Amazon hat das Internet wie im Sturm erobert. Jeder kauft fast alles über Amazon. Man ist ja auch dämlich wenn nicht, denn der Internetriese hat meistens die besten Preise und die schnellste Lieferung. Das Internet scheint Amazon aber nicht genug zu sein – schon bald soll auch offline verkauft werden.
In Amerika hat schon der erste Amazon Buchladen eröffnet. Kunden können sich dann den Mausklick sparen und müssen keine 24 Stunden mehr warten. Super. Schon bald sollen auch Berliner ihre Bücher offline im Amazon Buchladen in Berlin kaufen können.
Der Plan besteht schon seit längerem. Amazon Deutschland hat in keine andere deutsche Stadt so viel investiert, wie in Berlin. Die Infrastruktur sei optimal und man hätte in der Hauptstadt großes vor, schreibt das Manager Magazin.
Erster Amazon Buchladen in Seattle, USA
Diesen November hat Amazon seinen ersten stationären Buchladen eröffnet. Buchhändler mussten schon mit der Internetpräsenz Amazons in Konkurrenzkampf gehen. Wenn der Buchgigant auch noch in den Straßen als Laden auftaucht, wird es noch schwieriger.
Bedeutet die Strategie von Amazon das endgültige Aus für unsere geliebten, kleinen Buchhändler? Das bleibt abzuwarten, denn ein Amazon Buchladen unterscheidet sich sehr von einem typischen berliner Buchladen.
Amazon Buchladen konzentriert sich auf Stückzahl und Beliebtheit
In Seattle stehen lediglich 5000 Bücher im Amazon Buchladen zum Verkauf. Nur die großen Namen schaffen es in die Regale des Massenverkäufers. Und nur am besten bewertete, meist gekaufte und häufig vorbestellte Titel sind in der Amazon Filiale zu finden.
Der Amazon Buchladen ist nicht wie jede andere Buchhandlung. Die Bücher sind nicht in Regalen aneinander gereiht, man muss sie nicht hervorziehen, um die Titelseite zu sehen. Hier wird jedes Buch wie im Internet präsentiert: mit der Titelseite und Kundenbewertungen.
Außerdem können Kunden vor Ort die elektronischen Lesehilfen von Amazon testen und ausprobieren. EBook Reader und Tablets werden vor allem in den jüngeren Generationen immer beliebter.
Den Einkauf muss man am Ende noch nicht einmal selbst mit nach Hause schleppen. Man kann sich auch alles bequem liefern lassen. Dann spart man sich wenigstens die Last von einem zusätzlich Gewicht von bis zu einem Kilogramm.
Ob im Internet oder im Amazon Buchladen; der Preis bleibt der gleiche. Sparfüchse werden hier also kein weiteres Schlupfloch finden. Bei den geringen Preisen von Amazon sollte man sich aber ohnehin nicht beschweren. Es arbeiten sehr viele Menschen dafür, dass wir ein Buch so günstig wie möglich bekommen. Etwas Dankbarkeit bitte.
Amazon macht ernst
Wenn große Internetriesen expandieren ist oft zittern angesagt. Zalando hat Druck auf Schuhverkäufer, und Conrad auf den Elektrofachhandel ausgeübt. Viele Onlinegeschäfte haben inzwischen ihre eigene Filiale in deutschen Innenstädten.
Deutschland ist ein wichtiger Markt für Amazon. In München betreibt der Onlinehändler sogar einen eigenen Lieferdienst. Als würde die Deutsche Post zu viel zu tun haben. In anderen Metropolen kann man als Prime Kunde schon am selben Tag sein Päckchen erwarten. Experten erwarten auch bald die Ausarbeitung von Supermarkt Produkten.
Der Amazon Buchladen ist der nächste Schritt. Amazon zeigt: alles ist möglich. Auf jeden Fall für den Mainstream Kunden. Viele werden weiterhin den Gang zum Buchhändler ihres Vertrauens wagen, auch wenn man 1,39 Euro mehr bezahlt und das Buch selbst mit nach Hause schleppen muss.