China überrascht bei der Internationale Weinprobe
Chinesische Weinkenner haben die internationale Weinprobe in Frankreich gewonnen. In Expertenkreisen wird das als Sensation und „Donnerschlag in der Weinwelt“ bezeichnet.
China belegte den ersten Platz und konnte somit 20 andere Mitbewerber für den besten Wein-Geschmack abhängen. Die Teams kamen aus der ganzen Welt und traten in einen Wettkampf der Feinschmecker. Derjenige, der die meisten Details aus sechs Weißweinen und sechs Rotweinen erkennen konnte, gewinnt. Natürlich durfte man weder die Flasche noch das Etikett des Weines sehen.
Den zweiten Platz belegte Frankreich, den dritte die USA. Letztes Jahr gewann ein spanisches Team die internationale Weinprobe, dieses Jahr fielen sie aber auf den 10. Platz zurück. Auch Großbritannien musste mit dem 11. Platz einen herben Rückschlag einstecken, schreibt die BBC.
China begründet den unverhofften Sieg mit ihrer Fachkenntnis in der Weinwelt und einer Portion Glück. Besonders hart sei aber die Teamgründung gewesen. Um überhaupt ein Teammitglied zu werden, musste man gegen eine harte Konkurrenz bestehen.
China – die neue Supermacht?
China hat sich schon seit längerem dazu entschlossen, auf einem großen Teil des Landes Wein anzubauen. Seit mehreren Jahren entstehen überall Weinreben und Winzer konkurrieren um den fruchtbarsten Boden, das perfekte Klima und die beste Lese.
Letztes Jahr waren 799,000 Hektar Land für Wein reserviert. Nur Spanien stellt mehr Grundfläche für Weinbau bereit. China hat damit eine beachtliche Ausgangsposition in der internationalen Konkurrenz.
Schon 2011 warfen Weinkenner und Experten ein Auge auf China. Nachdem ein chinesischer Winzer die Goldmedaille für einen seiner Weine bekommen hatte, wurde die Welt hellhörig. Vor allem deshalb, weil China den Gastgeber in Frankreich bei Längen geschlagen hat.
Bei der internationalen Weinprobe am Samstag kamen alle Teams im Chateau du Galoupet zusammen, eines der größten Weingüter in Frankreich. Das chinesische Team bestand aus Liu Chunxia, Tze Chien Chen, Xi Chen, Xianchen Ma und Coach Alexander Brice Leboucq.
Sie alle überzeugten bei der Weinprobe. Alle Teams mussten 12 Weine analysieren, ohne jeglichen Erhalt von Informationen über den Hersteller. Dabei ging es um das Herkunftsland, die Traubensorte, Weinernte, den Produzenten und die geografische Lage des Weingebiets.
Das französische Magazin für Weinliebhaber La Revue du vin de France schrieb, dass das „verblüffende, chinesische Team sogar im Sieg beschieden geblieben ist.“
Im blinden Probieren gehe es um die Höchstleistung des Geschmackssinns. Denn nur 50 Prozent können über Wissen und Erfahrung identifiziert werden – die anderen 50 Prozent seien pures Glück.