Bundeswehr ordert 131 Radpanzer von der Artec GmbH

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Weil sich der vollklimatisierte und vor Minen und Sprengfallen geschützte Radpanzer Boxer von der Artec GmbH in München in Afghanistan bewährt hat, bestellte die Bundeswehr zu den 272 noch einmal 131 Boxer nach. (Pressefoto: Artec-boxer.com)
Weil sich der vollklimatisierte und vor Minen, Sprengfallen und Beschuss geschützte Radpanzer Boxer von der Artec GmbH in München in Afghanistan bewährt hat, bestellte die Bundeswehr zu den 272 noch einmal 131 Boxer nach. (Pressefoto: Artec-boxer.com)

Schon 2006 hat die Infanterie der Bundeswehr 272 Minenschutz-Radpanzer Boxer bei der Münchener Heeresschmiede Artec GmbH, ein joint venture von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) München and Rheinmetall Radfahrzeuge Düsseldorf, in vier verschiedenen Varianten gekauft, darunter 125 gepanzerte Truppentransporter Boxer APC (Armoured Personnel Carrier).

Da sie ihre Feuertaufe als flinke Minen- und Sprengfallen-Schutzpanzer in Afghanistan mit Bravour unter Beweis gestellt haben, orderte die Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation (OCCAR) im Auftrag des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bei der Artec GmbH noch einmal 131 hochgeschützten Radpanzer Boxer APC für die deutsche Bundeswehr nach.

Mit seinen 720 PS und einer Reichweite von 1.050 Kilometern gilt der knapp 8 Meter lange Rad-Panzer Boxer als wendigster und leistungsstärkster Truppentransporter seiner Art (Foto: Artec-boxer.com)
Mit seinen 720 PS und einer Reichweite von 1.050 Kilometern gilt der knapp 8 Meter lange Rad-Panzer Boxer als wendigster und leistungsstärkster Truppentransporter (11 Mann Besatzung) seiner Art (Foto: Artec-boxer.com)

Damit stockt die Bundeswehr ihre Boxer-Flotte auf 403 Radpanzer auf. Im Jahr 2006 hatte die holländische Armee auch 200 Boxer in fünf verschiedenen Versionen bestellt. Diese wurden ausschließlich von Rheinmetall in Düsseldorf gebaut. Mit der jetzigen Bundeswehr-Bestellung steigt die Zahl aller vertraglichen Boxer von Artec auf 603 Fahrzeuge.

Artec wird die 131 nachbestellten Boxer-Fahrzeuge in der Variante Gruppentransport zwischen 2017 und 2020 ausliefern. Das Gesamtvolumen des Auftrags beträgt 476 Millionen Euro. Die Produktion findet bei den beiden Mutterhäusern von Artec statt. Gefertigt werden 95 Fahrzeuge bei Krauss-Maffei Wegmann und 36 bei Rheinmetall.

Die Fahrzeuge werden ganz überwiegend an den Standorten in Kassel in Hessen gebaut, wo KMW etwa 1.400 und Rheinmetall 800 Mitarbeiter beschäftigt.

In einer Presseerklärung der Artec GmbH heißt es: „Einsatzerfahrungen aus Afghanistan haben gezeigt, dass der Boxer erheblich zur Durchhaltefähigkeit und Mobilität der Infanterie beiträgt. Die positiven Einsatzerfahrungen mit dem GTK Boxer waren unter anderem ausschlaggebend für den jetzt erteilten Auftrag. Der Boxer ist weltweit eines der bestgeschützten 8×8-Radfahrzeuge. Er bietet der Besatzung höchsten Schutz vor Minen, Sprengfallen und Beschuss und zeichnet sich durch hohe Mobilität sowohl auf der Straße als auch in schwerstem Gelände aus. Das modulare Konzept aus Fahr- und Missionsmodul bietet eine hohe Flexibilität und Variantenvielfalt.“

Der Boxer bieten innen auf jeder Seite vier Soldaten als Abgänger aus der Hecktür komfortablen und vernetzen Platz (Foto: Artec-boxer.com)
Der Boxer bietet innen auf jeder Seite vier Soldaten als Abgänger aus der Hecktür komfortablen und digital vernetzten Platz (Foto: Artec-boxer.com)

Der Boxer gilt weltweit als eines der besten Fahrzeuge seiner Art. Mit seinem 720 PS (530 KW) starken MTU-Triebwerk erreicht der Truppentransporter eine Spitzengeschwindigkeit von 103 Kilometern in der Stunde und ist somit der schnellste und wendigste überhaupt. Seine Reichweite beträgt 1.050 Kilometer. Der Boxer ist 7,93 Meter lang, 2,99 Meter breit, 2,37 Meter hoch und bietet Platz für 8 Soldaten, die über eine hintere Luke aus dem Fahrzeug hinausgelangen, sowie einen Kommandeur, einen Fahrer und einen Richtschützen.

Anfang Dezember 2015 war bekannt geworden, dass Litauen für rund 500 Millionen Euro 88 Boxer ordern wird. Einen formellen Auftrag gibt es zwar noch nicht, aber er gilt als Formsache. Damit summieren sich die aktuellen Boxer-Bestellungen auf fast eine Milliarde Euro. Beide Aufträge sollen ab 2017 abgearbeitet werden. Die Aufträge sichern auf Jahre hunderte von Jobs bei den Panzerbauern sowie zahlreichen Zulieferern in der Region Kassel.

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