Zwei Stunden vor Ladenöffnung brannte gestern kurz nach 6 Uhr ein vollbeladener 40 Tonnen Frostlaster auf der Zufahrt zur Laderampe des Lidl-Discounters in der Seesener Straße 10 bis 13 in Halensee aus, noch bevor die wertvolle Fracht ausgeladen werden konnte. Lidl musste um 8 Uhr ohne die bestellte Tiefkühlkost aufmachen.
Lidl ist dort nur Mieter. Das 10.000 Quadratmeter große Gelände, das sich Lidl mit Berlins größtem Damenmode-Fabrikverkauf (Oulet), der Umlauf & Klein GmbH von Sara Busch, teilt, wird von der Suprema Vermögensverwaltungsgesellschaft GmbH in der Rosenthaler Straße 13 in Mitte verwaltet, die das Gelände am 1. November 2014 gekauft hat. Der geschäftsführende Gesellschafter Daniel Cukiermann leitet die Suprema Vermögensverwaltungsgesellschaft GmbH seit 1991. Davor arbeitete Caniel Cukiermann bei einem Finanzdienstleister von Lehman Brothers New York City.
Die Feuerwehr musste insbesondere verhindern, dass bei dem Brand aus dem Tank der Zugmaschine des Sattelkühlaufliegers etwa 400 Liter Dieselkraftstoff auf das Gelände mit dem Lebensmitteldiscounter ausliefen. Dazu wurde eigens ein Gefahrgutbeseitungsfahrzeug der Berliner Feuerwehr zum Unglücksort beordert.
Und da der voll beladene Kühlauflieger einen doppelwandigen dicken Aufbau besitzt, musste die Feuerwehr eine 1980 in Schweden entwickelte Löschlanze, auch Löschnagel genannt, einsetzen. Und hiervon gleich mal einen kompletten Satz. Die bis zu 3 Meter langen Löschlanzen wurden mit Hämmern durch die Außenwände des Kühlcontainers getrieben. Die Löschlanzen sind hohl und haben mehrere Löscher. Sobald sie im Innern des Containers angekommen waren, wurden Wasserschläuche an die Löschnägel angeschlossen und das Feuer bekämpft, ohne das ein Mann ins Innere des Containers steigen musste.
16 Feuerwehrmänner trugen bei dieser Arbeit Vollschutzkleidung und wurden aus sogenannte Pressluftatmern, die sie auf den Rücken trugen, beatmet.
Beim Eintreffen der Feuerwehr gegen 6:13 Uhr befanden sich die Zugmaschine sowie der vordere Teil des voll beladenen Kühlaufliegers im Vollbrand. Teile der Fassade des anliegenden Verkaufs- und Bürogebäudes waren ebenfalls in Brand geraten.
Es wurden drei Einsatzabschnitte gebildet: Brandbekämpfung, Umweltschutz/Gefahrenbeseitigung und Öffnen des Kühlaufliegers.
Die Brandbekämpfung am Auflieger war aufgrund der doppelwandigen Konstruktion hier zunächst schwierig. Die Männer mussten die erwähnten Löschlanzen einschlagen.
Es wurden im Verlauf des Einsatzes dann mehrere Öffnungen mittels Multicut in den Kühlauflieger geschnitten.
Durch die Brandeinwirkung wurde der Dieseltank des LKW beschädigt, so dass zirka 400 Liter Dieselkraftstoff abgepumpt wurden.
Am Ende war nur noch ein ausbranntes 14-Tonnen-Wrack übrig. Menschen kamen nicht zu Schaden. Was den Brand auslöste, wird noch untersucht.