Wir schreiben 1985. Die Aidskrise ist auf ihrem Höhepunkt. Die Krankheit verbreitete sich von Kontinent zu Kontinent, auf der ganzen Welt sind die Zeitungen voll damit. Panikmache ohne Ende. Als Schwulenkrankheit wurde Aids beschrieben.
Und was passierte in Berlin? Eine Gruppe schwuler Männer sahen sich dazu berufen, die Geschichte der Homosexualität zu präsentieren. Es gab schließlich Grund genug, Aufklärung zu betreiben. Und somit wurde das Schwule Museum Berlin eröffnet. Heute ist es das älteste seiner Art und wird 30 Jahre alt.
Von Kreuzberg bis in die Lützowstraße
Das Schwule Museum Berlin war früher in einer Seitengasse mitten in Kreuzberg, im Hinterhof gut versteckt. Homosexualität war ein Tabuthema. Leute hatten Angst, waren abgeneigt oder verstanden die Liebe zwischen Gleichgeschlechtlichen einfach nicht.
Heute strahlt das Schwule Museum Berlin als wäre nichts gewesen. Es ist der Arbeit unzähliger Freiwilliger zu verdanken, dass es das Museum immer noch gibt. Erst 2013 bewegte man die Räumlichkeiten nach Tiergarten in die Lützowstraße, schreibt die Berliner Zeitung.
Man ist außerordentlich stolz auf die neue Location. Man hätte nun nicht mehr das Gefühl sich zu verstecken. Der neue Standort demonstriert Stärke. Selbst bei Nacht leuchtet das Gebäude – man kann und soll es nicht verfehlen.
Mehr als nur ein Museum
Das Schwule Museum Berlin bietet Kunst in vielen Formen. In Ausstellungen, Veranstaltungen und mit Archivarbeit werden Künstler präsentiert, die man sonst nicht so oft zu sehen bekommt.
Ob Lebensgeschichten von Homosexuellen, Bilder von Transidentischen oder Geschichten von Bisexuellen – langweilig wird es einem nicht. 40 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass jedes Event etwas Besonderes wird.
Das Schwule Museum Berlin wird 30 Jahre alt
Zur Feier des dritten Jahrzehnts wird im Schwulen Museum kräftig gefeiert. Die Jubiläumsschau startete gestern, am 14. Dezember 2015. Jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag können Zuschauer die Jubiläumsschau bewundern.
Unter dem Motto „Tapetenwechsel“ möchte das Museum die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren lassen. Anstatt mit etwas Neuem zu glänzen wird die Qualität des bereits Vergangenen gewürdigt.
In diesem Sinne werden alte und unbekannte Sammlerstücke dem Publikum präsentiert. Werke, die von überall kommen. Von Flohmärkten, Künstlern oder Mitarbeitern. Input gab es von allen möglichen Quelle. Nach 30 Jahren hat sich eine ganz schöne Sammlung angehäuft – nun ist es Zeit für eine Rückschau.
“4 gefällt mir, hahaha!“
Da ist ja im Vagabund mehr los
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