Der Rohbau steht schon. Am 18. September 2015 hob mittags ein riesiger Baukran einen „Neubaum“ (statt Richtkranz) in luftige Höhe. Es war das Richtfest für ein neues Wohnhaus an der Fritz-Erler-Allee Ecke Agnus-Straub-Weg, das dem Neuköllner Stadtteil Gropiusstadt ein neues Gesicht verleihen soll.
So der Bauher, Berlins größtes Wohnungsunternehmen, die degewo AG mit Zentrale in der Potsdamer Straße 60 in Berlin Tiergarten.
Dem Neubau in der Fritz-Erler-Allee sieht man seinen besonderen Status auf
den ersten Blick gar nicht an.
Dabei ist der degewo-Neubau der erste Mietwohnungsbau
seit Fertigstellung der Gropiusstadt vor 40 Jahren.
Im Mai 2016 sollen die 57 Wohnungen fertig sein und den Mietern übergeben werden. „Das Wohnhaus ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Wir bauen damit die von Walter Gropius geplante Gropiusstadt weiter und schaffen eine wichtige Ergänzung des Wohnungsangebots vor Ort. Das Haus gibt der Gropiusstadt ein neues Gesicht“, sagt degewo-Vorstand Kristina Jahn. Bei der Wärmedämmung setzt das Unternehmen auf
eine umweltfreundliche Lösung: Auf das weit verbreitete, kunststoffhaltige
Wärmedämmverbundsystem wird verzichtet, stattdessen verwendet degewo
erstmals einen Fassadenstein aus Porenbeton. Das Bauvorhaben von Architekt
Prof. Christoph Mäckler wird rund neun Millionen Euro kosten.
Auf dem Eckgrundstück in der südlichen Gropiusstadt entstehen vor allem kleinere
Wohnungen. 41 der 57 Wohneinheiten sind 2-Zimmer-Wohnungen. Das trägt dem
Bedarf im Quartier Rechnung. Gerade kleine Wohnungen sind stark nachgefragt.
Die durchschnittliche Miete wird bei 9,50 Euro nettokalt pro m² liegen.
Auf drei Etagen entstehen Pflege-Wohngemeinschaften mit jeweils zwischen 240 bis 270 m² Wohnfläche. In Zusammenarbeit mit einem sozialen Träger ziehen hier Schlaganfall-Patienten zur Reha ein. Diese sind barrierefrei und rollstuhlfreundlich. Das Dach des Eckhauses wird später extensiv begrünt, auch das ist eine Besonderheit. Mit der erstmals verwendeten monolithischen Bauweise, bei der Mauerwerk und Steinfassade allein zur Wärmedämmung ausreichen, will degewo einen innovativen Weg beim Neubau beschreiten. Auch bei anderen Neubauprojekten wird bereits mit dieser Bauweise geplant.
Beim Richtfest vor Ort schaute sich Neuköllns Bezirksbürgermeistern Dr. Franziska
Giffey den fertigen Rohbau interessiert an: „Berlin und damit auch Neukölln brauchen
neue Wohnungen. Die degewo zeigt mit dem hier entstehenden Neubau,
dass es möglich ist, eine bestehende Großsiedlung sinnvoll weiter zu entwickeln
und damit auch einen Beitrag für die positive Gesamtentwicklung eines Stadtteils
zu leisten.“
Im Jahr 2011 hatte degewo drei namhafte Architekturbüros beauftragt
einen Masterplan für die Erweiterung der südlichen Gropiusstadt auszuarbeiten.
Nach einem aufwändigen Verfahren hatte ein Obergutachterausschuss die Entwürfe
von Christoph Mäckler Architekten (u.a. Berliner Zoofenster, Hotel Waldorf Astoria)
ausgewählt. Das Wohnhaus in der Fritz-Erler-Allee ist der erste Neubau der
Masterplanung.
„In den kommenden beiden Jahren werden wir noch fünf weitere Neubauvorhaben in unserem Quartier Gropiusstadt realisieren und insgesamt noch einmal 290 neue Wohnungen schaffen“, sagt degewo-Vorstand Kristina Jahn.
Diese Wohnungen werden derzeit vom degewo-eigenen Planungsbüro bauWerk geplant:
Am Agnes-Straub-Weg 22, nahe der U-Bahn-Station Zwickauer Damm, entstehen
57 Wohnungen – Fertigstellung: 2017
An der Fritz-Erler-Allee / Käthe-Dorsch-Ring werden 102 Wohnungen gebaut.
Fertigstellung: 2017
Am anderen Ende des Käthe-Dorsch-Rings / Fritz-Erler-Allee kommen noch
einmal 25 Wohnungen hinzu. Fertigstellung: 2018
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite Fritz-Erler-Allee / Agnes-Straub-Weg
sollen bis 2018 weitere 46 Wohnungen entstehen.
In der Walter-Franck-Zeile, nahe der Hermann-von-Helmholtz-Schule, sind es
60 Wohnungen, deren Fertigstellung für 2017 geplant ist.
80 Prozent der Mieten werden in diesen Neubauten dann zwischen 6,50 Euro und
10,50 Euro je m² nettokalt liegen. Die degewo AG hat es sich zum Ziel gesetzt, jährlich mehr als 1.000 Wohnungen neu zu bauen. Aktuell befinden sich bei der degewo AG mehr als 4.000 Wohnungen in der ganzen Stadt in Bau, Bauvorbereitung und Planung.
Gropiusstadt kann auch wirklich ein Facelifting vertragen. Gute Entscheidung der degewo AG!
Interessant.. Es wird langsam mal Zeit, dass Gropiusstadt etwas lebenswerter wird. Ich wünsche mir, dass sich alle Beteiligten viel Mühe geben. Hier steckt viel Potenzial!
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