Seit 21 Jahren haben die besten Metzger Europas keine Chance gegen den Meister aus Rixdorf. Auf dem Karl-Marx-Platz 7 des Neuköllner Stadtteils gibt es eine Blutwurstmanufaktur, in der eine schwarze Blutwurst eingerührt wird, die bislang unangefochten als Beste Blutwurst Europas gilt.
1995 trafen sich das erste Mal 200 Metzger aus ganz Europa und einige französische Exil-Fleischer von der Karibik-Insel Martinique in dem kleinen Ort Mortagne au Perche in der französischen Normandie. Jeder hatte fünf Wurstproben abgeliefert. Ein Wochenende aß sich die Jury durch die tausend Scheiben aus Fleisch, Fett, Blut und dem gewissen Etwas. Dann hieß der Meister Wolfgang Trieselmann, der damalige Chef der Berliner Blutwurstmanufaktur aus Neukölln-Rixdorf. Eine feine Zunge war Trieselmanns wichtigstes Pfand neben den richtigen Rezepten. „Ich eß selbst das, was ich verkaufe“, sagte er damals der Berliner Zeitung.
Seit 1996 bürgt Fleischermeister Marcus Benser in fünfter Generation für die Qualität der Blutwurstmanufaktur. 2004 hat die französische „Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“ Marcus Benser für seine herausragenden Leistungen zum „Ritter der Blutwurst“ geschlagen.
Eine Ehre, die unter anderem auch dem Koch Paul Bocuse zuteil wurde. Regelmäßig räumt Benser die Trophäen für die beste Blutwurst in Europa ab, die im europäischen Blutwurstwettbewerb der renommierten Confrérie des Chevalier du goûte Boudin in der französischen Normandie verliehen werden.
Mortagne-au-Perche ist in Frankreich die Hauptstadt der „Boudin Noir“ – der schwarzen Blutwurst. Wohl nirgendwo gibt es so viele Fleischereien, die mit ihren unterschiedlichen Blutwurstrezepten um die Gunst der Kundschaft werben. Anfang der sechziger Jahre gründeten Gourmets und Fleischermeister, Köche und Bürger von Mortagne-au-Perche eine Bruderschaft zur Förderung des Ansehens der Blutwurst. Heute ist die Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin eine der renommiertesten Gourmet Organisationen Frankreichs.
Die Berliner nennen Marcus Benser schlicht den Blutwurstritter
60 Wurstsorten stellt Benser von Montag bis Samstag mit seinen 18 Mitarbeitern in Handarbeit in der Fleischerei mitten im alten, historischen Teil von Berlin-Neukölln-Rixdorf her. Aber die Blutwurst ist sein berühmtestes Produk. Benser: „Unsere Wurst ist ein Stück Handwerkskunst wie früher.“
Sein Erfolgsrezept für die schwarze Rixdorfer Blutwurst?
„Brasilianischer Pfeffer, Thüringer Majoran und Nelken aus Sansibar“ sind drei Gewürze, auf die Fleischermeister Marcus Benser schwört. Neben Gewürzen und Schweineblut kommen nur noch Zwiebeln und durchwachsener Rückenspeck an die Wurst. Die Wurstmasse wird von Hand gerührt. Das Fleisch bezieht Benser von ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben mit artgerechter Tierhaltung aus Brandenburg und Sachsen.
Täglich frisches Blut aus Luckenwalde
Ein Schlachthof in Luckenwalde liefert morgens das frische Blut und dann legt Benser los. Pro Woche produziert er 750 Kilogramm Blutwurst. Denn ob in Sylt oder in Garmisch Patenkirchen – aus allen Landesteilen kommen täglich per Internet die Bestellungen. „Etwa jede fünfte Wurst geht in den Versand“, sagte Benser dem Berliner Morgenpost-Portal Berlin1.
Die schwarze Rixdorfer Blutwurst mit Sauerkraut (ebenfalls in Rixdorf handgemacht) verwöhnte im Juli 2010 schon die Zungen des gerade frisch gewählten Bundespräsidenten Christian Wulff und seiner 5.000 geladenen Gäste beim Sommerfest auf Schloss Bellevue. Der Neuköllner Blutwurstritter spendierte das Essen, das sonst in seinem Laden 3,90 Euro kostet (Imbiss montags bis freitags 11-16 Uhr) kostet. Noch heute ruft der Chefkoch des Schlosses Bellevue an, wenn ausländische Gäste mal ein typisch deutsches Essen probieren wollen.
Mehrere Berliner Restaurants beziehen aus Rixdorf ihre Ware.
Bei Sternekoch Kolja Kleeberg gehört die Wurst aus Bensers Blutwurstmanufaktur genauso zum Repertoire wie im Gugelhof am Kollwitzplatz oder im Hotel de Rome. Aber auch in Restaurants wie Kuchenkaiser am Oranienplatz, dem Kreuzberger Himmel oder dem Volt im alten Umspannwerk Kreuzberg wird die Neuköllner Delikatesse serviert.
Benser gehört mit Anfang 30 Jahren jetzt zu den jüngsten Mitgliedern des Blutwurstritter-Ordens, und in seiner Familie ist er der jüngste Spross mit Meisterprüfung. Inzwischen hat er drei Kinder. Mal sehen, was aus denen wird…
- Blutwurtsmanufaktur, Karl-Marx-Platz 9-11, 12043 Neukölln
- Tel. 030 / 68 72 004, www.blutwurstmanufaktur.de
- Mo–Fr 8-18 Uhr, Sbd. 8–13 Uhr, Imbiss Mo–Fr 11 bis 16 Uhr
- Bus 117, N 7 Karl-Marx-Platz
- U 7 Karl-Marx-Straße
Sicher eine sehr gute Blutwurst. Seit Jahren keine Spitzenplatzierung bei der jährlichen Bewertung, die Meldung ist Schnee von Gestern……
ja lecker blutwurst mit Senf 😀 (y)
Mostrich
Wenigstens 1gute Nachrich
einen Orden für Schweinefleisch, hervorragend verarbeitet. (y)
sehr lecker
Blutwurst und Sauerkohl , lecker.
han ich schon vor 2 Jahren in n-tv gesehen 🙂
Mmmmmmmmmmh legger gibt es heute!!!!!
Bei uns heisst das tote Oma, bzw Fülling die Sachsen eben schmeckt wunderbar
Ekelhaft!!!!
Und schweinefleisch
Eine Totale Delikatesse
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