Ist ein SEK für ganz Berlin zu wenig?

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Am Dienstagabend erschossen drei Beamte einen 25-Jährigen, der auf sie losging. Sie hatten zuvor ein SEK gerufen. Aber das war gerade mit Islamisten beschäftigt. Und Berlin steht am Abend in der Regel nur ein einziges SEK zur Verfügung.

nur ein SEK Berlin
Abends und am Wochenende steht der Berliner Polizei in der Regel nur ein SEK zur Verfügung. (Screenshot: YouTube)

Am Dienstagabend erschossen drei Beamte einen 25-Jährigen in dessen Wohnung an der Ribnitzer Straße in Berlin-Hohenschönhausen. Die Ermittlungen laufen noch.

Der offenbar psychisch kranke Mann hatte die Feuerwehr angerufen und Suizidabsichten geäußert. Als die Feuerwehrmänner eintrafen, bedrohte er sie durch die Wohnungstür. Darauf zogen sie sich wieder zurück und verständigten die Polizei.

25-Jähriger drohte, auf Polizei zu schießen

Als kurz darauf die Polizisten an der Wohnung eintrafen, bedroht der Mann auch sie durch die geschlossene Wohnungstür. Er soll angekündigt haben, auf die Polizisten zu schießen, wenn sie in die Wohnung eindringen.

Daraufhin forderten die Polizeibeamten Unterstützung durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) an. Doch wie die Berliner Morgenpost am Mittwochmorgen erfuhr, stand das SEK nicht zur Verfügung.

Weil der 25-Jährige sich mit dem Messer anscheinend schwere Verletzungen zugefügt hatte, öffneten die Beamten gegen 18:20 Uhr mit einer Ramme die Wohnungstür. Daraufhin soll der Mann mit dem Messer auf die Beamten losgegangen sein.

Die Polizei forderte ihn mehrfach auf, die Waffe fallen zu lassen. Doch das tat er nicht. Dann schossen die Beamten auf ihn. Mitarbeiter des Rettungsdienstes versuchten vergeblich, den 25-Jährigen zu reanimieren.

„Dass drei Kollegen die gleiche Option wählten, zeigt uns die Ausnahmesituation, in der sie sich befanden“, sagt Steve Feldmann, Vorstandsmitglied der Berliner GdP. Zwar habe er keinen Grund, an der Rechtmäßigkeit ihres Handelns zu zweifeln. Dennoch sei es „richtig und wichtig“, dass der Vorfall untersucht wird.

Das SEK war im Wedding im Einsatz

Das SEK stand nicht zur Verfügung, weil zeitgleich ein Einsatz in Wedding statt fand, bei dem drei Männer im Alter von 21, 31 und 45 Jahren festgenommen wurden. Sie sollen enge Verbindungen zum Islamischen Staat in Syrien und Irak gehabt haben.

Polizeisprecher Winfrid Wenzel sagte der Berliner Morgenpost, dass am Dienstagabend mehrere Objekte durchsucht wurden, darunter die Wohnadressen der drei Verdächtigen. Dabei sei eine Wohnung in Wedding gewesen.

Die Männer planten die Ausreise aus Deutschland ins syrische oder irakische Kriegsgebiet, um sich dort zu IS-Kämpfern ausbilden zu lassen. Dies gilt als Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Auch die Fussilet-Moschee in der Perleberger Straße in Berlin-Moabit wurde erneut durchsucht. Hier hatte sich der Terrorist vom Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, Anis Amri, häufig aufgehalten. Der Senat will den Moschee-Verein verbieten.

Zwar gibt es in Berlin insgesamt vier Spezialeinsatzkommandos. Doch am Abend und am Wochenende hat in der Regel nur ein Kommando Bereitschaftsdienst. Doch nicht nur bei den Berliner SEKs gibt es möglicherweise zusätzlichen Bedarf. Letztes  Jahr haben Polizisten bundesweit so viele Überstunden gemacht wie nie zuvor.

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19 KOMMENTARE

  1. Ich denke, dass wir andere Probleme haben. Früher wurden Menschen, mit starken Psychischen Erkrankungen in eine geeignete Einrichtung untergebracht. Besonders jene, die eine Gefahr für sich oder andere darstellen. Heute werden sie sich selbst überlassen. Bekommen einen gerichtlichen Betreuer zugewiesen, der einige zu „betreuen“ hat. Das hat nichts damit zu tun, dass wir zu wenig SEK-BEAMTE haben, sondern dass Gelder gespart werden sollen für eine betreute Einrichtung.

    • Wie Sind Sie denn drauf?
      3 Polizisten erschießen einen Menschen aus nächster Nähe, der offensichtlich psychische Probleme hat.
      Und das, obwohl der zuständige Richter einen Durchsuchungsbefehl verweigert hat.
      Dieser ist aber nötig, um in die Wohnung zu gelangen.
      Demzufolge war es den Polizisten nicht gestattet, die Tür mit einer Ramme zu öffnen.
      Ich frage mich, weshalb man die Angehörigen nicht hinzu gezogen hat, um positiv auf den jungen Mann einzuwirken.
      Aber nun ist er dank unserer „Freunde & Helfer“ tot.
      Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen von Daniel.

  2. wieso ..laut BKA ist doch die Kriminalität auf einen Tiefstand wie lange nicht mehr… also bitte… was brauchen wir da mehr Polizei… ich vertraue bem BKA…die werden uns doch keine Märchen erzählen… und der Jäger hat gesagt das die Polizei alles im Griff haben… na also… alles Bestens …(Ironie Ende)

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