Es war schon der zweite Versuch. Diesmal klappte er leider.
Am Wochendende stiegen Kunstdiebe über ein Fenster in die Werkstatt und das Atelier des Malers und Bildhauers Professor Markus Lüpertz (74) in Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) ein und brachen im Innern der überdachten Containerburg mit Glasatelier mehrere Türen auf. Die Räume liegen mitten in einem Neubaugebiet mit dem Namen Mühlendorf.
Die Diebe stahlen 15 noch unsignierte Ölbilder 80 mal 100 Zentimeter und 15 Pinselzeichnungen 80 mal 100 Zentimeter sowie zwei Bronze-Skulpturen. Der Wert der Bilder wird von Lüpertz auf eine Million Euro geschätzt. So viel hätten seine Bilder zusammen in einer Galerie gekostet. Einige Skulpturen ließen die Diebe vor der Werkstatt zurück, weil sie offenbar zu schwer waren.
Das Team um Lüpertz vermutet, dass die Diebe am Samstag um 18:30 Uhr mit einem Laster durch das von innen geöffnete große Holztor der Werkstatt gefahren sind und dann in aller Seelenruhe die Kunstwerke verladen haben. Die Polizei sucht Zeugen, denen verdächtige Fahrzeuge oder Personen aufgefallen sind.
Der Einbruchsdiebstahl war Alexander Kynch, dem Assistenten von Professor Lüpertz, am Montag um 11 Uhr aufgefallen, als er zum Atelier kam.
Bereits im März 2015 war bei Lüpertz eingebrochen worden. Damals konnte er die Täter noch verjagen. Mit dem Diebstahl ist der Künstler jetzt bewusst an die Öffentlichkeit gegangen und hofft, mit Fotos von zwei gestohlenen unfertigen Ölbildern (Nackte von hinten, Nackter von vorn) die Täter unter Druck setzen zu können.
Lüpertz zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Der vormals in Karlsruhe und Düsseldorf tätige Künstler hat seit 2009 sein Atelier in Teltow. Man findet seine Skulpturen größtenteils an bedeutenden Plätzen, wie beispielsweise im Foyer des neuen Berliner Bundeskanzleramtes oder im Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
Alle gestohlenen Bilder waren noch unveröffentlicht. Die Pinselzeichnungen sind Teil einer Serie, die seit dem 6. November 2015 und noch bis 7. Februar 2016 im Bode-Museum Am Kupfergraben in Berlin-Mitte gezeigt werden.
Die Zeichnungen hat Lüpertz in vielen Stunden im Bode-Museum von einer dort ausgestellten Skulptur aus dem frühen 17. Jahrhundert (1615/16), dem „Apollo“ von Ludwig Münstermann, gefertigt. Das Bode-Museum hat von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Donnerstag bis 20 Uhr. Montag ist es geschlossen. Eintritt: 12 Euro. Öffentliche Verkehrsanbindung: U6 und S1, S2 und S25 bis Friedrichstraße, S5, S7 und S75 bis Hackescher Markt, Bus TXL bis Staatsoper, Bus 100 und Bus 200 bis Lustgarten, Bus 147 bis Friedrichstraße.
Herzlichen Dank. Aber diese Bilder will ich nicht mal geschenkt!
Wat den eynen sin Uhl is dän an’ern sin Nachtigall ..
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