Flüchtlinge: Hostels kosten 50 Euro, Container und Module 21 Euro

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So eine Modular-Siedlung soll an 60 Standorten in Berlin entstehen, so in der Cyclopstraße 13 in Wittenau. Je Anlage können bis zu 450 Flüchtlinge untergebracht werden, insgesamt also 27.000. Miete und Verpflegung kosten im Durchschnitt 21 Euro. (Simulation: aim architektur immobilienmanagement aus der Regensburger Straße 25 in Berlin Wilmersdorf)
So eine Modular-Siedlung soll noch in diesem Jahr an 60 Standorten in Berlin entstehen, so in der Cyclopstraße 13 in Wittenau. Je Anlage können bis zu 450 Flüchtlinge untergebracht werden, insgesamt also 27.000. Miete und Verpflegung kosten im Durchschnitt 21 Euro. (Simulation: aim architektur immobilien management aus der Regensburger Straße 25 in Berlin Wilmersdorf)

Flüchtlinge in Hostels unterzubringen, kostet 50 Euro. Eine Container- oder Modularunterkunft kostet dagegen im Durchschnitt 21 Euro: 10 Euro Wohnkosten plus drei Catering-Mahlzeiten zwischen 11 und 16 Euro pro Tag (zum Vergleich ein Hartz IV-Emfpänger erhält 4,72 Euro Verpflegungsgeld für den ganzen Tag, Berlin Journal berichtete).

Nachdem gerade ein neuer Mega-Deal mit 10.000 Betten in 22 Hostels nach Protesten geplatzt ist, übrig sind davon sind noch 2 Hotel-Deals mit weniger als 50 Euro pro Bett und Nacht und Verpflegung, gibt es zu Containern und Modular-Bauten gar keine Alternative.

Hostels und Hotels sollten auch nach dem Willen des Senats die Ausnahme sein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dauerhaft etwa 50.000 Flüchtlinge im Land Berlin unterzubringen. Hostels und Hotels werden die Ausnahme bleiben“, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (58, SPD) der B.Z.

In Hostels hat der Senat derzeit 642 Plätze angemietet und zahlt zwischen 35 bis 50 Euro pro Tag, Tendenz sinkend, weil teuer.

In Hotels hat der Senat im Augenblick 1.450 Plätze angemietet und zahlt zwischen 10,49 bis 32,56 Euro pro Tag. Unter anderem im Hotel President (An der Urania). Am billigsten kommt der Senat bei einer langen Laufzeit von von fünf Jahren davon. Angestrebt sind bei den Verträgen maximal 25 Euro, inklusive Verpflegung.

Ganz anders dagegen Modular-Bauten und Container

„Mit Modular-Bauten, ertüchtigten Gebäuden und Containern erreichen wir durchschnittliche Kosten von etwa 10 Euro pro Nacht plus Verpflegung. Das ist angemessen und leistbar“, so der Finanzsenator. Der Preis gilt bei zehnjähriger Nutzungsdauer.

Hier sind 24.000 Plätze in Turbo-Bauten an 60 Standorten geplant. Die meisten sollen Ende 2016 fertig sein.

Der offizielle Name der Turbo-Bauten lautete MUF. Die Abkürzung steht für „modulare Unterkunft für Flüchtlinge“ und bezeichnet ein Gebäude, das aus möglichst vielen vorgefertigten Teilen zusammengestellt wird. Auf diese Weise können Unterkünfte besonders schnell und preiswert entstehen. In den Mufs können, je nach Standort, bis zu 450 Asylsuchende unterkommen.

Die Gebäude sind als kleine Wohnsiedlungen angeordnet. Neben einer Gemeinschaftsunterkunft mit Zwei-Bett-Zimmern wird ein Gebäude errichtet, welches neben Aufenthaltsräumen unter anderem eine Arztstelle und ein Waschhaus beherbergt.

Auf einer Freianlage entstehen ein Spielplatz, ein Sportplatz und mehrere Beete. Die modularen Unterkünfte sind Maßnahmen des Senats, um die Flüchtlinge aus Turnhallen und Hangars rauszuholen.

Von den benötigten 60 Standorten wurden bisher bereits 52 ermittelt. Diese sind auf alle Berliner Bezirke verteilt, mit Ausnahme von Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg, wo bereits zum Teil sehr große Unterkünfte stehen. Ein beabsichtiger Standort befindet sich in der Cyclopstraße 13 in Wittenau. Auf einem weiteren geplanten Areal, der Schmidt-Knobeldorf-Kaserne in Spandau, müssen vor einer Bebauung erst Fragen des Denkmalschutzes geklärt werden.

In Containern sind derzeit 2.200 Plätze belegt. Sie kosten zwischen 8,29 bis 36,17 Euro pro Tag. Hier sind weitere 15.000 Plätze geplant. Es soll sich um Zweibettzimmer mit 6 bis 8 Quadratmetern pro Person und Selbstverpflegung handeln.

In 47 Gemeinschafts-Flüchtlingsunterkünften sind derzeit noch 43.400 Frauen, Männer und Kinder untergebracht, wie zum Beispiel am Ostpreußendamm. Dort wird mit 36,17 Euro täglich pro Kopf abgerechnet – inklusive Betreuung, etwa durch Sozialarbeiter.

Von diesen 43.400 Flüchtlingen leben 28.400 in 95 Notunterkünften (unter anderem Turnhallen). In den 63 Turnallen an 51 Standorten leben zur Zeit 10.300 Flüchtlinge. Die Turnhallen-Betreiber erhalten 15 Euro pro Tag + 10 Euro Verpflegung als vorläufige Pauschale. Auf den Senat kommen Sanierungskosten zu, wenn die Flüchtlinge wieder ausziehen.

Zudem gibt es Erstaufnahme-Einrichtungen (zum Beispiel in der Motardstraße in Spandau), wo pro Kopf 7,25 bis 15 Euro pro Tag anfallen – plus drei Mahlzeiten.

Das Land Berlin kalkuliert unterm Strich je Flüchtling mit monatlich 1.017 Euro Kosten für Unterbringung, Deutschkurs, Willkommensklasse, Kita (ohne Investitionen) – davon bekommt Berlin vom Bund 670 Euro erstattet.

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19 KOMMENTARE

  1. Mein Gott wegen 30 Euro bitte
    Wo ist das Problem auch Flüchtlinge sind Menschen und sollten menschenwürdig untergebracht werden
    Sie sind nun mal in Deutschland
    Und das sollte man akzeptieren

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