Getürkte Pflege in Spandau? Ariadne-Chefin (41) in ihrer Villa in Falkensee verhaftet

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Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbegtruges in Millionenhöhe wurde gestern die Inhaberin des Ariadne Ambulanten Pflegedienstes Ekaterina Siganur e.K. aus der Seegefelder Straße 99 in Spandau in ihrer weißen Villa in Falkensee im Berliner Umland verhaftet (Foto: Screenshot rbb aktuell)
Wegen des Verdachts auf Abrechnungsbegtrug in Millionenhöhe wurde gestern die Inhaberin des Ariadne Ambulanten Pflegedienstes Ekaterina Siganur e.K. aus der Seegefelder Straße 99 in Spandau in ihrer weißen Villa in Falkensee im Berliner Umland verhaftet (Foto: Screenshot rbb aktuell)

Die deutsch-russische Kauffrau Ekaterina Siganur (41) wurde gestern in ihrer weißen Villa in Falkensee verhaftet. Erst am 21. Juli 2015 hatte sie ihren Ariadne Ambulanten Pflegedienst Ekaterina Siganur e.K. in der Seegefelder Straße 99 in Berlin Spandau gegründet und soll bis gestern rund 1 Million Euro Pflegeld vor allem von der AOK Nordost für Leistungen kassiert haben, die sie und sieben ihrer Mitarbeiterinnen gar nicht erbracht haben sollen.

Ihr drohen nun wegen banden- und erwerbsmäßigen Abrechnungsbetruges bis zu zehn Jahre Haft.

Auch gegen die Mitarbeiterinnen, die alle aus der ehemaligen Sowjetunion stammen sollen, darunter auch die Mutter und Schwester der eingetragenen Kauffrau, wird wegen Betruges ermittelt. 31 Pflegepatienten werden beschuldigt, sich am Pflegekomplott nach Regieanweisung von Ariadne beteiligt zu haben und dafür entlohnt worden zu sein.

„Wir gehen davon aus, dass es sich hier um Strukturen organisierter Kriminalität handelt“, sagte AOK Nordost-Sprecherin Gabriele Rähse der WELT.

115 Polizeibeamte und 15 Beamte aller Berliner Sozialämter rückten gestern zu einer Großrazzia aus. Schwerpunkte bildeten 29 Spandauer Wohnungen und die Firmenzentrale in Spandau, die Villa der Chefin in Falkensee und die Wohnung einer Mitarbeiterin in Dallgow-Döberitz.

Bei den beschuldigten Pflegedienstmitarbeiterinnen wurden hochwertige Taschen und Uhren sichergestellt. „Diese Gegenstände passen nicht zum Gehalt einer Pflegerin“, so ein an den Ermittlungen beteiligter Beamter. Ferner wurde laut WELT bei mindestens einer mutmaßlichen Täterin Haschisch beschlagnahmt.

2.000 Euro pro mutmaßlich getürktem Fall im Monat

Die Firma Ariadne habe von den Pflegeversicherungen pro Fall bis zu 2.000 Euro im Monat für ambulante Pflege kassiert, berichtet Polizeisprecher Thomas Neuendorf. Die bestochenen Patienten erhielten davon jeweils einige Hundert Euro.

Ein Rentner gab beispielsweise vor, bettlägerig zu sein. Abgerechnet wurden Körperpflege, Waschen, Füttern. Nachbarn sahen den Mann aber sportlich durch den Kiez radeln.

Neuendorf sagte zu dem Fall gegenüber rbb aktuell: „Wir haben zum Beispiel Fälle, wo ein Patient behauptete, ganz schwer mobilitätseingeschränkt zu sein. Aber in der Tat konnte er Fahrrad fahren. Und wir haben ähnliche Fälle, wo starke Bedürftigkeit vorgetäuscht wurde. Aber die Menschen diese Pflege gar nicht brauchten.“

So wurden auch Patienten, die angeblich nicht mehr selbstständig essen konnten, mit Einkaufstüten in den Händen auf der Straße gesehen.

Strafanzeigen gab es nicht nur von den Sozialämtern der Berliner Bezirke, sondern auch von der AOK Nordost mit Hauptsitz in der Behlertstraße 33 A in Potsdam, die eine der am stärksten geschädigten Kassen sein soll.

Nach Einschätzung von Korruptionsbekämpfern der Ermittlungsgruppe Pflegedienste der Berliner Polizei ist der Betrug in der Pflege für Kriminelle inzwischen lukrativer als der Drogenhandel.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte kürzlich in der WELT gesagt, der organisierten Kriminalität in der häuslichen Pflege das Handwerk legen zu wollen. „Dass das Bundeskriminalamt davon ausgeht, dass diese Straftaten offenbar systematisch begangen werden, hat dem Thema eine neue Dringlichkeit verliehen“, sagte Gröhe.

Inzwischen fordern seriöse Pflegedienste in Brandenburg schärfere, im Zweifelsfall unangekündigte Kontrollen, auch wenn das ihre eigene Arbeit künftig erschweren könnte.

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5 KOMMENTARE

  1. Die Nächsten stehen schon in den Startlöchern und bescheißen besser.Nur bei dem Sumpf vom BER , passiert nichts , war ja auch unter politischer Führung.

  2. Die Grosskorrupten bekaempfen die Kleinkorrupten nur deshalb, weil sie das Geld fuer ihre Exotensammelleidenschaft brauchen („Integra-Zion“).

    Unsere Steuern und Abgaben sind in Wirklichkeit das „Schutzgeld“ fuer einen Scheinstaat, der uns dafuer nicht einmal beschuetzt.

    BRD raus aus Deutschland!

  3. Es ist erschreckend wie sich die Menschheit verändert. Es wird nur noch gelogen, betrogen, geklaut, gemordet !!! Was soll daraus werden – Die Zukunft macht einem Angst und Bange ???

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