Deutsche Schulbücher sollen Chancen der Zuwanderung vermitteln

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Deutsche Schulbücher sollen Chancen der Zuwanderung vermitteln
In vielen deutschen Klassenzimmern gibt es kaum noch deutsche Schüler. (Screenshot: ARD)

Wenn man sich deutsche Schulbücher ansieht, könnte man denken, dass Deutschland das Land der Deutschen wäre. Fremde kommen hier lediglich als Gastarbeiter vor, die irgendwann wieder nach Hause reisen sollen, oder als Asylbewerber, die hierzulande vorübergehend Schutz suchen. Doch die Realität sieht anders aus, als die Schulbücher.

In der Realität ist Deutschland längst ein offenes Land für Menschen aus der ganzen Welt. Ein Drittel aller Kinder hierzulande hat heute einen Migrationshintergrund. Daher fordert die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD): „Unser Selbstverständnis als Einwanderungsland muss sich auch in den Schulbüchern widerspiegeln.“

Noch immer gebe es in deutschen Schulbüchern Klischees, Diskriminierung und eine Vermischung von Begriffen wie Ausländer, Migranten und Fremde, kritisierte Aydan Özoguz. Kinder und Jugendliche hätten ein Recht auf diskriminierungsfreie Schulbücher, wird sie in der Welt zitiert.

Die Chancen der Zuwanderung

Im vergangenen Jahr hatte Aydan Özoguz die Schulbuchstudie „Migration und Integration“ des Georg-Eckert-Instituts vorgestellt. Darin wurde gezeigt, dass die Zuwanderung nach Deutschland in Schulbüchern zu oft nur als Problem dargestellt wird. Die Chancen würden hingegen zu wenig thematisiert.

„Trotz jahrzehntelanger Einwanderung nach Deutschland wird in einigen Schulbüchern die Vielfalt unseres Landes noch immer nicht als Normalität thematisiert“, so die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

Auf einer Tagung mit der Kultusministerkonferenz und Schulbuchverlagen im Kanzleramt wurde nun diskutiert, wie die Zuwanderung in deutschen Schulbüchern positiver dargestellt werden könnte als bisher.

Insgesamt hätten sich die Schulbücher in den letzten Jahren aber schon „deutlich verbessert“, sagt die Forschungskoordinatorin des Georg-Eckert-Instituts, Inga Niehaus. Die neueren Werke orientierten sich sehr viel stärker an Diversität und Inklusion.

Diese Entwicklung verläuft allerdings nicht ohne Kontroversen. Ilas Körner-Wellershaus, Verlagsleiter beim Ernst-Klett-Verlag, sagt: „Wir bekommen auch wütende Briefe – sowohl von Muslimen, die ihre Religion falsch dargestellt sehen, als auch von denen, die meinen, wir würden der Islamisierung des Abendlandes Vorschub leisten.“

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12 KOMMENTARE

  1. Ich dachte, ich abonnieren hier eine Seite über Berlin. Positives oder neues aus der Hauptstadt. Das impliziert jedenfalls euer Name. Sehe aber tatsächlich nur posts über religionen und so weiter.

  2. Wir sollen uns mal wieder anpassen…… Wem es nicht passt kann doch jederzeit gehen. Die Grenzen sind ja in beide Richtungen offen! Wir sollten als Politiker in der Türkei mal solche Forderungen stellen…… Ach ne…. Da würde man ja nicht mal in eine solche Position kommen!

  3. Ich kenn keinen der will das die zuwandern, die sollen alle früher oder später wieder dahin woher sie kommen!!! Und keine Angst, das kommt so, denn wenn die hier glauben sie können ihren radikalen, idiotischen Glaubens Humbug hier abziehen, dann gehts rund!!!!

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