Bundeswehr-Kurden kämpfen gegen Jesiden

904
10
TEILEN

Die Bundeswehr hat die kurdischen Peschmerga gegen den IS bewaffnet und ausgebildet. Doch nun kämpfen sie gegen die Jesiden. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden“, sagt Linken-Politiker Jan van Aken.

Bundeswehr Kurden Peschmerga gegen Jesiden
Die Bundeswehr sollte die kurdischen Peschmerga eigentlich für den Kampf gegen den Islamischen fit machen. Doch nun kämpfen die Kurden im Nordirak offenbar auch gegen Jesiden. (Screenshot: YouTube)

Filmmaterial aus der nordirakischen Stadt Khanasor zeigt einen Kommandeur der kurdischen Truppen und aufgebrachte Jesidinnen. Die Situation ist feindselig. Seit kurzem kämpfen Teile der Peschmerga gegen die Jesiden.

Ein Peschmerga-Kämpfer hat ein G36 der Firma Heckler & Koch. Auf anderen Sequenzen sieht man Waffen vom Typ G3, dem Vorgänger des aktuellen Standardgewehrs der Bundeswehr, und ein Maschinengewehr vom Typ MG3.

„Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden, der Nordirak benutzt jetzt die deutschen Waffen, um seine eigene Macht auszubauen, selbst gegen die Jesiden“, zitiert SPON den Linken-Parlamentarier Jan van Aken.

Im Jahr 2014 hatte die Bundeswehr aus ihren Beständen unter anderem 8.000 G36-Gewehre an die Peschmerga geliefert. Eigentlich sollten die Kurden damit die Jesiden gegen die vergewaltigenden und mordenden Horden des Islamischen Staats schützen.

Sie erhielten Sturmgewehre der Typen G3 und G36 sowie Panzerabwehrfäuste vom Typ Milan. Damit konnten sie die IS-Kämpfer in der Tat empfindlich treffen. Insbesondere die Milans erwiesen sich als äußerst effektiv gegen deren Pick-up-Trucks.

Noch im Januar dieses Jahres verteidigte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ihre Entscheidung, die Ausbildung der Peschmerga durch rund 150 deutsche Soldaten weiterzuführen.

„Es war richtig, die Kurden, das heißt die Peschmerga, auszurüsten und dies mit Ausbildung, ganz eng begleitet, zu kombinieren“, sagte sie im Bundestag. Die Peschmerga hätten viel Mut bewiesen. „Sie haben als Erste den IS gestoppt, sie haben ihn empfindlich zurückgeschlagen, und sie haben Territorium zurückgewonnen.“

Die Lage rund um die Kleinstadt Khanasor im nordirakischen Distrikt Sindschar ist seit Wochen verworren. Die meisten Einwohner sind Jesiden. Sie sprechen zwar dieselbe Sprache wie die Kurden, betrachten sich jedoch als ein eigenständiges Volk.

Im Sommer 2014 hatte der Islamische Staat Khanasor erobert und Dutzende jesidische Familien ermordet oder verschleppt. Wer konnte, floh. Knapp anderthalb Jahre später gelang es kurdischen Kämpfern, die Dschihadisten wieder zu vertreiben.

Doch seit der Rückeroberung kämpfen rivalisierende kurdische Milizen rund um Khanasor gegeneinander. Den von der Bundeswehr bewaffneten und ausgebildeten Peschmerga der kurdischen Regierung im Nordirak stehen die Verteidigungseinheiten von Sindschar (YBS) gegenüber.

Die YBS gelten als lokaler Ableger der PKK. In ihren Reihen kämpfen auch viele Jesiden. Denn die Verteidigungseinheiten von Sindschar stellten sich dem Islamischen Staat dort einst am entschiedensten entgegen, nicht die von der Bundeswehr bewaffneten Peschmerga.

Die Peschmerga fordern von den YBS auf, dass diese sich aus Khanasor zurückziehen. Doch die Miliz weigert sich. Am Freitag eskalierte der Streit. Bei Gefechten gab es auf beiden Seiten Verwundete. Mindestens ein YBS-Kämpfer wurde getötet.

Ein Video zeigt offenbar jesidische Kämpfer, die vor einem Radpanzer der Peschmerga aus deutscher Produktion vom Typ Dingo fliehen. Am Samstag einigten sie sich auf eine vorläufige Waffenruhe. Der grundlegende Konflikt in Sindschar bleibt jedoch ungelöst.

„Es ist eine fürchterliche Vorstellung, dass die Waffenlieferungen und Ausbildung durch die Bundeswehr jetzt dazu missbraucht werden, die Jesiden ein zweites Mal zu unterdrücken oder zu vertreiben“, sagt der Linken-Politiker Jan van Aken. Er fordert den Stopp der Waffenlieferungen sowie ein Ende der Ausbildung.

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte dem SPIEGEL am Montag, die im Nordirak stationierten Bundeswehrsoldaten seien angewiesen worden, im Namen Berlins bei der kurdischen Regionalregierung „unverzüglich“ Aufklärung über die Vorgänge einzufordern.

Die Regierung der Region Kurdistan-Irak habe sich dazu verpflichtet, die gelieferten Waffen nur für den Kampf gegen den Islamischen Staat und im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht einzusetzen, sagte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.

Comments

comments

TEILEN

10 KOMMENTARE

  1. Das wundert mich nicht nachdem die Feiglinge von Perschmergas geflohen sind und Frauen und Kinder wehrlos zurück gelassen haben
    Und 21 Jesiden alleine den IS Zurückgeschlagen haben werden die sich nicht mehr den Kurden Unterwerfen

  2. Die ticken doch nicht mehr richtig. Die sollten sie nicht bewaffnen sondern kleine Stückchen in die Hand geben dann künnen sie keinen Schaden anrichten und die Waffen nicht zweckentfremdet einsetzen.

  3. Hat irgendwer ernsthaft geglaubt das es anders kommen würde? Hat irgendwer unseren Politikern, die nur von Stuhlgang zu Stuhlgang denken können, ihr Sinn entleertes Geschwafel abgekauft? Die sich mit holen Behauptungen zu Thema frei gequatscht abend.
    In diese Regionen gibt es keine “ Guten „!!!!!
    Nur mehr oder weniger grausame Banditen die ausschließlich für sich selbst kämpfen.
    Die haben gar keinem Sinn für sowas wie, Frieden und Sicherheit, Demokratie. So etwas kommt in ihrem Verständnis für normales zusammenleben nicht vor.

  4. Was da geschieht, sollte Flinten-Uschi eine eindringliche Warnung sein! Die Moslems betrachten die Jesiden als Ungläubige, die auf Allahs heiligem Boden nichts zu suchen haben. Die Jesiden wiederum wollen mit den Moslems nichts zu tun haben. Also ist schon wieder der Islam für das Gemetzel verantwortlich zu machen, da es sich hier um eine „religiös“ bedingte Auseinandersetzung handelt. Flinten-Uschi ist aber oberschlau, und deshalb bildet sie auch in Deutschland Moslems an der Waffe aus. Das gleiche geschieht auch bei der deutschen Polizei. Das ist Irrsinn! Weder bei der Bundeswehr noch bei der Polizei werden echte Moslems auch nur einen Jota von ihrer Religion abweichen. Sollte es im Namen des Islam notwendig sein, werden eben diese Moslems ihre Dienstwaffen gegen ihre deutschen Kameraden oder Kollegen richten. Zu dumm nur, dass Flinten-Uschi beratungsresistent ist und IM-Erika anscheinend seit längerem von geistiger Umnachtung heimgesucht wurde. Einzig der blonde Empörungspumuckel mit der Warze im Gesicht wird sich hämisch eins ins Fäustchen lachen, wenn der Islam auch auf deutschem Boden sein wahres Gesicht zeigen wird…

Comments are closed.