Demonstranten beschimpfen Gauck als „Volksverräter“

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Bundespräsident Joachim Gauck - hier bei einem Besuch in Thüringen im September 2015 - wurde im sächsischen Bautzen als „Volksverräter“ beschimpft und mit Buhrufen empfangen. (Foto: flickr/<a href="https://www.flickr.com/photos/michael-panse-mdl/21635657455/in/photolist-y1R6pY-yXRDUZ-yFmxbg-yFeCbm-y1Xeci-yXSpbP-yFesX1-yFgwkN-yFg2HY-yFeZmf-y1PdBC-y1Quh3-yYCAxz-yYEuqk-yFjHJK-yYEfon-yXSqLH-yYEh1R-yFfxQA-yVwCnb-yFfs6j-y1Qyb5-yWRGTs-yFek9f-yVy1xG-y1YxEP-yFmgBF-yWSEAE-yFfCPJ-yXSGwk-yFf43U-yWQa8f-yFhAvu-vVGcLz-y563NN-xNshWt-x8Wzou-xNkKdS-xNkPHU-y55Apq-xNsykz-xNmQXU-xNmY2o-xNn9XS-y3DFmQ-x95WhB-y6Deft-v8caXF-pPnw6z-oSK6VE" target="_blank">Michael Panse</a>)
Bundespräsident Joachim Gauck – hier bei einem Besuch in Thüringen im September 2015 – wurde im sächsischen Bautzen als „Volksverräter“ beschimpft und mit Buhrufen empfangen. (Foto: flickr/Michael Panse)

Bei seinem Besuch der sächsischen Stadt Bautzen wurde Bundespräsident Joachim Gauck mit Trillerpfeifen und Buhrufen empfangen. Ein Dutzend Demonstranten rief „Gauck soll raus“ und „Gauck verschwinde“. Sie bezeichneten den Bundespräsidenten als „Volksverräter“ und ein Mann zeigte ihm sogar den Mittelfinger. Die Kriminalpolizei Görlitz prüfe die strafrechtliche Relevanz der Vorfälle.

Die weit verbreitete Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung zeigt sich besonders stark in Sachsen. Aus diesem reiste Gauck in die ostsächsische Stadt und wollten die Bürger in einer Diskussionsrunde vom Kurs der Bundesregierung überzeugen. Gauck rief die Bürger dazu auf, sich auch fremden Standpunkten gegenüber offen zu zeigen. „Für Argumente, nicht für Hetze, Attacken auf Menschen oder Brandsätze“, zitiert die Zeit Online den Bundespräsidenten.

Gauck ruft Bürger auf, „Komfortzone“ zu verlassen

Gauck besuchte Bautzen nur wenige Wochen nach einem Brandanschlag auf eine geplante Asylunterkunft. Ein ehemaliges Hotel, das zur Flüchtlingsunterkunft ausgebaut wurde, ging in der Nacht zum 21. Februar in Flammen auf. Die Löscharbeiten der Feuerwehr wurden damals von einer jubelnden Menschenmenge behindert. Einige der Schaulustigen waren laut Polizei angetrunken und zeigten „unverhohlene Freude“ über den Brand. Der Vorfall sorgte bundesweit für Aufsehen.

Am Computer etwas „zusammenzuposten“ stelle noch keine demokratische Debatte dar, so Gauck am Freitag bei einer Diskussionsrunde mit Bürgern in Bautzen. Demokratie erfordere Kompromissbereitschaft und Geduld. Hass und Hetze gehörten nicht dazu. „Und wir wollen auch nicht akzeptieren, dass Brandsätze fliegen.“ Die Bürger müssten ihre „Komfortzonen“ verlassen und in einen ernsthaften Dialog eintreten, um das Kommunikationsproblem zwischen Wählern und Gewählten zu überbrücken.

Demonstranten nennen Gauck „Volksverräter“

Ein Spaziergang Gaucks durch Bautzens Altstadt im Anschluss an die Diskussionsrunde wurde von Trillerpfeifen und Buhrufen begleitet. Ein Dutzend Demonstranten rief „Gauck soll raus“ und „Gauck verschwinde“. Sie bezeichneten den Bundespräsidenten als „Volksverräter“ und zeigten ihm den Stinkefinger, wie Radio Dresden berichtet. Die Kriminalpolizei der Polizeidirektion Görlitz habe die Ermittlungen aufgenommen und prüfe die strafrechtliche Relevanz der Rufe, teilte ein Sprecher mit.

Gauck ist nicht das erste Regierungsmitglied, dass sich in der Flüchtlingskrise mit dem Zorn der Sachsen konfrontiert sieht. Auch Angela Merkel wurden bei einem Besuch im sächsischen Heidenau heftig angefeindet und mit Buhrufen empfangen, wie Spiegel Online berichtet. Sie wurde bei ihrem Besuch ebenfalls als „Volksverräterin“ beschimpft. „Wir sind das Pack“ riefen die rechten Demonstranten in Anspielung auf die herabsetzenden Kommentare von Vizekanzler Sigmar Gabriel. Dieser hatte die rechten Gegner der Flüchtlingspolitik in Heidenau als „Pack“ bezeichnet.

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71 KOMMENTARE

    • Wenn hat er den ganz genau als „Pack“ bezeichnet? Und vor allem wann und wo?

      Ich helfe Ihnen mal:

      Das war letzten Sommer in Heidenau vor der Notunterkunft. Er nannte die Menschen so, die Anschläge auf Notunterkünfte verüben und dann auch noch stolz darauf sind. Und dann vielleicht auch noch Applaus Spenden. Vielleicht könnte man eventuell über die Wortwahl diskutieren, dennoch hatte er damit recht.

      Und wenn Sie sich nun persönlich angesprochen fühlen, lässt das sehr tief blicken!!

    • Carsten,in Heidenau gab es aber nie einen Anschlag.Es wurde nur die Zufahrt blockiert.Und erst als die Demo eigentlich schon beendet war kam es zu Krawallen…..von gänzlich anderem Klientel.

    • Ist er, mehrfach, aber da spricht man ja nicht drüber, da man sonst erklären müsste, warum Ermittlungen garnicht erst aufgenommen werden. Bundestagsabgeordnete dürfen sich dank Immunität eben alles herausnehmen, wie jüngst erst das Beispiel von Volker „Chrystal“ meth ähm Beck zeigte.

  1. Wir brauchen keinen Bundespräsident (Bigamist, Pheudopfaffen) der mit dem Finger auf das Volk zeigt, es als dumm beschimpft und mit seinem Liebchen auch noch Steuergelder kostet.

  2. „Wenn eine Demokratie dazu übergeht, loyal anders Denkende ihrer Rechte zu berauben, dann hat sie sich zur Diktatur gewandelt. Aus Mangel an Überzeugungskraft bedient sie sich nun selbst der Mittel, die sie einst bekämpfte.“© Erich Limpach

  3. Die sollen erstmals enteignet werden und 3jahre auf hartz4 gesetzt werden damit die mal merken das die es nicht lange durchhalten erst dann merken sie was sie dem Volk zumuten

  4. Wofür ist der eigentlich gut ??? Der ist mehr als flüssig = überflüssig !!! Für das , was der kostet , könnte man ein paar Polizisten mehr einstellen , und seine Bodygards für was vernünftigeres einsetzen !!! Und wir brauchten sein Gesallere nicht mehr hören !!!

  5. Wie gehen die nur mit unserem König um?
    Diese ungezogenen Untertannen. Unglaublich, da muß der Gauck mal mit der Königin Merkel reden.
    Vielleicht kann der Buntessheriff, Maas, was machen?

  6. Mann, die Ossis haben immer noch nichts dazugelernt. Für die war der Fall der Mauer ihr größtes Unglück, sehr sehr traurig.

  7. Also ich schaue mir die Bilder an und denke das ich die bösen rechten Nazis mit den Glatzen und Bomberjacken anders in erinerrung habe, nicht wie hier die netten alten Damen die vom kaffekränzchen kommen um den mal die Meinung zu sagen……..

  8. Wer das Volk MISCHPOKE nennt, muss damit leben, dass dieses Volk VOLKSVERRÄTER ruft.

  9. Die einzigen die doch in der komfortzone sitzen sind doch unsere „Volksvertreter “ und um darin zu bleiben wird der anders denkende als Nazi bezeichnet

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