Heute morgen um 2.30 Euro mitteleuropäischer Zeit gab es den letzten normalen Kontakt zum Piloten, dann sieben Minuten später, nachdem der Airbus A320 der ägyptischen Fluglinie Egyptair auf dem Flug von Paris (Start gestern 23:21 Uhr) nach Kairo (geplante Ankunft 3:15) den ägyptischen Luftraum über dem Mittelmeer erreicht hatte, beobachtete das griechische Verteidigungsministerium nach den Worten von Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos folgende Abnormität:
„Die Maschine befand sich zu diesem Zeitpunkt etwa zehn bis 15 Seemeilen im ägyptischen Flugraum“, sagte Kammenos. „Dann machte es eine Drehung von 90 Grad nach links und danach eine andere Drehung von 360 Grad nach rechts und fiel von 37.000 Fuß (11.278 Kilometer) auf eine Höhe von 15.000 Fuß (457 Kilometer). Sein Radarbild verschwand auf einer Höhe von 10.000 Fuß (305 Kilometern)“, sagte der Minister weiter.
Um 2.41 Uhr bekommt das Flugzeug von den griechischen Behörden offiziell den Status „in Gefahr“. Alle beteiligten Länder wurden informiert. Frankreich begann sofort mit der Suche zu Wasser und aus der Luft. Die NATO bot an, auf Verlangen zu helfen.
Deutsche sind nicht betroffen. An Bord des Fluges MS 804 befinden sich 66 Passagiere. Davon sind 30 Ägypter, 15 Franzosen, außerdem 2 Iraker. Laut Egyptair waren zudem ein Brite, ein Belgier und ein Portugiese gelistet. Hinzu kommt jeweils ein Passagier aus Kanada, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Sudan, dem Tschad und Algerien. Außerdem befinden sich offiziellen Angaben zufolge 7 Crewmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord.
Die Maschine vom Typ A320 war demnach nicht voll besetzt, die Airline gilt als sicher und zuverlässig. Das Egyptair-Flugzeug ist seit 2003 im Dienst und hat 48.000 Flugstunden absolviert.
Nach ersten Ermittlungen ist der Flug MS804 nahe der griechischen Insel Karpathos abgestürzt. Das teilte ein Flughafenvertreter mit. Der Chef der griechischen zivilen Luftfahrtbehörde bestätigte, dass sich die Piloten der Egyptair nicht mehr gemeldet hätten, als sie den griechischen Luftraum verlassen haben. „Als sie zunächst die Insel Kea (nahe Athen) überflogen, haben sie sich normal gemeldet und keine Probleme erwähnt“, sagte Konstantinos Lintzarakis heute dem griechischen Nachrichtensender Skai.
Laut Eurocontrol gab es keine Unwetter in der Gegend, in der das Flugzeug möglicherweise abstürzte. Auch sind beide Piloten sehr erfahren gewesen. Der Pilot hatte 6.275 Flugstunden absolviert, sein Co-Pilot war fast 3.000 Stunden im Cockpit.
Warum das Flugzeug der Egyptair abstürzte, ist vollkommen unklar. Wie die dpa vom ägyptischen Luftfahrministerium erfahren hat, könnte es sich sowohl um technisches Versagen als auch um einen Terroranschlag gehandelt haben. Britische Medien zitieren Augenzeugen, die einen Feuerball am Himmel gesehen hatten. Ein Experte geht davon aus, dass man „ziemlich sicher mit einem Anschlag rechnen muss“. Bei einem technischen Problem hätte die Crew die Möglichkeit gehabt, zu reagieren, sagte Luftfahrtexperte Jean-Paul Troadec. In diesem Fall sei jedoch nichts auffällig gewesen, sondern die Maschine war einfach vom Radar weg.
Ebenso unklar ist, ob ein Notsignal abgesetzt wurde oder nicht. Das Flugzeug setzte nach Angaben der Airline um 4:26 Uhr einen Notruf ab. Rettungskräfte des Militärs hätten das Signal erhalten. Das dementierte Ägyptens Militär in einer Mitteilung auf der Facebookseite des Armeesprechers. Der Kontakt zur Maschine war etwa zwei Stunden zuvor abgerissen.
Es wird davon ausgegangen, dass kein Passagier den Absturz überlebte. Allerdings kann das erst bestätigt werden, wenn das losgesandte ägyptische Militär den Ort gefunden habe, wo die Maschine abstürzte. Wrackteile sind bislang noch nicht gefunden worden.
Sie haben da bei der Umrechnung der Flughöhe von Fuß in Meter (oder Kilometer) etwas durcheinander gebracht: welches Verkehrsflugzeug fliegt schon auf 457, oder 305 KILOMetern Höhe ???
Und wie kann man von etwas über 11 Kilometern Höhe auf 457 Höhen-Kilometer FALLEN ?
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