„Widerstand! Hier regiert die deutsche Jugend“

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Rund 100 Männer sind am Freitagabend durch das Zentrum von Cottbus demonstriert und skandierten „Hier regiert die deutsche Jugend“ und „Widerstand“. Als die Polizei eintraf, waren sie schon wieder weggefahren.

Die Demonstranten in Cottbus skandierten „Hier marschiert die deutsche Jugend“ und „Widerstand“. (Screenshot: Twitter)
Die Demonstranten in Cottbus skandierten „Hier marschiert die deutsche Jugend“ und „Widerstand“. (Screenshot: Twitter)

Am Freitagabend trafen sich rund hundert vermummte Männer auf dem Altmarkt in Cottbus und demonstrierten mit Pyro-Fackeln durch das Zentrum der Stadt. Dabei skandierten sie „Hier regiert die deutsche Jugend“ und „Widerstand“.

Die oppositionelle CDU-Fraktion im Landtag will nun bei einer Sondersitzung des Innenausschusses klären lassen, warum die Polizei im Vorfeld nicht über die ungenehmigte Demonstration informiert war.

Die Demonstration war nach Aussagen der Sicherheitsbehörden professionell vorbereitet. Die rund hundert schwarz gekleideten Teilnehmer kamen gegen 22 Uhr aus verschiedenen Richtungen auf den Altmarkt im Zentrum der Stadt.

Dann zogen sie mit Pyro-Fackeln durch die zentrale Bummelmeile „Sprem“. Die Demonstranten an der Spitze trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Verteidigt Cottbus“. Die Demonstration verlief vollkommen friedlich, es wurde noch nicht einmal Müll hinterlassen.

Nach wenigen Minuten strömten die Demonstranten wieder auseinander und fuhren in ihren zuvor extra dafür am anderen Ende der Einkaufsmeile abgestellten Fahrzeugen davon. Auch dies zeigt die professionelle Organisation der Demonstration.

Die von Anwohnern alarmierte Polizei hatte mehrere Streifenwagen losgeschickt, die jedoch erst eintrafen, als die allermeisten Demonstranten längst wieder abgefahren waren. Die eingetroffenen Beamten konnten nur noch drei Männer im Alter von 39 bis 41 Jahren festsetzen.

Die drei Männer sind nach Angaben der Polizei als Rechtsextreme bekannt. Fünf Beamte beim Staatsschutz ermitteln nun wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Auch das Polizeipräsidium in Potsdam hat schaltete sich eingeschaltet, um weitere unangemeldete Aufmärsche in der Lausitz und erneute Szenen wie in Cottbus zu verhindern. Der Aufmarsch sei „eindeutig rechtsextrem“ gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Der Tagesspiegel spricht von „Nazis“, „Neonazis“ und einem „braunen Mob“.

Der CDU-Landeschef in Brandenburg Ingo Senftleben sagte: „Es sind ekelhafte Szenen, die sich in Cottbus abgespielt haben. Diese Leute versuchen mit Krawall, Angst und Hass zu verbreiten.“ Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass solche Chaoten das Bild der Stadt Cottbus bestimmen und den sozialen Frieden stören.“ Und weiter:

Politik und Gesellschaft müssen den Rechtsradikalen geschlossen entgegentreten. Wir werden den Feinden unserer Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens nicht unsere Dörfer und Städte überlassen.

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