Youtuber vor Interview mit Jean-Claude Juncker bedroht

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Youtuber wurde vor Interview mit Jean-Claude Juncker bedroht. (Foto: Youtube, European Commission)
Youtuber wurde vor Interview mit Jean-Claude Juncker bedroht. (Foto: Youtube, European Commission)

Live-Interview mit Jean-Claude Juncker

Das Interview mit Jean-Claude Juncker wurde live auf Youtube ausgestrahlt. Um mehr jüngere Zuschauer zu erreichen, wurden bekannte und beliebte Youtuber als Gesprächsführer eingeladen. Jetzt erhebt eine, Laetitia Nadji, schwere Vorwürfe gegen Youtube. Sie sei vor dem Interview von Youtube massiv bodroht worden.

Youtube ist für viele junge Menschen zum Fernsehersatz geworden. Nachdem Angela Merkel den Schritt in den Streamingdienst gewagt hatte, ziehen viele weitere Politiker jetzt hinterher. Auch Jean-Claude Juncker möchte mehr junge Menschen erreichen. In einem Live interview beantwortete er letzten Donnerstag die Fragen von drei Youtubern. Das Interview fand in Brüssel in einer präparierten Wohnung statt.

Laetitia Nadji war eine von den drei glücklichen Youtubern. So zufrieden war sie mit der Prozedur vor Ort aber nicht. Ihr zufolge wurde von Seiten Youtubes massiv Druck ausgeübt. Ein heimlich gefilmtes Video zeigt das Vorgespräch und dessen Inhalt: ihr wurde gesagt, sie solle es sich nicht mit Youtube und der Europäischen Kommission verscherzen. „Es sei denn, du bist nicht an einer längeren YouTube-Karriere interessiert“, schreibt die Zeit.

Weiter hieß es, dass man sich noch mit Junckers Sprecherin Natasha Bertaud kurzschließen müsse. Manche Fragen könnten nämlich unter einer roten Flagge laufen, was bedeutet sie seien verboten. Nur zugelassene Fragen durften gestellt werden.

Youtube bestreitet die Vorwürfe

Für Laetitia Nadji war das allerdings nur die Spitze des Eibergs. Die ersten Gespräche mit Youtube gingen bereits in diese Richtung, der Ton wurde aber erst gegen Ende sehr scharf. So wurde ihr zum Beispiel nahe gelegt, dass sie Jean-Claude Juncker nach seinen Haustiere, oder seiner Meinung über Glück zu fragen.

Bei solchen Vorwürfen werden Unternehmen wie Youtube, die auf eine gute Beziehung zu ihren Nutzern angewiesen sind, sehr schnell hellhörig. Sofort nach den Anschuldigungen meldete sich ein Sprecher von Google zu Wort. Der Mutterkonzern von Youtube bestritt die Vorwürfe von der Youtuberin. Man wollte Nadji auf keinen Fall zu bestimmten Fragen drängen, viel mehr einen respektvollen Ablauf vorschlagen. Sie hätte ihre Fragen schließlich gestellt – auch Kommissionssprecherin Bertaud wies jegliche Manipulationsvorwürfe zurück. Der Präsident und die Kommission hätten keinerlei Fragen im Vorfeld erhalten.

Der andere Youtuber, Jonas Ems, kann die Vorwürfe von Nadji nicht bestätigen. Er wurde freundlich behandelt und konnte seine Fragen so stellen, wie er wollte. Zwar wurde eine seiner Fragen gestrichen, das aber nur weil Nadji dieselbe in ihrem Repertoire hatte.

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3 KOMMENTARE

  1. Wer braucht EUROPA ??? Dem Bürger bringt es ENTEIGNUNG, ENTEIGNUNG und nochmals ENTEIGNUNG, sonst nix !!! Der €uro ist eh zum Tode verurteilt bzw. war dies schon jeher …..

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