Rechnungshof warnt vor Fremdsteuerung der Regierung

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Die Verwaltung der Bundesregierung verlässt sich immer stärker auf externe Berater. Diese kommen immer von denselben Firmen. Daher warnt nun der Bundesrechnungshof vor dem Risiko einer Fremdsteuerung der Regierung.

Bundesrechnungshof Fremdsteuerung Regierung
Nach Ansicht des Bundesrechnungshofs besteht besteht das Risiko, dass die Regierung fremdgesteuert wird.

Wie wir kürzlich berichteten, hat Deutschland im letzten Jahr 2,5 Milliarden Euro an externe Berater gezahlt. Das war doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Firmen wie McKinsey übernehmen immer mehr Aufgaben, die einst von Politik und Behörden erledigt wurden. Nun warnt der Bundesrechnungshof vor einer Fremdsteuerung der Regierung.

Die unabhängige Bundesbehörde zur Finanzkontrolle wirft der Bundesregierung vor, zu häufig externe Beratungsunternehmen zu beauftragen. Zudem arbeite die Regierung immer mit denselben Firmen zusammen, zitiert die Bild-Zeitung aus dem Bericht des Bundesrechnungshofs.

Bundesrechnungshof warnt vor Risiko der Fremdsteuerung

Die Verwaltung der Bundesregierung bindet Beraterfirmen derart massiv in ihre Aufgaben ein, dass eine nicht unerhebliche Gefahr bestehe, dass sich die Gestaltungskompetenz der Verwaltung zu sehr auf externe Berater verlagert, sagen die Rechnungsprüfer.

Zwei Drittel aller Ausgaben für externe Beratungsleistungen verteile die Bundesverwaltung auf nur sechs Unternehmen. Das Risiko der Fremdsteuerung sei aber besonders hoch, „wenn einzelne Beratungsunternehmen ressortübergreifend immer wieder und gleichzeitig von Dienststellen des Bundes beauftragt werden“.

Die Politiker trauen den externen Beratern offenbar mehr, als dem eigenen Beamtenapparat. Die hohen Tagessätze der Berater von oftmals mehr als 1.500 Euro sorgen bei Beamten und Steuerzahlern immer wieder für Empörung. Beratungsfirmen machen heute 9,2 Prozent ihres Umsatzes mit Staatsaufträgen.

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18 KOMMENTARE

  1. Machen doch die großen Konzerne schon seit Jahren 🙂
    Warum sonst gehen die Politiker nach ihren Amtszeiten in die Wirtschaft und nehmen dort Chefsessel mit großen Gehältern ein?

  2. Wollen alles studierte schlaue Leute sein, kommen mir aber vor wie ein Rentner der an einen Gewinn bei einem Schneeballsystem glaubt. Wofür bekommen die eigentlich Gehalt und Diäten obwohl sie persönlich, außer die vom Mitarbeiterstab verfassten Reden vorzutragen, nichts tun?

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