Islamischer Staat verfügt über enorme Geldquellen

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Der Islamische Staat hat mehr mit einem Staat gemeinsam, als mit einer herkömmlichen Terrororganisation. Denn er führt nicht nur einen grausamen Krieg, sondern herrscht außerdem über ein riesiges Territorium.

Große Teile Syriens und des Irak mit fünf bis 8 Millionen Menschen sind unter seiner Kontrolle. Dadurch verfügt der Islamische Staat zwar über erhebliche Einnahmequellen.

Doch andererseits hat der IS auch einen erheblichen Finanzbedarf. Denn nicht nur der Krieg kostet viel Geld, sondern auch die Verwaltung, die Infrastruktur, die Schulen und Krankenhäuser, berichtet der SPIEGEL.

Das US-Finanzministerium schätzt den jährlichen Finanzbedarf des Islamischen Staats auf rund 2 Milliarden Dollar. Dieser wird jedoch steigen, denn der Islamische Staat versorgt dauerhaft die Witwen und Waisen gefallener Kämpfer, deren Zahl mit jedem Tag steigt. Andererseits verfügt der IS über sprudelnde Einnahmequellen. Dazu gehören:

  • Verkauf von Erdöl und Erdgas
  • Steuern und Zölle
  • Plünderungen und Raub
  • Verkauf von antiken Kunstschätzen
  • Verkauf von Getreide
  • Lösegelderpressungen
  • Sklavenhandel
  • Spenden

Der Islamische Staat hat kein Bankkonto, das man ihm sperren könnte. Fast alle Geschäfte werden in bar abgewickelt, indem Kuriere das Geld überbringen. Für Terrorattacken wie jene von Paris ist auch nicht viel Geld notwendig.

Laut einer Analyse der Forschungsabteilung der norwegischen Streitkräfte (FFI) kosteten in den Jahren 1994 bis 2013 drei Viertel der Anschläge mit Europabezug weniger als 10.000 Dollar. Für die Anschläge auf Charlie Hebdo Anfang des Jahres reichte laut FATF ein Konsumentenkredit über 6.000 Euro, den einer der Attentäter erhielt, obwohl er arbeitslos war.

Einnahmen aus dem Verkauf von Erdöl

Der Verkauf von Erdöl aus den Feldern im Irak und in Syrien galt einst als die wichtigste Einnahmequelle des Islamischen Staats. Schätzungen reichten bis zu 1 Milliarde Dollar im Jahr. Doch seit Ende 2014 ist der Ölpreis von mehr als 100 Dollar auf 40 Dollar pro Barrel abgestürzt. Dadurch sind die Einnahmen des IS durch den Verkauf von Erdöl deutlich zurückgegangen.

Im März dieses Jahres schätzte die Bundesregierung die Einnahmen von ISIS aus dem Ölgeschäft auf höchstens 200.000 Dollar pro Tag. Das entspricht maximal 73 Millionen Dollar pro Jahr. Auch die US-Regierung rechnete zu diesem Zeitpunkt mit nur rund 100 Millionen Dollar.

Inzwischen schätzt die US-Regierung die Einnahmen des IS aus dem Erdölgeschäft wieder auf rund 500 Millionen Dollar pro Jahr. Grundlage dafür könnten Dokumente der Finanzbehörde des Islamischen Staats sein, die den USA seit einem Kampfeinsatz am Boden vorliegen. Demnach betrugen die Öl-Einnahmen allein im April dieses Jahres 46,7 Millionen Dollar.

Den Großteil des Öls verkauft der Islamische Staat an seine Feinde, also an die syrische Regierung, an die Kurden und an die Opposition. Um das Erdöl im Ausland verkaufen zu können, nutzt der IS dieselben Schmuggelrouten, über die einst der Irak unter Saddam Hussein die Sanktionen umging.

Im Sommer 2014 bombardierten die USA, Frankreich und Großbritannien den Islamischen Staat und griffen dabei auch dessen Ölinfrastruktur an. Doch der Islamische Staat konnte die Anlagen offenbar schnell wieder reparieren.

Seit den Anschlägen des Islamischen Staats auf Paris haben die westlichen Alliierten offenbar ihre Taktik geändert und nehmen nun verstärkt Tanklastwagen ins Visier, mit denen das Öl auf dem Territorium des Islamischen Staats transportiert wird. Zuvor sahen die USA nach eigenen Angaben davon ab, weil die Wahrscheinlichkeit ziviler Opfer hoch sei.

Am Montag vergangener Woche teilte das US-Verteidigungsministerium mit, mindestens 116 Tanklaster zerstört zu haben. Auch Russland hat bei seinen Luftschlägen gegen den Islamischen Staat Produktionsanlagen und Tanklastwagen zerstört. Daher ist das Geschäft mit dem Öl unter den Geldquellen des Islamischen Staats die verwundbarste.

Einnahmen des Islamischen Staats aus seinen Gebieten

Steuern, Abgaben und Zölle gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen des Islamischen Staats. Darüber hinaus beschlagnahmt der IS das Eigentum von Unternehmen und von Menschen, die er als seine Feinde betrachtet. So verlangt der Islamische Staat zum Beispiel Schutzgeld von Christen und Jesiden.

Wer den Islamischen Staat verlassen will, muss oft viel Geld bezahlen. Zudem gehen die zurückgelassenen Häuser und anderen Besitztümer in den Besitz des IS über. Berichten zufolge werden Frauen gefangen genommen und verkauft, um verheiratet zu werden oder als Sklavinnen zu dienen.

Im Gegensatz zum Ölgeschäft lassen sich diese Einnahmequellen des Islamischen Staats aus Steuern, Abgaben und Beschlagnahmungen auf seinem Gebiet nur spürbar eindämmen, wenn der IS aus den besetzten Territorien vertrieben wird.

Einnahmen aus dem Verkauf von antiken Kunstschätzen

Auf dem Gebiet des Islamischen Staats liegen rund 4.500 antike Stätten, wo Assyrer, Babylonier, Griechen, Römer und Byzantiner ihre Spuren hinterlassen haben. Zwar wurde ein Teil davon mutwillig oder durch den Krieg weitere zerstört. Doch ein großer Teil antiker Fundstücke aus den archäologischen Stätten und Museen dient dem IS als wertvolles Verkaufsgut.

Die vom IS geraubten Kunstschätze finden ihren Weg in Privatsammlungen, Antiquariate und Auktionshäuser in aller Welt. US-Behörden sagen, dass der IS dadurch mehr als hundert Millionen Dollar im Jahr einnehmen könnte.

Der Antikenschmuggel lässt sich durch Angriff aus der Luft nicht eindämmen. Ohne die Vertreibung des Islamischen Staats aus den von ihm besetzten Territorien werden die Einnahmen aus dieser Quelle also weiter fließen.

Einnahmen aus Lösegelderpressungen

Der Islamische Staat nimmt nicht nur Geiseln, um sie öffentlichkeitswirksam hinzurichten. Oftmals will er mit den Mitarbeitern ausländischer Konzerne oder mit den ausländischen Journalisten auch einfach Lösegeld erpressen.

Unternehmen zahlen das Lösegeld teilweise, haben allerdings ein großes Interesse daran, dass diese Fälle nicht bekannt werden. Auch einige Staaten zahlen in Einzelfällen Lösegeld an den IS. Die US-Regierung geht laut FATF davon aus, dass der IS im vergangenen Jahr rund 20 bis 45 Millionen Dollar an Lösegeld eingenommen hat.

Die Regierungen von Großbritannien und den USA zahlen generell kein Lösegeld. Sie nehmen den Tod von Geiseln in Kauf, weil Lösegeldzahlungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit weitere Geiselnahmen zur Folge hätten. Diese Einnahmen des IS werden kurzfristig kaum reduziert werden können.

Islamischer Staat erhielt Spenden

In seinen Anfangsjahren bildete der Islamische Staat einen Großteil seines Startkapitals aus Spenden von reichen Gönnern in den Golfstaaten wie Katar, Saudi-Arabien oder Kuwait. Inzwischen schätzen Experten das Spendenaufkommen jedoch als eher gering ein. Eine Bekämpfung dieser Einnahmequelle lohnt sich für den Westen daher kaum.

Der Islamische Staat hat in den eroberten Gebieten sämtliche Banken enteignet und die Einlagen konfisziert. Die Gesamteinnahmen aus diesen Beutezügen liegen laut Uno bei 1,5 Milliarden Dollar.

Allein durch die Plünderung der Nationalbank in Mossul hat der IS nach Einschätzung der Bundesregierung „mehrere hundert Millionen Dollar“ erbeutet und einen Kapitalstock von 2 Milliarden Dollar aufgebaut.

https://www.youtube.com/watch?v=jzAZEFvHsQA

 

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25 KOMMENTARE

  1. Das Rezept ist einfach: Trockne die Geldquellen aus, dann trocknest du auch den IS aus. Ja, ja, dass mag sein, aber was werden die Waffenschmieden wie Rheinmetall dazu sagen, die ihre Tötungsmaschinen „Made in Germany“ genau an einen der Haupt-IS Waffenlieferanten senden, nach Saudi-Arabien … ? Gabriel als Wirtschaftsminister könnte diese Waffenexporte unterbinden. Wobei allerdings auch klar sein müsste, liefert eine Deutsche Waffenschmiede nicht, machen das ihre Lizenzpartner in Übersee. Weiss doch jeder. Wasser predigen – Wein saufen, war schon immer so. Und das Ergebnis dieser Politik, den Kontoausgleich sozusagen, das sehen wir jetzt. Wir exportieren Waffen und importieren Flüchtlinge … Verstehen Sie das? Ich auch nicht.

  2. Mit den waffenverkäufen, macht die Wirtschaft große gewinne. Mit den Flüchtlingen, bekommt die Wirtschaft billige Arbeitskräfte und macht noch mehr gewinne. Ein mal eins, macht viel Geld.

    • Hello El-HasSan OutzmouRt! To answer your question, we keep all nothing of this war. In this thread, it’s all about the financing system of the Islamic state. Very specified. It should not sound rude, but to participate in this discussion you should be able to read and write German. Thank you for your understanding. Berlin Journal

  3. die bekommen Geld durch Öl Verkäufe, durch 40 Länder wie Putin so schön sagte… vll über Geheimdienste die so gern „eng zusammen“ arbeiten. Bitcoin ist irgendwie auch ne schöne anonyme Sache… Waffenlieferungen bekommen die ja auch noch Gratis.. Autos auch…. Terroristen zahlen ihre Söldner ja auch…. ohne Geld is da nix los. Deswegen muss man für einen regen Geldstrom sorgen. Theoretisch gesehen ist sowas, wenn ein Internationales Interesse bestehen würde relativ leicht zu unterbinden und der Terror hätte ein Ende. Hier kann ich nur ein großes Lob an Putin und seine Männer aussprechen die für eine gute Sache kämpfen. Nicht nur gegen Terror sondern versucht auch das Machtspiel aufzudecken. Gut so, denn sehr sehr viele wollen den westlichen Mainstream nicht (mehr). Aber, wenn der Westen so weiter seine Spielchen treibt, dann wird in Syrien oder Ukraine der Startschuss für den globalen Krieg fallen. Die meisten klar denkenden wollen den Weltfrieden und keinen Wirtschaftskrieg. Es gab große Demos für den Frieden in Russland aber auch Syrien waren es 1 Mio. die z.b. für Assad auf die Straße gingen. So etwas hat man uns nicht berichtet. So etwas sollten wir nicht sehen. Die Zeit wird wieder kommen, wo das Volk richtet.

  4. der IS, fuer den westen ein terroristenverein. Wie ich es sehe, befindet sich IS in etwa auf dem level frankreichs zur zeit der revolution. Wird in einem islamischen land gewaehlt, bekommen regelmaeßig die muslim-broth. die mehrheit, und diese stehen letztlich hinter dem IS. Der westen wird sich frueher oder spaeter mit dem IS abfinden muessen und das letztendlich erklaerte ziel des IS … ist europa.

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