Flüchtlinge: Wünsdorf statt Berlin

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Gestern kamen die ersten elf von 995 Flüchtlingen aus Berlin in Wünsdorf an, Berlin zahlt bis zu 34.000 Euro täglich an Brandenburg (Screenshot: BRANDENBRG AKTUELL)
Gestern kamen die ersten elf von 995 Flüchtlingen aus Berlin in Wünsdorf an, Berlin zahlt bis zu 34.000 Euro täglich an Brandenburg (Screenshot: BRANDENBRG AKTUELL)

Neue Heimat Wünsdorf. Berlin schickte gestern erste Flüchtlinge nach Brandenburg. Es hat lange gedauert. Jetzt ist es soweit. Berlin und Brandenburg arbeiten bei der Unterbringung der Flüchtlinge zusammen. Das heißt: Seit gestern werden Flüchtlinge, die eigentlich Berlin zugeteilt wurden, in Wünsdorf untergebracht. Natürlich gibt es dafür Geld aus der Hauptstadt. Trotzdem könnte das unterm Strich ein Minus für Brandenburg bedeuten.

Das DRK-Heim präsentierte gestern den elf Asylbewerbern und Flüchtlingen, die zuvor in Berlin untergebracht waren, zu Mittag drei Wahlessen: Fisch, Truthahn oder Gemüsebratlinge. Vier alleinreisende Männer aus Syrien, eine irakische und persische Familie versuchen, sich an den neuen Ort zu gewöhnen. Die alleinreisenden Männer werden separat von den Familien in Flüchtlingscontainern untergebracht. DRK-Geschäftsführerin Christine Große sagte BRANDENBURG AKTUELL: „Flüchtlinge, die aus der Großstadt zu uns kommen, sind in erster Linie nicht begeistert, weil es eine Ortsveränderung für sie gibt nach sowieso schon einer langen Flucht. Wir versuchen, sie so gut wie möglich hier aufzunehmen.“ Insgesamt sollen 995 Flüchtlinge, die vorher in Berlin untergebracht waren, künftig dort auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Wünsdorf wohnen. Berlin und Brandenburg haben lange darum gerungen. Dabei ging es auch um die Kosten.

Berlin zahlt zwischen 11.000 und 34.000 Euro pro Tag

Unabhängig von der tatsächlichen Nutzung muss Berlin mindestens 330 Plätze bezahlen, täglich etwa 11.000 Euro. Der Standort ist frisch renoviert und familiengerecht eingerichtet. Ob er damit kostendeckend betrieben werden kann, ist unklar. Denn erst wenn er mit etwa 1.000 Flüchtlingen ausgelastet ist, gibt es richtig viel Geld: etwa 34.000 Euro am Tag. Die brandenburgische Staatssekretärin Katrin Lange: „Brandenburg hat ja ohnehin Leerstand, auch in anderen Flüchtlingsunterkünften. Das verursacht natürlich auch Kosten. Von daher ist es für uns positiv. Je mehr Flüchtlinge aus Berlin jetzt zu uns kommen, desto geringer wird die Differenz an den offenen Kosten für Brandenburg.“

In die Erstaufnahme nach Wünsdorf sollen Flüchtlinge kommen, deren Asylverfahren wahrscheinlich länger dauern werden. Sie sollen bis zu sechs Monate dort bleiben. In Berlin sind die Unterkünfte überfüllt. 4.000 Menschen sollen derzeit in den Notunterkünften leben, heißt es aus der Berliner Senatsverwaltung für Soziales. Bis wann die 995 Flüchtlinge in Wünsdorf komplett eintreffen, ist unklar. Dirk Gerstle, CDU, Staatssekretär für Berlin: „Ich glaube, die Brandenburger haben ein Interesse daran, dass wir diese Mindestzahl erst Mal erfüllen. Das haben wir auch. Das wollen wir schnellstmöglich erreichen. Nach Möglichkeit noch im November. Und ein gemeinsames Interesse ist eben auch, schnellstmöglich die Gesamtkapazität nutzen zu können. Da das aber so verwaltungsaufwendig ist, kann ich im Moment da heute noch keine Aussage treffen.“

Ganze elf von knapp 1.000 Flüchtlingen sind gestern erst angekommen. Sie können sich ganz in Ruhe an das Landleben in Wünsdorf gewöhnen.

In Wünsdorf stand einst die 1. Moschee Deutschlands

Das Deutsche Kaiserreich ließ 1915 in Wünsdorf im Kriegsgefangenenlager des I. Weltkrieges im sogenannten Halbmondlager für die Kriegsgefangenen die erste Moschee Deutschlands errichten. Sie bestand bis 1930. Silvio Fischer, Leiter des Museums Teltow: „Das Deutsche Kaiserreich wollte damit zeigen, dass eigentlich Deutschland der Freund der Muslime sei, um Engländer und Franzosen zu verunsichern. Im vorigen Sommer wurde an der historischen Stelle öffentlich das Fastenbrechen nach dem Ramadan zelebriert.

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31 KOMMENTARE

  1. Da werden sich die Wünsdorfer ja richtig freuen! Holt schon mal das Pfefferspray und die Elektroschocker raus, damit ihr euch die Kerle vom Leib halten könnt!

      • Das geht schneller als sie denken, Frau Lindner. Denken sie auch nicht direkt an die Menschen, die auf der Sraße leben wollen. Es gibt viele notleidende Menschen, die durch unverschuldete Krankheiten, Behinderung und Unfälle aus dem sozialen Netz fallen und auf der Straße landen.

      • Das geht schneller als sie denken, Frau Lindner. Denken sie auch nicht direkt an die Menschen, die auf der Sraße leben wollen. Es gibt viele notleidende Menschen, die durch unverschuldete Krankheiten, Behinderung und Unfälle aus dem sozialen Netz fallen und auf der Straße landen.

        Den Menschen in den Migrantenheimen ist es oft langweilig. Deshalb sollten sie für Putzarbeiten, Essenzubereitung und andere Arbeiten herangezogen werden. So funktioniert Integration bzw. ein vorübergehendes Miteinander.

    • Obdachlose. Och die Armen. Dürfen kein Alk in Notunterkunft mit nehmen. Sind sie gezwungen draussen zu verbleiben. Tüte Mitleid bitte. Den Armen trägt ja keiner die Verantwortung hinterher. Noch ne Tüte Mitleid bitte.

    • Claudia Leuschke , haben Sie neue Pillen bekommen? Legen sie sich doch etwas hin, nicht das sie noch umkippen. Und sagen sie morgen doch bitte ihrem Arzt, das Sie nicht mit den Pillen klar kommen. Sie werden davon etwas wirr und albern. Ist nur ein gut gemeinter Rat von mir. Aber sie sind wirklich etwas penetrant.

  2. Oh, ich sehe gerade, hier gibt es Ultra-All-Inklusive. Wenn ich Hunger habe, dann bin ich froh und dankbar über alles, was ich aufgetischt bekomme. Zudem frage ich mich immerzu, bei der vielen Zeit, welche sie haben, können sie nicht selbst kochen, selbst putzen?

  3. Deutschland das Irrenhaus Europas. Dachte immer die Schweden sind das.
    Also gibts da sogar eine Speisekarte. Das ist cool. Und mithelfen beim Abwasch ? Hm, möchte es eigentlich gar nicht wissen…
    Kein Wunder will halb Arabien und Afrika zu uns kommen – und kommen auch.

  4. Widerlich diese Kommentar wieder. Menschenverachtend. Meine Fresse, hätten wir doch damals schnell wieder die Mauer hoch gezogen , als wir merkten , was wir uns da auf gehalst haben.

  5. Cumbaya my Lord, diese armen Menschen. Was kann man nur gegen die haben?
    Woher nur dieser Hass?
    Ich als vegane und staatlich alimentierte Ogin bin darüber entsetzt. Ob als Pädag-, Politol-, Soziol- oder gar Theol -ogIN werde ich diesem braunen Sumpf hier nicht verraten.
    Es ist doch rassistisch, wenn diese armen Flüchlinge durch eine inhuman karge Steuergeld-Maschine lediglich raffiinierten Zucker in ihre .Ä…e geblasen bekommen und keinen ökologisch korrekten Vollrohrzucker.
    Daher habe ich die Bürgeriniative Vollrohrzucker rektal e.V gegründet und dafür auch schon 10 Preise und 3 Bundesverdienstkreuze erhalten.
    Und wenn ich nicht gestorben bin, dann spinne ich noch weiter auf Staatskosten, Cumbaya!

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