Gefeuert: WELT-Kolumnist Matthias Matussek, weil er vor unregistrierten Islamisten in Deutschland warnte

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WELT am Sonntag -Kolumnist Matthias Matussek (61) wurde gestern fristlos gefeuert, weil er am 14. November 2015 auf Facebook mit einem smiley vor einer Viertelmillion unregistrierter Islamisten in Deutschland warnte. Sein Post wurde von BILD-Gruppe-Herausgeber Kai Diekmann als "ekelhaft" und von WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Peters als "durchgeknallt" bezeichnet. (Foto: Flickr Christliches Medienmagazin pro)
WELT – und WELT am Sonntag – Kolumnist Matthias Matussek (61) wurde gestern fristlos gefeuert, weil er am 14. November 2015 auf Facebook mit einem smiley, den er als „Ausdruck sarkastischer Verzweiflung“ anheftete,  vor einer Viertelmillion unregistrierter Islamisten in Deutschland warnte. Sein Post wurde von BILD-Gruppe-Herausgeber Kai Diekmann als „ekelhaft“ und von WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Peters als „durchgeknallt“ bezeichnet. (Foto: Flickr Christliches Medienmagazin pro)

Seit zwei Jahren arbeitet der in Hamburg lebende Ex-Spiegel-Kulturchef und Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises sowie Bestseller-Buchhautor Matthias Matussek (61, „Wir Deutschen“, „Das katholische Abenteuer“) als Kolumnist für die DIE WELT und WELT am Sonntag der WeltN24 GmbH der Axel Springer SE aus Berlin Kreuzberg.

Gestern wurde der Diplomjournalist und zugleich Ehrenmitglied im Verein deutscher Sprache fristlos gefeuert, weil er einen Tag nach den Parister Terroranschlägen vom 13. November 2015 auf seinem Facebook-Account vor unregestrierten Islamisten in Deutschland warnte.

Matussek schrieb am 14. November 2015: „Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen..“

Kündigungsgrund: Der Post von Matthias Matusek am 14. November 2015 auf seinem Facebook-Account, der smiley wurde später von ihm ausgetauscht, der Text aber belassen. (Aursiss Facebook Matthias Matussek)
Kündigungsgrund: Der Post von Matthias Matussek am 14. November 2015 auf seinem Facebook-Account, der smiley wurde später von ihm ausgetauscht, der Text aber belassen. (Ausriss Facebook Matthias Matussek)

Er beendete sein Posting zunächst mit einem Lach-Smiley. Insbesondere der sorgte für Empörung.

Sein Duz-Freund Kai Diekmann, ehemaliger Bild-Chefredakteur und jetziger Herausgeber der Bild-Gruppe, reagierte deutlich darauf und nannte den Facebook-Eintrag „ekelhaft“. In einem Kommentar schrieb Diekmann noch am selben Tag: „Ich finde Deine smiley-Reaktion einfach nur EKELHAFT!“

Auch der Noch-WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Peters (50) – er wird am 1. Januar 2016 von WeltN24-Herausgeber Stefan Aust (69) als kommissarischer Chefredakteur abgelöst werden und wird Chefredakteur des Springer-Smartphone-Nachrichtendienstes „Upday“ – verurteilte den Post seines Kolumnisten mit deutlichen Worten, er nannte den Beitrag „durchgeknallt“.

Peters kommentierte den Facebook-Beitrag so: „Die zivilisierte Welt hat gerade andere Probleme als ein durchgknalltes Posting. Aber damit das klar ist: Ich distanziere mich im Namen der ‚Welt‘, die für andere Werte steht, für Freiheit und Menschlichkeit. Die Gedanken unserer Redaktion gehören den Opfern von Paris. Alles weitere intern nach dieser langen Nacht, die noch nicht zu Ende ist.“

WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Peters distanzierte sich im Namen der Welt-Gruppe von dem Post ihres Kolumnisten Matthias Matussek. (Ausriss Facebook-Account Matthias Matussek)
WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Peters distanzierte sich im Namen der Welt-Gruppe von dem Post ihres Kolumnisten Matthias Matussek. (Ausriss Facebook-Account Matthias Matussek)

Matussek reagierte mit einer Smiley-Korrektur und postete den gleichen Text noch einmal mit traurigem Smiley.

Wortreich versuchte er, sich für seinen Post zu rechtfertigen: „Jan-Eric Peters und Kai Diekmann: Nun hab ich das verdammten Smiley korrigiert, aber, diejenigen, die mich kennen, wissen, dass es als Ausdruck sarkastischer Verzweiflung gemeint war.

Klar bin ich traurig über die Toten, was für eine selbstverständliche Feststellung, jeder ist es, der nicht debil ist. Aber ich bin auch Journalist und wütend auf die Terroristen. Und finde es, wie sich mittlerweile herausgestelllt hat, höchst bedenklich, dass ein Helfer sich als Flüchtling im Oktober in Griechenland registirieren ließ. Und meinen katholischen Freunden kann ich nur sagen. Selbst Papst Franziskus spricht mittlerweile von einem Weltkrieg, und der ist der christlichen Welthäfte erklärt worden!“

Nach Informationen des Branchendienstes MEEDIA war es gestern im Rahmen einer Konferenz der Welt am Sonntag-Redaktion zu einem Eklat gekommen, in dessen Verlauf Matussek seinen Chefredakteur als „durchgeknalltes Arschloch“ sowie dessen Stellvertreter Dr. Ulf Poschardt als „Arschloch“ bezeichnet habe. Daraufhin sei er von der Konferenz ausgeschlossen worden. Wenig später gab die Welt-Gruppe die Trennung von dem Journalisten mit sofortiger Wirkung bekannt.

Aus Verlagskreisen heißt es, dass Peters zwar selbst nicht an der Konferenz teilgenommen habe, sondern diese von seinem Stellvertreter Dr. Ulf Poschardt geleitet worden sei. Gleichwohl soll Matussek die beleidigenden Äußerungen getätigt haben, im Fall von Peters in Abwesenheit.

Nachdem das Thema des umstrittenen Facebook-Postings des Journalisten sowie der kritischen Antwort seines Chefredakteurs angeschnitten worden sei und die Situation zu eskalieren drohte, habe Dr. Poschardt die Unterhaltung mit Matussek vor der Tür des Konferenzraums weitergeführt. Offenbar wurde es dort laut. Jedenfalls, so versichern Stimmen aus dem Verlag, gebe es genügend Zeugen, dass die betreffenden Äußerungen so gefallen seien.

Medienanwalt Joachim Steinhöfel postete gestern auf Facebook: „Wir stellen im Namen unseres Mandanten fest: Herr Matussek hat weder Herrn Peters noch Herrn Poschardt als ‚durchgeknallt‘ und/oder ‚Arschloch‘ und/oder ‚durchgeknalltes Arschloch‘ bezeichnet. Er hat den Konferenzraum gar nicht betreten und ist Herrn Peters heute auch nicht begegnet.“

Weiter ärgerte sich Matthias Matussek gestern auf Facebook insbesondere über die öffentliche Freude seines Exkollegen Dr. Ulf Poschardt über seinen Rauswurf.

Matussek schrieb: „Irgendwie unlogisch: Welt-Vize Ulf Poschardt bedankt lauthals, also auf Fabebook, bei den Kollegen Jan-Eric Peters und Kai Diekmann dafür, mich zu beleidigen („durchgeknallt“, „ekelhaft“) und mich zu feuern, weil ich Wahrheiten ausgesprochen, habe, nämlich dass über die offenen Grenzen neu diskutiert werden wird und dass der Umstand von mittlerweile 300.000 Unregistrierter im Lande ebenfalls zur Diskussion steht. Hömma Ulf, ich bin doch auch irgendwo Kollege… Ach, am klarsten ist wohl dieser post meines Freundes, des Presserechtlers Joachim Nikolaus Steinhöfel, der sich gerade unverdienterweise in Kapstadt neben seinem Pool die Wampe brutzeln lässt, um anschließend kiten zu gehen“.

Presserechtler Joachim Nikolaus und Anwalt von Matthias Matussek kritisierte auf Facebook den WeltN24-Chefredakteur Jan-Eric Poschardt und dessen Post gegen Matussek ziemlich scharf:

„Wenn ich dieses Posting von einem führenden Journalisten des Springer-Konzerns lese, wird mir Angst und Bange. Es ist anmaßend, weil er für sich in Anspruch nimmt, für die zivilisierte Welt zu sprechen und Matthias Matussek konkludent ausgrenzt. Es ist unsachlich und sprachlich unangemessen (‚durchgeknallt‘), es entbehrt jeglicher Begründung für diese ungewöhlichen Vorwürfe. Es ist intellektuell inkohärent, weil etwas von ‚anderen Werten‘ und ‚Freiheit und Menschlichkeit‘ die Rede ist, ohne im Ansatz aufzuzeigen, das eben diese Werte im kritisierten Posting von Matussek in Frage gestellt wurden.

Dessen These, dass die Terroranschläge in Paris die Debatte in der BRD maßgeblich beeinflussen werden, ist nicht zu widerlegen. Ebensowenig die Tatsache, dass der politische Islam zu den grössten Herausforderungen für freie Gesellschaften gehört. Gleichberechtigung, Meinungs- und Religionsfreiheit sind mit dieser Religion, wie sie in den meisten Herkunftsländern der Flüchtlinge praktiziert wird, nicht kompatibel. Und genau die, die dies deutlich machen, sind es, die für ‚Freiheit und Menschlichkeit‘ stehen.

Und wie perfide ist es, abschliessend jemandem, der sich eines fundamentalen Grundrechts bedient hat, der Freiheit, seine Meinung zu äussern, gerade deswegen zu drohen (‚Alles weitere intern…‘). Welches Posting ist ‚durchgeknallt‘, wer steht für ‚Freiheit und Menschlichkeit‘? “

 

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18 KOMMENTARE

  1. Soviel zur Meinungsfreiheit und Demokratie in Deutschland. Dies gilt scheinbar nur solange man die Richtlinien der Parteidiktatur einhält. Der Mann schreibt die Wahrheit und dieses Springerpack kündigt ihm.

  2. so läuft es doch schon lange
    alle die darauf hingewiesen haben waren rechte Spinner oder Pack
    und leider ist es zu spät, denn die die wollten sind im Land und haben sich versteckt
    Sie Kuh ist vom Eis und wir werden wohl einige Tote beklagen müssen
    Ist aber nicht schlimm, die der freien Welt werden dahin gerafft und dezimiert und werden ja ausgetauscht mit denen die diese Werte eben nicht Leben

  3. was glaubt die politik eigendlich, was sie da tun? meinen die sie hätten alles im griff? ich finde es traurig das jemand gefeuert wird der mak klartext schreibt und nicht wie die anderen uns für dämlich verkaufen will,

  4. Jawohl,wer nicht auf Linie ist, wird gefeuert, das ist die wahre Presse und Meinungsfreiheit in unserer Demokratie. Ich dachte nicht, das ich so etwas nochmal erleben muss. Da hatte die aktuelle Kamera wesentlich mehr Wahrheitsgehalt als die heutige Berichterstattung ,und das ist wirklich eine Meisterleistung. Das ist einfach alles nur eine Frechheit !!!!!!!

  5. Meinungsfreiheit mal wieder mit „Füßen“ getreten – aber wenn wundert es – Die „Welt“ wird gesteuert von unserer Regierung – und wer die Wahrheit schreibt – wird in dieser Demokratie oder sind wir doch in der DDR – niedergeknüppelt. Aber zum Schluß war es dann ein Smilie …wer weiß !!! Man sollte ggf. mal nachdenken, was Herr Matussek geschrieben hat …es ist eine große Gefahr für uns alle…!

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