Ein Jahr nach den Terroranschlägen bringt das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ eine Sonderausgabe heraus. Auf der Titelseite ist Gott zu sehen, mit blutbeflecktem Gewand und wirrem Blick, dazu eine Kalaschnikow auf dem Rücken. Über dem Kopf schwebt „allsehende Auge Gottes“, was als Symbol der Dreifaltigkeit gilt und den fliehenden Attentäter eindeutig als den Gott der Christen kennzeichnen soll. Darüber steht der Titel „Ein Jahr danach: Der Attentäter ist immer noch auf freiem Fuß“.
Der Titel stammt von Chefredakteur Laurent Sourisseua, Spitzname Riss, der bei dem Anschlag am 7. Januar mit einer Armverletzung davonkam. In seinem aktuellen Leitartikel nennt er die geistigen Drahtzieher des Attentates „Fanatiker, stumpfsinnig gemacht durch den Koran“ und greift zugleich die „gesegneten Ärsche anderer Religionen“ an. Auch sie hätten Charlie Hebdo den Untergang gewünscht, „weil wir es wagten, uns über den Glauben lustig zu machen.“ Er setze dagegen auf „die Überzeugung der Atheisten und Laizisten, die noch mehr Berge versetzen können als die der Gläubigen“. Kritik kam schnell, vor allem aus dem Vatikan. Laut der vatikanischen Zeitung L’Osservatore Romano ist es Blasphemie, Hass durch ein Bild von Gott zu rechtfertigen.
Die 32-seitige Ausgabe ist eine Abrechnung mit radikalen Glaubenrichtungen aller Art, ein Bekenntnis zur Trennung von Kirche und Staat und ein Plädoyer für uneingeschränkte Meinungsfreiheit. Sie entstand in Zusammenarbeit der verbliebenden Redakteure, Ex-Mitarbeiter und unter Mithilfe befreundeter Zeichner, darunter auch der Deutsche Ralf König. Sie soll in einer Auflagenstärke von einer Million Exemplaren erscheinen. Die Ausgabe, die direkt nach Terroranschlägen entstand und den weinenden Propheten Mohammed mit dem Satz „Alles ist vergeben“ („Toutes est pardonné“) zeigte, wurde insgesamt 7,5 Millionen Mal verkauft. Danach pendelte sich die Auflagenstärke bei rund 280.000 verkauften Exemplaren pro Woche ein.
Am 7. Januar 2015 verübten islamistische Terroristen einen schweren Anschlag auf das Satiremagazins „Charlie Hebdo“. Die maskierten Männer stürmten die Redaktionsräume im Zentrum von Paris mit Kalaschnikows und eröffneten das Feuer auf die dort versammelten Journalisten und Zeichner. „Auf den ohrenbetäubenden Lärm von rund 60 Feuerstößen breitete sich im Redaktionssaal eine unendliche Stille aus“, so Chefredakteur Riss. Bei dem Attentat kamen zwölf Menschen ums Leben, darunter Herausgeber und Zeichner Stéphane Charbonnier („Charb“), die Zeichner Jean Cabut („Cabu“), Bernard Verlhac („Tignous“), Philippe Honoré und Georges Wolinski, den Journalisten und Mitinhaber des Blattes Bernard Maris („Oncle Bernard“), als einzige Frau die jüdische Kolumnistin Elsa Cayat, den Lektor Mustapha Ourrad sowie zwei Polizisten. Mindestens zwanzig weitere Personen wurden verletzt.
„Wie kann man danach Zeitung machen?“, fragt er und kommt zu dem Schluss: „Es kann doch nicht sein, dass zwei kleine vermummte Idioten die Arbeit unseres Lebens in die Luft jagen.“ Die beiden Täter konnten zunächst entkommen und flohen drei Tage lang vor der Polizei. Sie wurden später als die Brüder Chérif und Saïd Kouachi identifiziert, Franzosen mit algerischen Wurzeln. Die Polizei hatte im ersten Fluchtfahrzeug der beiden Terroristen den Personalausweis von Saïd gefunden und gelangte so auf ihre Spur. In einer Druckerei in Dammartin-en-Goële wurden sie von der Polizei gestellt und im Feuergefecht erschossen. Ein dritter Terrorist, Amedy Coulibaly, erschoss zunächst eine Polizistin und nahm dann Geiseln in einem jüdischen Supermarkt. Er ermordete vier weitere Menschen, bevor ihn die Polizei bei der Erstürmung des Geschäfts tötete.
Die Kouachi-Brüder hatten sich bereits zehn Jahre zuvor radikalisiert und besuchten nach Angaben von US-Medien auch Terrorcamps im Jemen. Beide standen sowohl auf der US-Flugverbotsliste für Terrorverdächtige als auch auf der französischen Terror-Beobachtungsliste TIDE. Außerdem waren sie im Schengener Informationssystem zur Fahndung ausgeschrieben. Aus unerklärlichen Gründen wurden die beiden potenziellen Terroristen jedoch seit 2013 nicht mehr überwacht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Eine folgenschwere Entscheidung wie sich später herausstellen sollte.
„Charlie Hebdo“ erntet auch immer wieder heftige Kritik für seine Respektlosigkeit. So etwa für die Zeichnung des ertrunkenen syrischen Jungen, dessen Foto um die Welt ging, und das ihn vor einer McDonalds-Werbung zeigt. Oder für die geschmacklose Zeichnung nach dem Attentat auf ein russisches Passagierflugzeug über der Sinai-Halbinsel, bei dem 224 Menschen ums Leben kamen. Die damalige Titelseite zeigte ein zerberstendes Flugzeug und Leichenteile, die vom Himmel auf einen bärtigen Mann regnen. Darunter stand der Spruch: „Die russische Luftwaffe verstärkt ihre Angriffe.“ Russland kritisierte das Magazin dafür stark und sagte dies habe „weder etwas mit Demokratie noch mit Pressefreiheit zu tun“.
Doch am größten ist die Wut auf das französische Satiremagazin bei radikalen Muslimen. Immer wieder drohten sie dem Verlag mit Anschlägen. Im Jahr 2011 ging ein Brandsatz in den Redaktionsräumen hoch, nachdem das Blatt den Propheten Mohammed abdruckte. Doch statt nachzugeben, provozierte „Charlie“ die radikalen Muslime immer wieder mit Karikaturen des Propheten. Die islamistische Terrororganisation Al-Qaida forderte daraufhin den Tod der Ungläubigen, wie das US-Magazin The Wire berichtet. Auch ein Jahr nach dem folgenschweren Attentat stehen die Mitarbeiter unter ständigem Polizeischutz. Nach einem achtmonatigen Exil bei der französischen Tageszeitung „Libération“ hat die Redaktion von „Charlie Hebdo“ Ende September wieder eigene Räume bezogen. Die neuen Räumlichkeiten sind hoch gesichert durch Panzertüren und Sicherheitsschleusen. „Ein Leben hinter Barrikaden“, nennt das der Chefredakteur.
Die Kritik in der neuen Ausgabe von „Charlie Hebdo“ ist im Grundsatz berechtigt. Die reichen Wahhabiten in Saudi-Arabien sind der Motor für eine aggressive Religiosität, die immer mehr junge Machos erfasst und uns bedroht. Nicht der Islam ist das Problem, sondern der Salafismus. Michael Kiesen, Autor u.a. Roman „Halbmond über Berlin“
Diese Charlie idioten gehen mir mehr auf den Sack als die is Ansich. Dummsatire ohne Ende.
die werden es nieeee lernen dann sollen die sich nicht wundern.!!!. Arschgeigen!!!!!
Comments are closed.