Es ist soweit: WLAN in der Berliner U-Bahn!

Kein Wlan in der Berliner U-Bahn. Wir Berliner haben uns schon daran gewöhnt: die U-bahn ist eine internetfreie Zone. Kein Empfang und kein Wlan. Die BVG will die unterirdischen Öffentlichen jetzt aber modernisieren.

Zuerst sollen die U-Bahnhöfe schrittweise mit kostenfreien Internetzugängen ausgestattet werden. Am U-Bahnhof Osloer Straße wurde das bereits getestet. Nach und nach sollen alle U-Bahnhöfe mit Wlan ausgesttet werden. Wird auch langsam Zeit.

Fahrkartenpreise werden nicht teurer

Die Kosten für Service Erweiterungen werden oft an die Kunden weitergeleitet. Wir spüren das dann in unserem Geldbeutel, wenn die Ticketpreise wieder erhöht wurden. In diesem Fall sollen die Fahrgäste keine zusätzlichen Belastungen tragen. Derzeit werden viele mögliche Finanzierungsmodelle analysiert und geprüft, schreibt die Berliner Morgenpost.

Komisch eigentlich. Normalerweise werden die Ticketpreise ohne triftigen Grund erhöht. Es werden vage Floskeln genannt, mehr aber nicht. Wlan ist ein Service, der von Berlinern sehr geschätzt würde, und für den wir noch eher bereit wären zu zahlen. Jetzt wird ausdrücklich betont, dass keine zusätzlichen Kosten erhoben werden. Komisch.

Es gibt ganz schön viele U-Bahnhöfe…

Mit dem Aufstellen einer Fritzbox ist es leider nicht getan. Die U-Bahnhöfe sind groß und viele an der Zahl. Dieses Projekt lässt sich nicht von der BVG alleine bewerkstelligen. Dafür wird ein privates Unternehmen als Partner gesucht. Das Einrichten von Wlan in der Berliner U-Bahn ist eben ein Monsterprojekt.

Ende 2016 sollten die meisten Bahnhöfe Wlan Zugang haben. In den Zügen kann man leider noch kein Internet garantieren. Die Technik sei noch nicht so weit. Man könne keine sichere Verbindung in den fahrenden Wagons herstellen. Dann muss man eben immer in voraus laden, es ist ein Anfang.

Ist die Technik wirklich der Grund? Die Technik steht zwar noch am Anfang, der größte Nachteil ist aber der Kostenfaktor. 1300 U-Bahn Wagen machen eine Installation verhältnismäßig teuer. Ein solcher Einsatz würde sich nicht lohnen.

Ganz Berlin hat ein WLAN-Defizit

Verglichen zu anderen Groß- und Hauptstädten auf der Welt hinkt Berlin ganz schön hinterher. Das Problem fängt beim Wlan in der Berliner U-Bahn erst an. In Holland gibt es sogar kostenloses (!) Internet in den meisten Zügen. Bei der deutschen Bahn zahlt man noch 4,95 Euro für einen Tageszugang. Aber man muss fair bleiben: bis 2030 sollen 150 IC- und einige ICE Fahrten mit kostenlosem Wlan ausgestattet werden. Und ganz nebenbei: Budapest, Prag und Bratislava haben ein kostenloses Internetangebot in ihren Bahnhöfen. Auch in Asien ist das bereits Standard.

In Berlin muss man mit schlechtem Empfang, teuren Tarifen und langsamen Verbindungen kämpfen. Es ist lästig. Man mag denken, dass Deutschland eine führende Rolle in Sachen Technologie einnimmt. Abgesehen von schnellen Motoren und kraftvollen Antrieben ist davon aber nichts zu sehen.

Der Untergrund verschlechtert den Empfang

Besonders schlecht ist der Empfang im Untergrund. Die Netzanbieter haben alle Probleme einen guten Service dort unten zu gewährleisten. Wobei E-Plus gerade mitten in einem Projekt steckt. Seit zwei Jahren schließt E-plus das U-Bahnnetz an das LTE System an. Bald werden also Kunden des sonst so unbeliebten Anbieters auch ohne Wlan im Untergrund surfen können. Da stellt man doch schnell mal die hohen Preise der Telekom in Frage.

Test an der Osloer Straße

Die BVG hat ihr neues Wlan Projekt an dem U-Bahnhof Osloer Straße getestet. Man ging mit zwei glorreichen Erkenntnissen aus dem Test heraus. Erstens, der Wlan Service wird verdammt teuer. Alles in allem hat die Installation 308.800 Euro gekostet. Zweitens, es funktioniert. Sogar auf dem mehrstöckigen und verwinkeltem Bahnhof funktionierte die verwendete Wlan Technik.

Die Zukunft kommt. Und mit dem Wlan in der Berliner U-Bahn fängt es an, so viel ist sicher. Bald werden auch Nahverkehrbahnhöfe und normale Züge Internetempfang anbieten. Die ersten Steine sind nun gelegt.

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