Irak will Russlands Hilfe im Kampf gegen ISIS

Die meisten Iraker hassen die Amerikaner. Und dafür gibt es gute Gründe. Die USA sind verantwortlich für mehrere hundert tausend tote Iraker. Sie haben das Land mittels Sanktionen im wahrsten Sinne des Wortes ausgehungert. Sie sind in das Land einmarschiert. Sie haben das Land mit uranhaltiger Munition auf Generationen vergiftet.

Zu allem Unglück, dass die Iraker durch die Amerikaner erfahren haben, kommt nun noch hinzu, dass der Islamische Staat große Teile des Landes kontrolliert, darunter Mosul, die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Sicherheitslage im Irak ist eine Katastrophe. Die USA haben im Kampf gegen ISIS versagt.

Iraker glauben, dass USA und ISIS kooperieren

Die meisten Iraker glauben sogar, dass die USA und der Islamische Staat unter einer Decke stecken, berichtete kürzlich die Washington Post. Irakische Soldaten berichten immer wieder davon, dass die USA den Islamischen Staat mit Waffen und Nachschub unterstützt haben. Nach Ansicht der Iraker geht es den USA lediglich um den Zugang zum Erdöl.

Das Misstrauen der Iraker gegen die USA geht inzwischen so weit, dass man überhaupt keine US-Soldaten mehr im Land dulden will. Als US-Verteidigungsminister Ash Carter anbot, dass die USA Truppen in den Irak schicken könnten, um den Irak im Kampf gegen den Islamischen Staat zu unterstützen, lehnte der irakische Premier Haider al-Abadi solche Vorschläge wiederholt einfach ab.

Einflussreiche schiitische Abgeordnete wie Hakim al-Zamili haben Premier Haider al-Abadi aufgefordert, die Kooperation mit Russland zu suchen, berichtete am Montag al-Araby. Russland solle militärisch im Irak eingreifen, um die türkischen Truppen aus dem Land zu jagen.

Der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor 150 Soldaten und zwei Dutzend Panzer in den Norden Iraks einmarschieren lassen. Der Angriff auf den Irak dürfte das Ziel gehabt haben, die Öl-Schmuggelrouten des Islamischen Staats zu schützen. Es wird vermutet, dass einflussreiche Kreise in der Türkei am Schmuggel mitverdienen, durch den sich der Islamische Staat finanziert.

Russlands soll helfen im Kampf gegen ISIS

Nun hat der Sicherheits- und Verteidigungsausschuss des irakischen Parlaments gefordert, das Sicherheitsabkommen mit den USA aufzukündigen. Das sunnitische Ausschussmitglied Hamid al-Mutlaq sagte zu Sputnik:

„Die Regierung und das Parlament müssen das mit den Vereinigten Staaten geschlossene Sicherheitsabkommen noch einmal überdenken, denn die Vereinigten Staaten machen es sich nicht ernsthaft zu ihrem Anliegen, es zu befolgen. Wir fordern, dass es aufgekündigt wird.“

Doch der Irak von den USA keine Unterstützung in Sicherheitsangelegenheiten mehr will, von wem dann? „Bald wird ein Treffen mit Premier Haider al-Abadi abgehalten, worin wir eine Kooperation mit Russland vorschlagen werden, um Luftschläge gegen IS durchzuführen im Kampf gegen den Terrorismus im Irak“, sagte ein weiteres Ausschussmitglied.

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