Fintech Berliner Kryptobank Nuri meldet Insolvenz an

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Die in Berlin ansässige Fintech Unternehmen Nuri meldete Anfang August Insolvenz an. Zwei Monate nach der Ankündigung von Entlassungen kämpfte das Unternehmen mit dem Verfall der Kryptowährungspreise, wirtschaftlicher Unsicherheit und einem schwierigen Finanzierungsumfeld.

Das berliner Fintech Nuri meldet Insolvenz an
Das berliner Fintech Nuri meldet Insolvenz an

Fintech Unternehmen beantragt offiziell Insolvenz

Die Berliner Kryptobank Nuri hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das teilte das Fintech Unternehmen am 09.08.2022 mit. Die Nuri GmbH habe einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Berlin gestellt. In einer Erklärung sagte das Unternehmen, dass die Kunden trotz des Antrags weiterhin vollen Zugang zu ihren Girokonten sowie ihren Krypto-Wallets und Tresoren (Bitcoin und Ether) haben und weiterhin Geld abheben können.

Der Antrag kommt zwei Monate nach der Ankündigung von Walcker-Mayer, dass das Fintech 20 % seiner Belegschaft (ca. 45 Mitarbeiter) entlässt, „um unsere strategischen Pläne auf eine frühere Rentabilität zu verlagern und uns an die neue Realität auf den Finanzmärkten anzupassen“.

Nuri weiterhin im vollen Umfang verfügbar

„Bis auf Weiteres wird sich nichts ändern und die App, Produkte und Dienstleistungen von Nuri bleiben bestehen“, heißt es in der Erklärung. Die Einlagen sind durch den Infrastrukturanbieter von Nuri, die Solarisbank AG und deren Digital Assets Arm, geschützt. Nuri selbst hat keine Banklizenz, sondern arbeitet seit 2018 mit Solarisbank aus Berlin zusammen.

Solarisbank wiederum ist Teil des Einlagensicherungsfonds, der Kundeneinlagen bis 100.000 Euro gesetzlich schützt. Die von Nuri verwalteten Einlagen liegen nach Angaben des Instituts bei 325 Millionen Euro. Laut Nuri nur das Kryptogeld auf sogenannten Bitcoin-Ertragskonten durch den Vertragspartner Celsius gesperrt. „Der Auszahlungsstopp von Celsius bleibt unverändert bestehen, und die Auszahlfunktion bleibt inaktiv“, so das Institut.

Das US Fintech Partner Celsius hat vor wenigen Wochen ebenfalls Insolvenz angemeldet und kann deshalb keine Auszahlungen vornehmen. Die CEO von Nuri Kristina Walcker-Mayer sagte, „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um sicherzustellen, dass unsere Vision sowie unsere Produkte und Dienstleistungen weiterhin unseren aktuellen und zukünftigen Kunden dienen.“

Fintech Nuri Chefin Kristina Walcker-Mayer - Foto Nuri.com
Fintech Nuri Chefin Kristina Walcker-Mayer – Foto Nuri.com

Gründung und Gläubiger von Nuri

Das Fintech Unternehmen Nuri wurde 2015 gegründet und hat mittlerweile rund 500.000 Kunden für sich gewonnen. Zu den Investoren von Nuri gehören europäische Unternehmen wie Earlybird, DIP Capital und der staatliche Fonds Coparion. Für die Zukunft waren Krypto Fonds in Form von Sparplänen geplant, wie es jetzt der Vermögensverwalter BlackRock in Zusammenarbeit mit Coinbase anbieten will.

Nach Experten Meinungen ist der Markt für Fintech Unternehmen im Moment übersättigt und durch die jüngsten Ereignisse ist deutlich weniger Risikokapital für Start-Ups verfügbar. Zuvor konnte Nuri mehr als 9 Millionen Euro einsammeln um die Vision zu verwirklichen. Das meisten der Investoren werden von ihrem Venture Capital nichts mehr wieder sehen. „Wir sind zuversichtlich, dass das Insolvenzverfahren in der aktuellen Unternehmenssituation die beste Grundlage darstellt, um ein langfristig tragfähiges Sanierungskonzept zu entwickeln“, heißt es von Nuri Chefin Kristina Walcker-Mayer.

(TB)

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