Die Kriminalität auf dem RAW-Gelände in Berlin

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Die alten Lokschuppen des Reichsbahnausbesserungswerkes RAW sind heute Klubs, die von Kriminalität bedroht werden. (Foto: Lisa)

Seit über einer Woche wird in den Medien über das Berliner RAW-Gelände im Bezirk Friedrichshain stark diskutiert. Aufgrund der vielen Clubs und Bars ist das Gelände ein beliebter Platz für Touristen und Nachtschwärmer, doch auch genau deswegen bildet es zugleich eine gute Grundlage für Kriminalität.

Das RAW war mal das Reichsbahnausbesserungswerk. Es wurde am 1. Oktober 1867 als „Königlich-Preußische Eisbahnhauptwerkstatt Berlin II“ gegründet und gehörte zur Preußischen Ostbahn. Der Betrieb war für die Wartung und Reparatur von Lokomotiven und Wägen, die dem Personen- und Gütertransport dienen sollten, zuständig gewesen. Zum Reichsausbesserungswerk wurde der Betrieb im Jahr 1918.

Im Jahr 1991 wurde die schrittweise Stilllegung des Werks bekanntgegeben. Mit der Vermietung einiger Gebäude acht Jahre später an den Friedrichshainer Kulturverein RAW-tempel e.V. fanden nun interkulturelle Projekte ihren Einzug und der Wandel begann.

Heute wird das Gelände von Kultur- und Sporteinrichtungen, Konzerthallen, Galerien, Clubs und gastronomischen Betrieben dominiert. Einer der Clubs ist das Astra Kulturhaus, wo man je nach Veranstaltung für 8 bis 30 Euro bis zum Morgengrauen feiern kann. Und in der Nähe von solchen Lokalitäten lassen sich Drogen eben am besten in Umlauf bringen und auch Taschendiebstahl ist im Gedränge von Clubs um einiges einfacher. Aber auch außerhalb der Lokale bieten sich den Dieben gute Möglichkeiten. Berichten zufolge handelt es sich bei den Überfällen meist um mehrere Personen, worüber stark diskutiert wurde.

Ein großer Auslöser war der Vorfall vom 15. August 2015, denn zwei Tage darauf berichtete die Sängerin Jennifer Weist der deutschen Rock-Band Jennifer Rostock, deren allbekannter Song „Es tut wieder weh“ 2009 zum Soundtrack von „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde“ der Twilight-Saga dazugehörte, via Facebook über einen solchen Überfall auf sie und einen guten Freund ihrerseits.

Demnach sollen zwei Jungs gegen 4:45 Uhr versucht haben, der jungen Frau ihre Brieftasche zu entwenden. Als Sie und Ihr Freund sich daraufhin begannen zu Wehr zu setzen riss einer der beiden Jungs dem jungen Mann in einer schnellen Bewegung die Kette vom Hals. Während einer der Diebe sie aufheben wollte, stießen noch 3 weitere Männer dazu. Einer von ihnen soll ein Messer gezogen und Jennifer Weists gutem Freund eine starke Verletzung am Hals zugezogen haben, wovon die Sängerin ein Bild postete.

Sie warnt die Leute vor „Banden“, die selbst am selben Abend noch eine Reihe anderer Menschen überfallen und verletzt haben sollen. Auch die Berliner Polizei berichtete über diesen Vorfall via Facebook und versuchte einige Tipps zu geben, wie man sich als Tourist oder einfach als Feierwütiger vor solchen Überfallen schützen kann. Sie gaben an, dass der Handel mit Betäubungsmitteln, Taschendiebstähle, sowie Körperverletzungen in den letzten zweieinhalb Jahren gestiegen seien. Dieses Posting warf bei einigen Facebook-Usern große Fragen auf, wobei Sie die Initiative der Polizei teilweise stark kritisierten.

Viele sind der Meinung, die Polizei zeige in diesem Bereich viel zu wenig Präsenz, es seien immer noch etliche Drogendealer dort aufzufinden, und es macht für sie den Anschein, als würde man nichts gegen diesen Zustand tun.

Die Polizei beteuert jedoch, dass die Einsatzkräfte regelmäßig vor Ort seien, aber eine Dauerpräsenz auf einem derart großen und unübersichtlichen Gelände nicht zu realisieren sei. Wie sich die Situation auf dem Gelände weiterhin entwickelt bleibt fraglich, jedoch ist es ratsam, sich mit höchster Vorsicht dort zu bewegen.

Die Tipps der Polizei Berlin

1. Lasst gerade, wenn Ihr wisst, dass Ihr gemeinsam mit vielen anderen auf engem Raum Party macht, Wertsachen, die Ihr nicht dringend braucht, zu Hause (Ketten, Schmuck, Uhren), die anderen tragt eng und am besten nicht sichtbar am Körper (Telefone bspw.). Geld könnt Ihr auch in die Hosentasche stecken oder in die Socken/Schuhe.

2. Wenn Ihr merkt, dass sich Euch jemand nähert, der nicht zu Euch gehört und sich auffällig verhält, geht auf Distanz oder fragt Eure Leute laut, ob jemand den Typen kennt. Sobald jemand sich beobachtet fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er von der Tat ablässt.

3. Wenn Ihr merkt, dass Euch jemand etwas wegnimmt, dann stellt Euren Kumpels gegenüber laut und eindeutig dar, was da gerade passiert und ruft am besten: “Hey STOPP, lass mich los, das sind meine Sachen!“ Und zu Euren Kumpels: “Hey, helft mir, ich werde beklaut!“ Dadurch wird Öffentlichkeit hergestellt, die kein Täter gerne hat. Und Ihr habt mit Euren Freunden ein taktisches Team, das dem Täter gegenübersteht, so dass er spürt, dass er es nicht mehr mit einem Einzelnen zu tun hat, sondern mit einer ihm übermächtigen Gruppe. Obwohl viele Täter die Tat zwar allein ausführen, werden sie passiv von Unterstützern begleitet, die ihnen gegebenenfalls Rückendeckung geben. Dennoch bedeutet es, wenn Ihr Euch als Gruppe zusammenschließt in aller Regel Abschreckung für weiteres Handeln. Ihr könnt Euch auch immer an Ordner und Türsteher wenden.

4. Versucht Straftaten nicht gewaltsam zu verhindern indem Ihr die Sachen festhaltet oder den Täter direkt gewaltsam davon abhaltet. Gebt die Sachen im Zweifel lieber freiwillig raus. Hier gilt der Grundsatz: Kein Gegenstand kann so wertvoll sein, wie die eigene Gesundheit.

5. Unternehmt nichts, was den Täter reizen könnte. Denkt daran: Die Täter sind vorbereitet, ihr werdet überrascht sein. Und setzt bloß nicht irgendwelche Gegenstände als Waffen gegen den Täter ein, auch die „Gegenseite“ zieht ihre Waffen, und das kann tödlich enden.

6. Versucht, so schnell wie möglich aus der Situation herauszukommen, haut ab!

7. Alarmiert uns so schnell Ihr könnt. Denn nur, wenn wir wissen, welche Taten wann und wo Euch den Spaß verderben, können wir helfen, daran etwas zu ändern, damit Ihr in Ruhe feiern könnt.

Die Eigentümer des 70.000 Quadratmeter großen RAW-Geländes wollten 600 Wohnungen bauen, die dringend gebraucht werden. Das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg durchkreuzte den Plan auf Antrag der Grünen im Juni 2014. Der neue Eigentümer heißt Hans-Rudolf Kurth und kommt aus Göttingen. Er plant Gewerbe- und Verkaufsräume, kommt damit aber offensichtlich auch nicht voran.

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2 KOMMENTARE

  1. Ja Berlins verkorkste Partymeile wird immer gefährlicher.
    Millionen von Partytouristen und diverse Zuzügler, die gerne auf Pillen, Koks und Amphetaminen rumhüpfen tun das Übrige.

    PROST!

  2. Schlimm, was da auf dem RAW-Gelände passiert. Mehrere Freundinnen habne mir berichtet, dass sie dort bestohlen wurden. Wenn einer was sagt, springt plötzlich eine ganze Bande Ausländer vor und man maccht besser, dass man davonkommt. Die Polizei hat da leider recht. Vor ein paar Jahren gab es da noch keine schwarzen Dealer. Es wird jedes Jahr schlimmer. Ich verstehe, wenn Eltern hier die krise kriegen mit den ganzen Kriminellen. Die sprechen sogar Mütter mit Kindern an, ob sie Drogen kaufen wollen. Schlimm!

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