hin führen soll. Kein Wunder das viele gleich Hartz 4 bleiben bei solch ein Schwachsinn. Frage mich wann wir als Arbeiter Volk mal unser Leben genießen sollen. Für den Staat wäre es an besten wenn wa auf Arbeit sterben:) eingezahlt und nichts mehr erhalten…

  3. mit ab 60-62 jahren sind ca. 70-80% der regulären arbeitnehmer, überhaupt nicht mehr voll arbeitsfähig! dann kommt der hartz4 packt ins spiel + haufenweise gelegenheits jobs via arbeitsamt/zeitarbeit, aufgezwungen/ran zitiert, auf den eigenen berwerbungstisch! (weil man ist ja in der pflicht, bis 69j. regulär für die rentenkasse/steuerkasse zu arbeiten) oder einen bleibt ganz einfach nur noch das hartz4 minimum, ganz bis zum lebens ende! inklusiv aller hartz4 abstriche & reduzierungen ect.! aber was das für haus&grund + die ganzen rücklagen&ersparnisse aktiv bedeutet! schimmert so manchen ja bereits heut jetzt schon aus eigenen verwandschafts-freundes-umfeldern oder gar persönlich eigene erfahrung! wie es dann mit den enorm kastrierten mtl ca.500eu lebensstandart aussieht!? brauch man hier langsam ja auch niemanden mehr zu erzählen! und wer hat es geprüft, durchgerechnet oder gar politisch beschlossen angeordnet? richtig, solche fett pensionäre, wie schäuble, merkel, gabriel, maas, roth, gauck & co. ! welche wie zb. der alte „die rente ist sicher“ blühm vogel, dann aus der eigenen fetten gesicherten pensionszeit, alles abwinken und damit gar nichts mehr zu schaffen haben wollen! 😉 eine wirkliche top zukunft! (Y) und wer hat die politik maden gewählt? das war dann auch wieder gar keiner in der vergangenheit! 😉

  4. Wer sein lebenlang hart gearbeitet hat, hat auch ein Anrecht darauf seine noch verbleibende kurze Zeit ehrenvoll und in Ruhe zu leben. Aber dafür haben die sogenannten * Pfeffersäcke * kein Verständnis.

  5. POLITNIK 1028 Das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration hat viel zu tun in der Flüchtlingskrise. Eine Aufgabe, die bald wohl Jutta Cordt zukommt. 18.08.16

  6. Ich denke das wir langfristig die Rente gegen ein Steuer finanziertes Grundeinkommen ersetzen müssen.Allerdings mus dann Ende sein mit Harz4, Mietzuschuss und anderen Sozialleistungen.Mit seinen dann freiwerdenden Renten beiträgen kann dann jeder eine private Zusatzversorgung aufbauen und das Ende seines Arbeitsleben selbst bestimmen.Wer das Geld auf den Kopf haut muß dann eben mit seinem Grundeinkommen klarkommen.

    • Gibt doch bereits das Grundeinkommen für Rentner… allerdings reicht es vorne und hinten nicht und das obwohl die meisten ihr Leben lang gearbeitet und eingezahlt haben in die Rentenkasse… Es hieß mal, das es ein Generationenvertrag sei. Daraus ist wohl letztendlich nichts mehr geworden.

  7. Die Bundesbank hat gar nichts damit zu tun. Soll sich um die eigenen Angelegenheiten kümmern. Da hat sie genug eigenen Dreck der erstmal gekehrt werden müßte.

  8. Ich bin Geburtsjahr 1950,bin mit 60 In die Rente gegangen und lieber die Abschläge in Kauf genommen .Dazu habe ich mir in einem Minijob noch etwas Geld dazu verdient bis ich 63 war .Seitdem ist Schluss mit malochen .Altenpfleger ist ein sehr schwerer Beruf ,da bist du dann aber wirklich fertig auf die Knochen ! Leute büßt lieber etwa ein (wenn ihr könnt ) ,das Leben ist kurz ,verdammt kurz !

  9. Wenn die Alten nix zu tun haben, kommen die sowieso nur auf dumme Gedanken – „helfen“ in Asylheimen oder gehen mit DGB gesponsorten Kaffeefahrten „gegen Rechts“ auf die Strasse.

    Die haben Jahrzehnte nur „Block“ gewaehlt,
    jetzt kriegen sie halt die Quittung.

  10. Pensonäre, Beamte, Staatsdiener ausgeschlossen…die gehen mit anfang 50 in ruhestand. der staat muss doch weiter finanziert werden durch die breite arbeitende masse. die rechnung wird aber nicht mehr aufgehen soviel ist sicher.

    • ja wurde aber erst auch eingeführt. Beamte ab einen bestimmten Jahrgang (in d. 40ern) durften schon mit Ende 50 das leben genießen. Ich spreche hier von Beamten des oberen Dienstes. Das liegen die Pensionen um die 4 bis 6 Tsd. Monatlich. Mit anderen Worten, die jüngeren Generationen haben die Arschkarte.

  11. Es ist immer wieder interessant wenn die Leute deren “ Blaumann “ mindestens von Armani kommt , Die eine Sehnenscheidentzündung vom Geld zählen oder Tennis spielen bekommen den Leuten vorschreiben die ihr Leben lang mit ehrlichen Knochenarbeiten ihr Geld verdienen vorschreiben wie lange sie zu arbeiten haben.

  12. Die ist doch bekloppt. Also alle mit 69 in Rente und direkt in die Kiste. Das wollen die doch. Da lobe ich unseren Opa. Der hatte über 32 Jahre was von seiner Rente. Er war 90 Jahre geworden. Prima.

  13. Hallo? Seit wann hat die Bundesbank zu sagen wann wir in Rente zu gehen haben? Die Banken sollen erst mal das Geld zurück zahlen das sie bei der Bankenkrise erhalten haben.

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