Der Staat zahlt immer mehr Geld an McKinsey & Co.

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Im letzten Jahr hat Deutschland 2,5 Milliarden Euro an Firmen wie McKinsey gezahlt – doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Externe Berater übernehmen immer mehr Aufgaben, die einst von Politik und Behörden erledigt wurden. 

externe Berater Katrin Suder
Die ehemalige Leiterin des Berlinbüros von McKinsey, Dr. Katrin Suder, ist jetzt Rüstungsstaatssekretärin. Doch der Trend, dass der Staat immer mehr externe Berater engagiert, hält an. (Screenshot: YouTube)

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) lässt sich derzeit vom Unternehmensberater McKinsey ein Konzept ausarbeiten, wie man mehr Migranten zur Rückkehr in die Heimatländer bewegen kann. Dafür erhalten die McKinsey-Berater mehr als 9 Millionen Euro.

Boston Consulting berät derzeit die Bundesagentur für Arbeit. Der Rahmenvertrag über vier Jahre hat ein Volumen von rund 20 Millionen Euro. „Wieso leistet der Staat sich einen Apparat von überwiegend ausgebildeten Juristen und lässt dann Verträge von Unternehmensberatungen schreiben?“, zitiert die FAZ die Verwaltungswissenschaftlerin Nathalie Behnke.

Doch die teuersten Beraterhonorare unter den staatlichen Auftraggebern zahlt demnächst das Bundesverteidigungsministerium. Denn in den kommenden vier Jahren hat Ministerin Ursula von der Leyen insgesamt 208 Millionen Euro für Berater eingeplant. Damit soll der ineffiziente Rüstungsbereich auf Vordermann gebracht werden.

Deutschland zahlt immer mehr Geld an externe Berater

Der deutsche Staat gibt jedes Jahr mehr Geld für externe Berater aus. Allein im letzten Jahr waren es 2,48 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie zehn Jahre zuvor. Fast alle großen Beratungsfirmen haben inzwischen eigene Teams für Staatsaufträge eingerichtet. Denn damit machen sie heute 9,2 Prozent ihres Umsatzes.

In den USA mache die Berater sogar rund 30 Prozent ihrer Umsätze mit Staatsaufträgen. Ein Großteil dieser Aufträge kommt aus dem US-Verteidigungsministerium. Für das Pentagon arbeiten unzählige Beraterfirmen wie etwa Booz Allen Hamilton, der frühere Arbeitgeber von Edward Snowden.

Auch in Deutschland holt sich das Verteidigungsministerium immer mehr Berater. Schon Rudolf Scharping (SPD) engagierte in seiner Zeit als Verteidigungsminister um die Jahrtausendwende das Beratungsunternehmen Roland Berger. Die Berater unterstützen ihn bei der Privatisierung nichtmilitärischer Bereiche.

Ist der deutsche Staat unfähig oder korrupt?

Tatsächlich scheint die Unfähigkeit im Verteidigungsministerium so massiv zu sein, dass externe Berater notwendig erscheinen. Die Liste der teuren Pannen, die in einen privaten Konzern dieser Größe fast undenkbar wären, ist lang. Hier einige Beispiele des erheblichen Missmanagements:

  • Die Entwicklung des Euro Hawk scheiterte, weil die Aufklärungsdrohne keine Aussicht auf eine Zulassung für den EU-Luftraum hatte.
  • Das Sturmgewehr G36 war nicht hitzebeständig, weil die Anforderungen in der Ausschreibung nicht präzise formuliert worden waren.
  • Die Auslieferung des Transportflugzeugs A400M ist mehrfach verschoben worden, weil die Anforderungen nicht erfüllt wurden.
  • Ein großer Teil der Bundeswehr-Ausrüstung gilt als miserabel und technisch veraltet.

Mithilfe externer Berater will Ursula von der Leyen die Großvorhaben nun in den Griff bekommen. Zwar ist der Rahmenvertrag im Umfang von 208 Millionen Euro im Vergleich zu den Ausgaben für Rüstungsgüter kein riesiger Auftrag. Doch warum braucht ein Ministerium überhaupt externe Berater, wenn es für solche Aufgaben eigene Leute hat?

Hinzu kommt, dass die parteilose Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder früher selbst bei McKinsey arbeitete. Dort war sie für staatliche Aufträge zuständig. Doch das Ministerium sagt, dass die Vergabe nicht durch die Staatssekretärin, sondern durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erfolgt.

Die Unternehmensberater gehören inzwischen zum Alltag vieler Behörden. Die Politiker trauen den externen Beratern offenbar mehr, als dem eigenen Beamtenapparat. Die hohen Tagessätze der Berater von oftmals mehr als 1.500 Euro sorgen bei Beamten und Steuerzahlern für Empörung.

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23 KOMMENTARE

  1. Das Geld könnten die auch mir geben..Den Mist, den die verzappen, sage ich denen aber auch unentgeltlich. Wenn die für 2,5 Honorar so einen Käse verkauft kriegen, sollte man den Beratungsverein auch gleich verklagen. Sind ja unsere Steuergelder

  2. Klar sind die unfähig. Wenn Buchhändler und Leute mit abgebrochenem Studium Deutschland und die EU regieren wollen, sind die eine Stufe drunter nicht viel besser!

  3. Haben denn unsere Politiker nur noch Bullshit im Kopf, genehmigen sich jede Menge Kohle und sind nicht in der Lage in eigenständige Überlegungen ihre politischen Aufgaben zu erfüllen, jeder der arbeiten geht muß in der Lage sein seine Arbeitsweise selbst zu erarbeiten,…..

  4. d.h. sie hören nicht auf ihr Bauchgefühl ….oder auf ihren gesunden Menschenverstand und auch nicht auf die Stimme ihrer Wähler ….sondern auf irgendwelche Idioten und zahlen denen noch die Millionen …dann können wir ja bei der nächsten Wahl direkt McKinsey wählen – das wird dann billiger ….Regierung kann dann in Rente – geschlossen …

  5. Der Staat ist unfähig und korrupt! Unser faulen Politiker wollen ihren faulen Arsch nicht mehr bewegen. Die denken sich höchstens noch blöde Gesetze aus wie Sie das normale Volk ausnehmen können.
    Vielleicht bekommen die einzelne Politiker sogar noch Schwarzgeld von den Firmen.
    Unsere angeblich studierten Politiker wissen ja nicht einmal wie man festgenommen Terroristen sicher einsperrt.

  6. Dann weg mit den unfähigen Beamten. Spart viel Geld. Die kassieren für Arbeiten die andere für sie erledigen und dafür auch noch ne Menge Geld bezahlt wird. Pensionen werden auch gestrichen. Ich bin eh dafür das das Beamtentum abgeschafft wird samt der zusätzlichen Leistungen. Wie man an diesem Beispiel sieht, können andere wohl besser deren Arbeit erledigen.

  7. Kein Problem. Da Politiker offensichtlich nicht machen , wofür der Steuerzahler sie bezahlt, werden externe Kosten mit deren Gehältern, Tantiemen etc verrechnet

  8. Was treiben denn dann unsere Politiker den ganzen Tag, wenn die Berater ihre Aufgaben erledigen. Unfähigkeit und Korruption – anders ist das nicht zu erklären.

  9. Ist der Staat unfähig oder korrupt?Würde annehmen beides trifft zu.Vielleicht bekommt die scharze Null einen Beratervertrag bei Mc Kinsey.Deutschland verkommt zum Operettenstaat.Von dieser Politik kann ich mich nur noch angewidert abwenden.

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