Antrag nicht bearbeitet: Obdachloser stürmt Rathaus mit Jagdmesser

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Um 9:30 Uhr stürmte ein Obdachloser (57) das Rathaus Neukölln in der Donaustraße, weil sein Antrag auf ein Einzelzimmer von der Sozialen Wohnhilfe seit einer Woche nicht bearbeitet wurde, und verletzte einen Mitarbeiter und einen Wachmann schwer (Foto: Bezirksamt Neukölln)
Um 9:30 Uhr stürmte ein Obdachloser (57) das Rathaus Neukölln in der Donaustraße, weil sein Antrag auf ein Einzelzimmer von der Sozialen Wohnhilfe seit einer Woche nicht bearbeitet wurde, und verletzte einen Mitarbeiter und einen Wachmann schwer (Foto: Bezirksamt Neukölln)

Weil sein Antrag auf ein Einzelzimmer eine Woche lang unbearbeitet blieb, stürmte ein Obdachloser (57) heute gegen 9:30 Uhr früh mit einem Messer das Rathaus Neukölln und stach einem Sachbearbeiter in die Brust und einem Wachschützer in den Arm. Die Opfer sind außer Lebensgefahr. Nach dem Obdachlosen wird gefahndet. Die Klinge seines Messers ist etwa 20 Zentimeter lang und 3 Zentimeter breit.

Das gaben heute mittag auf einer Pressekonferenz Neuköllns Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Sozialstadtrat  Bernd Szczepanski (Grüne)bekannt.

Der Mann betrat demnach gegen 9.30 Uhr die Beratungsstelle der Sozialen Wohnhilfe über den Eingang in der Donaustraße und stieß zwei Mitarbeiterinnen beiseite, die ihn aufhalten wollten. Dann stürmte er in das Büro einer Mitarbeiterin, bei der er in der vergangenen Woche um Unterbringung in einem Einzelzimmer gebeten hatte und die ihn auf den kommenden Donnerstag vertröstet hatte. Der Täter griff ihren Kollegen an, der sich ebenfalls im Zimmer befand und stach ihm ein Jagdmesser unter die rechte Brust.  „Glücklicherweise ist die Verletzung nicht sehr tief“, sagte Giffey. Der Verletzte werde in einem Krankenhaus versorgt.

Während des Angriff verständigten die zwei anderen Mitarbeiterinnen den Wachschutz des Rathauses. Einem der zwei herbeigeeilten Sicherheitsmitarbeiter stach der 57-Jährige das Messer in den Arm, dann floh er über den Zugang Donaustraße in Richting Erkstraße.

Alle Mitarbeiter des Rathauses Neukölln wurden kurz darauf wegen der unklaren Situation angewiesen, sich in ihren Büroräumen einzuschließen, berichteten Rathaus-Mitarbeiter dem Tagesspiegel. „Gegen 10.30 Uhr kam dann per E-Mail die Entwarnung.“

Das betraf auch die Mitarbeiter im „Neukölln Information Center“ (NIC), die um zehn Uhr ihren Laden öffnen wollten, dann aber gesagt bekamen, dass ein Amokläufer in der Gegend unterwegs sei. Um halb elf kam auch bei ihnen die Entwarnung.

Bis gegenwätig fahndet die Polizei nach dem Mann, veröffentlichte aber keine gesonderten Hinweise für Neukölln. „Wenn jemandem etwas auffällt, sollte die Polizei gerufen werden – auf gar keinen Fall sollte man selbst eingreifen und sich damit in Gefahr bringen“, sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Bezirksbürgermeisterin Giffey kündigte an, dass der Wachschutz im Rathaus Neukölln schnellstmöglich von zwei auf vier Personen aufgestockt werde.

In der Wohnhilfe ist der Mann kein Unbekannter: Zwar war er zwar offiziell in einer Unterkunft in Treptow-Köpenick untergebracht, war zuletzt aber in Neukölln gemeldet und suchte die Soziale Wohnhilfe des Bezirks auf.

Für Rathaus-Mitarbeiter steht psychologische Betreuung zur Verfügung. Die Soziale Wohnhilfe ist für heute geschlossen.

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31 KOMMENTARE

  1. Man sollte doch den Leuten endlich das sagen
    was Sache ist in unserem Land ,Fr Merkel hätten
    sie machen müssen ,aber Bildchen für die Welt
    waren ihnen wichtiger

  2. Das ist die tats. vorhandene „soziale Ungerechtigkeit“. Er hat halt den falschen Pass.
    Und sicherlich ist sein Verhalten falsch. Doch was hat er zu verlieren ? Jetzt hat er zumindest ein Zimmer.

  3. Ich glaub den Scheiss so nicht. Was für einen Antrag auf ein Einzelzimmer sollte ein normaler Obdachloser stellen? Das Eine schliesst das Andere aus

  4. Ich find es als Tat falsch was er tat, da ich Gewalt selbst strikt ablehne, aber sein Motiv ist quasi aus der Not heraus geboren, und da sieht man mal wie gleichgültig in diesem Land arme Menschen behandelt werden, während „Andere“ natürlich bevorzugt werden. Macht weiter so mit diesen Berichterstattungen, dann wirds noch konfuser in diesem Land, und bald knallts.

  5. Für die deutschen Obdachlosen wird in diesem Land nichts getan? Es gibt viele obdachlose Frauen, die wegen häuslicher Gewalt auf der Straße gelandet sind? Statistiken gibt es darüber nicht!!!! Und wer macht etwas?

  6. Also….diesem armen Obdachlosen muss sofort eine Etagenwohnung bereitsgestellt werden……denn der vorbestrafte Asylsuchende von Nebenan hat ein Loft plus großem Auto von der Merkel zugewiesen bekommen…also handelt bitte

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