Das Wohnungsproblem in Berlin

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Berlin hat ein Wohnungsproblem. Denn die deutsche Hauptstadt hat eine große Anziehungskraft auf viele Menschen und die brauchen Wohnungen. Die Situation auf dem Immobilienmarkt an der Spree mit zum Teil exorbitanten Mieten hat zu Demonstrationen geführt, in denen die Politik aufgefordert wurde, etwas zu tun.

Das Wohnungsproblem in Berlin
Das Wohnungsproblem in Berlin

Hohe Mieten verschärfen Wohnungsproblem

Im Moment gibt es ein wenig Bewegung auf dem Mietmarkt. Diejenigen, die können, bleiben einfach in ihren Wohnungen und ziehen nicht um. Denn die Angst, sich die Miete nicht mehr leisten zu können, ist nicht unbegründet: Bundesweit sind die Mieten in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Und sie sind im gleichen Zeitraum stärker gestiegen als die Löhne. Das verschärft das Wohnungsproblem. Abzulesen ist dies unter anderem am so genannten Mietpreisspiegel, der in zehn Jahren bundesweit um 14 Prozent gestiegen ist. Diese Kurve ist in Berlin und anderen Großstädten noch steiler: In der deutschen Hauptstadt haben sich die Mieten innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelt. Während die durchschnittliche Miete im Jahr 2012 noch 6,86 Euro betrug, lag sie 2021 bereits bei 10,49 Euro. Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung stieg innerhalb eines Jahres um mehr als elf Prozent auf knapp 4.900 Euro – im Durchschnitt.

Andere Großstädte haben dasselbe Problem

Die Entwicklung in anderen Städten ist teilweise noch viel rasanter. In München liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter für alles, was neuer als zehn Jahre ist, bei 18,48 Euro, und zwar für mittlere und gehobene Wohnungen. Auch Frankfurt am Main und Stuttgart sind teurer als Berlin. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Ein Grund ist der starke Zuzug von Menschen aus anderen Regionen Deutschlands und der Welt. So wächst die Einwohnerzahl Berlins um 60.000 pro Jahr. Die Einwohnerzahl in München ist in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren fast doppelt so stark gestiegen wie die Zahl der Wohnungen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Sozialwohnungen um die Hälfte auf 1,2 Millionen gesunken.

Es wurde an den falschen Standorten gebaut

Für Berlin besteht nun das spezielle Problem, dass die Stadt vor etwa 20 Jahren viele ihrer kommunalen Wohnungen an private Immobiliengesellschaften verkauft hat, weil sie sie nicht mehr halten konnte. Denn Berlin hatte in den 1990er Jahren ein Überangebot an Wohnungen produziert, jedoch das an Standorten, an denen niemand wohnen wollte. Da es nicht wirtschaftlich ist, Immobilien zu betreiben, in denen niemand wohnen will, wurden ganze landeseigene Gesellschaften an private Immobilienunternehmen verkauft. Seit dem Verkauf im Jahr 2004 sind die Mieten erst langsam, dann rasant angestiegen. Unterdessen gibt es in Berlin weitere 14 so genannte Neubaugebiete, in denen neue Wohnungen entstehen sollen. Sie müssen aber wirklich von Grund auf neu gebaut werden, denn in diesen Neubaugebieten gibt es in der Regel kaum vorhandene Infrastruktur. Oder besser gesagt keine.

(FE)

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