Maueröffner Günther Schabowski (86) auf Waldfriedhof Dahlem beigesetzt

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Günther Schabowski hob am 9. November 1989 die Reisebeschränkungen in den Westen "unverzüglich" auf und öffnete damit die Mauer, er starb am 1. November 2015 im Alter von 86 Jahren in einem Seniornenheim in Berlin und wurde am vergangenen Freitag im Westteil der Stadt auf dem Waldfriedhof Dahlem neben Richard von Weizsäcker beigesetzt. (Foto: Youtube)
Günther Schabowski hob am 9. November 1989 die Reisebeschränkungen in den Westen „unverzüglich“ auf und öffnete damit die Mauer, er starb am 1. November 2015 im Alter von 86 Jahren in einem Seniornenheim in Berlin und wurde am vergangenen Freitag im Westteil der Stadt auf dem Waldfriedhof Dahlem neben Richard von Weizsäcker beigesetzt. (Foto: Youtube)

Der am 1. November 2015 nach schwerer Krankheit verstorbene Ex-Sekretär des Zentralkomittees der SED Günther Schabowski (86) wurde am vergangenen Freitag nicht im Osten neben ehemalige DDR-Größen wie Wilhelm Pieck oder Walter Ulbricht auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Sozialistenfriedhof) in Lichtenberg beigesetzt, sondern im Westen neben Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Entertainer Harald Juhnke auf dem Waldfriedhof Dahlem in Zehlendorf.

Schabowski hatte am 9. November 1989 mit einem Versprecher die Mauer geöffnet. Bei einer Pressekonferenz über die Aufhebung der Beschränkungen für Reisen in den Westen stotterte er als Politbüromitglied und Informationssekretär des ZK der SED auf Nachfrage eines Jorunalisten: „Das tritt nach meiner Kenntnis, ist das sofort unverzüglich.“ Damit löste er einen sofortigen Ansturm auf die Grenzübergänge aus. Noch in derselben Nacht fiel die Mauer.

Schabowski wurde 1990 aus der SED-Nachfolgepartei PDS ausgeschlossen. Er hatte sich im Gegensatz zu anderen DDR-Politgrößen zu Mitverantwortung und moralischer Schuld bekannt.

Die Trauerrede in der Kapelle in Dahlem hielt Professor Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, Vize-Bundesvorsitzender der Senioren-Union aus der Klingelhöferstraße 8 in Berlin Tiergarten. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete würdigte Schabowski vor einem engen Kreis aus Familie und Freunden als „Mann der Geschichte“. Noch im August 2015 hatte von Stetten Schabowski im Seniorenheim besucht und ihm die Verdienstmedaille des Hauses von Stetten überreicht. Die Auszeichnung wurde erst zehn Mal vergeben. Unter anderem an den früheren Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger. Von Stetten: „Es war mir ein Bedürfnis, diesem Mann, der die Mauer öffnete, die Hand zu drücken.“

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