Nach der 6:0 Blamage der norwegischen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen die DFB-Elf in Stuttgart befindet sich der norwegische Fussball in einer kleinen Krise. Mitten drin im Getümmel befindet sich Herthas Torwart Jarstein, der nach dem Spiel klare Worte fand und nun von der Berliner Mannschaft wieder aufgebaut wird.
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Norwegen mit größter Pleite seit 1972
Nach dem Spiel verließ die gesamte norwegische Mannschaft köpfehengend und hilflos das Spielfeld der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart. Keiner konnte so richtig fassen, was passiert war. Das war eine Klatsche vom Allerfeinsten. Für die Skandinavier war es die bitterste Niederlage seit 1972. Damals wurde man von den Niederlanden sogar mit 9:0 überrollt. Ähnlich fühlte es sich am Montag gegen die DFB-Elf an.
Jarstein entschuldigt sich bei seiner Nation
Stammtorwart Jarstein von Hertha BSC stand über die gesamte Spielzeit im Tor der Norweger und fand klare Worte nach dem Spiel, mit denen er vielen aus der Seele sprach und sich sogar bei seiner Nation entschuldigte:
„Das war beschämend“
“ich habe mich lange nicht mehr so klein gefühlt. Entschuldigung, Norwegen!“
Mittlerweile ist Jarstein wieder im Training mit der Berliner Mannschaft und kann die Niederlage langsam verdauen. Das Team samt Trainer steht hinter ihm und wird ihn wieder aufbauen, sodass er auch am kommenden Bundesligaspieltag seine gewohnt gute Leistung abrufen wird.
“Sechs Gegentore sind nicht einfach zu schlucken. Trotzdem war Rune der beste Mann auf dem Platz. Wir machen ihm wieder gute Laune!”, wird Pal Dardai vom Verein zitiert.
Auch Nordtveit und Lagerbäck zeigen sich demütig – Die “Dagsavisen” spottet
„Wir waren nicht gut genug, 6:0 ist einfach zu viel, auch wenn Deutschland Weltmeister ist. Das darf nicht passieren. Wir hatten ein bisschen zu viel Angst”, so Hoffenheims Havard Nordtveit.
Nationaltrainer Lars Lagerbäck musste die schlimmste Niederlage seiner langen Trainerkarriere einstecken und sprach von einer regelrechten “Lehrstunde”, die die deutsche Nationalmannschaft den Norwegern verpasst habe:
„Das tut weh, wir können es viel besser.“
Die norwegischen Zeitungen zeigten sich allesamt sehr streng gegenüber ihrer Fussballnationalmannschaft. Einen noch relativ angenehmen Vergleich zog die Zeitung “Dagsavisen”:
„Es war, als hätte ein alter norwegischer Gebrauchtwagen versucht, mit einem Formel-1-Monster aus dem Mercedes-Benz-Museum mitzuhalten.”
Nichts desto trotz gilt es für Jarstein, Nordveidt und Co. die Niederlage schnellstmöglich zu vergessen und in den verbleibenden Qualifikationsspielen sich bestmöglich zu präsentieren. Die Qualifikation ist für die Skandinavier, die nur vor San Marino auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen, nicht mehr erreichbar.
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